Im Zuge des Umbaus wurden die Umfassungsmauern des einschiffigen Cho-
res durchbrochen und die Arkaden des neuen Umgangschores aus der alten
Chorwand „herausgeschnitten", was die massive Form der Chorpfeiler erklärt
(Abb. 3, 4, 20). Der Anbau erfolgte den Baubefunden an den Umgangswän-
den zufolge in zwei Etappen: Zunächst wurde die Langhausostwand durch-
brochen und man erbaute in Verlängerung der Langhausseitenschiffe jeweils
die zwei westlichen Joche des Hallenumganges (Abb. 13, 21) einschließ-
lich der Sakristei auf der Nordseite. In einer zweiten Bauetappe wurde anschlie-
ßend der polygonale Teil des Chorumgangs errichtet (Abb. 22).
Die Johannis-
kirche
in Stargard...
Abb. 20. Stargard, Johanniskirche, Blick in den Umgangschor, vor 1450,
Foto: Marek Fiedorowicz
Im Rahmen des Chorumbaus riss man auch das ursprüngliche Gewölbe
des alten, eingezogenen Chores ab und der gesamte Hallenumgangschor
wurde einheitlich mit Sterngewölben gedeckt (im Chorumgang in Kombi-
nation mit Dreistrahlgewölben). Einen Beweis dafür bilden die im gesam-
ten Chorbereich - sowohl im Binnenchor als auch im Umgang einheitlich
am Gewölbeansatz verwendeten Konsolen mit Terrakottamasken (Abb. 20, 22).
Diese zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Terrakottamasken, die ebenfalls
in Konsolenform in den nördlichen, im Zuge des 15. Jahrhunderts angebauten
sich A. Lindenhayn-Fiedorowicz in Bezug auf die Stargarder Johanniskirche und Marienkirche auf
der Tagung „Ritterorden und städtische Religiosität. Stadtkirchen als Wirkungsstätten der Johan-
niter im Mittelalter - kulturelles europäisches Erbe zwischen Weser und Weichsel", die im April
2018 in Potsdam stattfand. Die Tagungsbeiträge werden derzeit zur Veröffentlichung vorbereitet.
Vgl. Lindenhayn-Fiedorowicz, Das Wirken der Johanniter...
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res durchbrochen und die Arkaden des neuen Umgangschores aus der alten
Chorwand „herausgeschnitten", was die massive Form der Chorpfeiler erklärt
(Abb. 3, 4, 20). Der Anbau erfolgte den Baubefunden an den Umgangswän-
den zufolge in zwei Etappen: Zunächst wurde die Langhausostwand durch-
brochen und man erbaute in Verlängerung der Langhausseitenschiffe jeweils
die zwei westlichen Joche des Hallenumganges (Abb. 13, 21) einschließ-
lich der Sakristei auf der Nordseite. In einer zweiten Bauetappe wurde anschlie-
ßend der polygonale Teil des Chorumgangs errichtet (Abb. 22).
Die Johannis-
kirche
in Stargard...
Abb. 20. Stargard, Johanniskirche, Blick in den Umgangschor, vor 1450,
Foto: Marek Fiedorowicz
Im Rahmen des Chorumbaus riss man auch das ursprüngliche Gewölbe
des alten, eingezogenen Chores ab und der gesamte Hallenumgangschor
wurde einheitlich mit Sterngewölben gedeckt (im Chorumgang in Kombi-
nation mit Dreistrahlgewölben). Einen Beweis dafür bilden die im gesam-
ten Chorbereich - sowohl im Binnenchor als auch im Umgang einheitlich
am Gewölbeansatz verwendeten Konsolen mit Terrakottamasken (Abb. 20, 22).
Diese zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Terrakottamasken, die ebenfalls
in Konsolenform in den nördlichen, im Zuge des 15. Jahrhunderts angebauten
sich A. Lindenhayn-Fiedorowicz in Bezug auf die Stargarder Johanniskirche und Marienkirche auf
der Tagung „Ritterorden und städtische Religiosität. Stadtkirchen als Wirkungsstätten der Johan-
niter im Mittelalter - kulturelles europäisches Erbe zwischen Weser und Weichsel", die im April
2018 in Potsdam stattfand. Die Tagungsbeiträge werden derzeit zur Veröffentlichung vorbereitet.
Vgl. Lindenhayn-Fiedorowicz, Das Wirken der Johanniter...
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