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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0011
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Einer schönen Griechin. z
besser, als ich, erkannt hat. AlsichzuCon-
siantinopel aniangte, hatte ich schon denVor-
theil, die Türckische Sprache vollkommen
wohl zu sprechen, welches mich auch beynahe
auf einmahl zu dem Grad der genauen Be-
kandtschafft und der Vertraulichkeit gebracht,
wozu der meiste Theil der Gesandten nicht eher,
als nach vielen Versuchen gelangen, und das
eintzige sonderbare, einen Frantzvscn eben so
türckisch, wann man mir diese AUsdruckung
erlaubet, als die natürliche Bewohner des
Landes zu sehen, zöge mir von dem erstenTa-
gean solche Schmeichel-Reden und ausneh-
mende Höflichkeiten zu, von welchen man nach
der Hand niemahls abgegangen. Der Wohl-
gefallen selbst, den ist) gegen die Gewohnhei-
ten und Sitten des Volcks öffentlich zu be-
zeugen mich bestrebte, diente noch die Nei-
gung, so man zu mir hatte, zu verdoppeln.
Man gierige endlich so weit, daß man sich ss
gar einbildcte, wie ich ohnmöglich eine so gros-
se Aehnlichkeit mit den Türcken haben könnte,
ohne.eine besondere Neigung zu ihrer Reli-
gion zu haben, und diese Vorstellung brachte
mir vollends ihre Hochachtung zu wegen, daß
ich mich also in einer Stadt, wo ich kaum
zwev Monath zugebracht, fast in eben so gros-
ser Frepheit und Vertraulichkeit, als in mei-
nem Geburths-Ort befände.
Die Verrichtungen meiner Bedienung lies-
sen mir so viel Zeit übrig, mich ausserhalb um-
zuschen, daß ich Mir dahero ernstlich vornah-
A r me,
 
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