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Abb. 2

Geologischer Querschnitt durch den Rheintalgraben bei Mannheim, etwa 25fach überhöht.
1. Grundgebirge; 2. Perm; 3. Buntsandstein, a) unterer, b) mittlerer, c) oberer; 4. Muschelkalk; 5. Oli-
gocän;6. Miocän;7. Pliocän; 8. älteres Diluvium; 9. jüngeres Diluvium; 10. Alluvium;
Schemazeichnung nach Adolf Strigel, in Badische Heimat, 14,1927.

Weg in den Grabenbruch. Die seitlichen Zuflüsse wie der Urneckar brachten eben-
falls Schuttmassen in den Rheingraben, die sich an der Ausmündung der Täler in
Form eines kegelförmigen Fächers in die Ebene hinausschoben. So hat der Neckar-
schuttkegel einen Radius von 7-20 km, vom Austritt des Neckartales an gemessen.
Der halbkreisförmige sichtbare Fluß des Schuttkegels ist in etwa durch die Ortschaf-
ten Leimen, Sandhausen, Schwetzingen, Käfertal, Viernheim und Großsachsen
markiert.

Die letzte Eiszeit endete vor ungefähr 12 000 Jahren, die Gletscher schmolzen ab,
der permanente Bodenfrost hörte auf. Nun konnte ein großer Teil des Schmelzwas-
sers versickern, und auch die Flüsse führten nach dem Abschmelzen der Gletscher
weniger Wasser. Damit endeten auch die riesigen Schotterbewegungen, und der
Wind, die zweite Kraft, die die Erdoberfläche gestaltet, konnte seine charakteristi-
schen Wirkungen entfalten. Die in unserer Gegend vorherrschenden südwestlichen
Winde bliesen aus den noch nicht oder sehr spärlich bewachsenen Schotterfeldern
das leichtere Material, Lößstaub und Sand, aus. Der leichtere Löß wurde vor dem
Gebirgsrand in bis zu 150 m mächtigen Schichten abgelagert, der etwas schwerere
Sand fiel auf halbem Wege nieder. Aus ihm bildeten sich die Dünen. Ein Dünenzug
verläuft von der Murg bei Rastatt in nördliche Richtung bis an den Main. In unserer
Gegend gehören in diesen mächtigen Dünenzug der Untere Dossenwald, der Käfer-
taler Wald und die Viernheimer Heide. Auch der älteste Ortskern von Feudenheim
- „die sieben Hügel" - liegt auf diesen Dünen. Die Dünen waren ursprünglich Wan-
derdünen, die bis zu 20 m mächtig sein konnten und sichelförmig mit zum Gebirgs-
rand gerichteten Spitzen von Südwest nach Nordost wanderten. Wie sich aus der
Überschüttung einer neckarsuebischen Siedlung im Bereich des Römerbrunnens im
heutigen Suebenheim ablesen läßt, wanderte ein Teil der Dünen noch nach der Zeit
der Römer. Erst die sich ausbreitende Vegetation beendete allmählich die Dünen-
wanderung. Im Dossenwald kann man das daran sehen, daß der hohe im inneren
Bogen der Sichel liegende Dünenkamm länger vegetationsfrei und den Südwestwin-
 
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