deren Groß-
zügigkeit durch
die drei drei-
geteilten Fen-
sterreihen, die
ohne Rnhmen
bündig in der
Wandflächelie-
gen, noch be-
sonderS betont
wird. DieKoh-
lcnhalle des
Aürcher Gas-
wcrkS (Abb. 8)
zeigt die Eigen-
art des Eisen-
bctons in dcr
Flächigkeit und
Zierlichkeit der
tragenden
Wände nnd
Pfciler, dic mit
anderem Bau-
material wohl
kanm zu cr-
reichcn wäre.
Zu neuem großem Ausdruck gelangt dicS Material
in Verbindung mit Eisenkonstruktion in dcr Turbinen-
fabrik sür dic A. E. G. (Abb. 3 und 5). Diese riesige
Halle von 2O7 X 79 m Ausdehnung ist ein treffliches
Beispiel sür architektonische Konstruktion, der Stärke Petcr
Behrens. Wirkte das sichtbar Konstruierte in manchen
seiner srühercn Bauten störend, hier wird eS sclbstverständ-
lich. Es würde an dieser Stelle zu weit sühren, aus
die Einzelheiten deö Bauwerks einzugehen, doch möchte
ich nicht unterlaffen, daraus aufmerksam zu machen, wie
dicse wuchtige
Halle,trotzdem
dcr größte Teil
ihrer Wand-
flächen Glas
ist, gcschloffen
und starkwirkt.
Dicse Wirkung
ist durch cinc
strcng durchge-
führte Bündig-
keitallerEinzel-
flächen erreicht.
Die Fensterbil-
den dadurch,
daß die einzel-
nen Scheiben
aus gleichcr
Ebenc mit den
Rahmcn lie-
gen, eine ein-
zige große Flä-
che. Die große
Maffe der Be-
tonwände an
der Vorderfront
Abb. 7. H. Wagner, Bremen: Kaffee-Handels-A.-G-, Brcmen.
Abb. 8. Gebr. Nank, München: Gaswerk der Stadt Aürich (Kohlenlager).
wie dic mäch-
tigen vertikalen
Eisenträgcr dcr
LängSseite, aus
dcnen mit ge-
wollterAugen-
sälligkeit das
Dach ruht, un-
tcrstützen diese
schöne Wir-
kung.
Von ganz
andercr Art ift
das Turbinen-
hauö Bruno
Tauts «Abb.I),
das aus Sand-
stein aufge-
sührt ist. Eine
ausgezeichnete
Gliederung,
die Auslösung
des gestreckten
Satteldachs
durch den vor-
gestellten brei-
ten Giebelrisaliten mit seiner schönen Teilung durch Lisenen
nnd hohe Fenster, die so selbstverständlich ausgedrücktc
und zugleich kunstvoll wirkende Konstruktivität der ein-
gemauerten Bogen unter den Fenstcrn, die die frei-
tragende Wand entlasten, das allcö sügt sich zu voll-
kommcner Wirkung auö Zwcck und Form zusammcn.
Der Jndustriebau ist eine Architektenprobe. Form-
künstler, noch so begabt, versagen an ihm. Der mo-
derne Baumeister aber vermag aus ihm die gewaltigften
und wahrhaft monumentalen Wirkungen zu geftalten.
Man muß dcn
Begriff dcs
Monumental-
bauö, um ihn
recht im Sinn
der Gegcnwart
zu verftehen,
von Palästen
und Staatsge-
bäuden lösen
undihnaufden
Zndustriebau
übertragen. Er
ist der Monu-
mentalbau un-
serer Icit, und
an ihm könncn
wir unserc
Augen so gut
crziehen wie an
dcn noch hcrr-
lichen Trüm-
mern auö dcr
römischcn Kai-
serzeit.
R. Schwerdtfeger.
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zügigkeit durch
die drei drei-
geteilten Fen-
sterreihen, die
ohne Rnhmen
bündig in der
Wandflächelie-
gen, noch be-
sonderS betont
wird. DieKoh-
lcnhalle des
Aürcher Gas-
wcrkS (Abb. 8)
zeigt die Eigen-
art des Eisen-
bctons in dcr
Flächigkeit und
Zierlichkeit der
tragenden
Wände nnd
Pfciler, dic mit
anderem Bau-
material wohl
kanm zu cr-
reichcn wäre.
Zu neuem großem Ausdruck gelangt dicS Material
in Verbindung mit Eisenkonstruktion in dcr Turbinen-
fabrik sür dic A. E. G. (Abb. 3 und 5). Diese riesige
Halle von 2O7 X 79 m Ausdehnung ist ein treffliches
Beispiel sür architektonische Konstruktion, der Stärke Petcr
Behrens. Wirkte das sichtbar Konstruierte in manchen
seiner srühercn Bauten störend, hier wird eS sclbstverständ-
lich. Es würde an dieser Stelle zu weit sühren, aus
die Einzelheiten deö Bauwerks einzugehen, doch möchte
ich nicht unterlaffen, daraus aufmerksam zu machen, wie
dicse wuchtige
Halle,trotzdem
dcr größte Teil
ihrer Wand-
flächen Glas
ist, gcschloffen
und starkwirkt.
Dicse Wirkung
ist durch cinc
strcng durchge-
führte Bündig-
keitallerEinzel-
flächen erreicht.
Die Fensterbil-
den dadurch,
daß die einzel-
nen Scheiben
aus gleichcr
Ebenc mit den
Rahmcn lie-
gen, eine ein-
zige große Flä-
che. Die große
Maffe der Be-
tonwände an
der Vorderfront
Abb. 7. H. Wagner, Bremen: Kaffee-Handels-A.-G-, Brcmen.
Abb. 8. Gebr. Nank, München: Gaswerk der Stadt Aürich (Kohlenlager).
wie dic mäch-
tigen vertikalen
Eisenträgcr dcr
LängSseite, aus
dcnen mit ge-
wollterAugen-
sälligkeit das
Dach ruht, un-
tcrstützen diese
schöne Wir-
kung.
Von ganz
andercr Art ift
das Turbinen-
hauö Bruno
Tauts «Abb.I),
das aus Sand-
stein aufge-
sührt ist. Eine
ausgezeichnete
Gliederung,
die Auslösung
des gestreckten
Satteldachs
durch den vor-
gestellten brei-
ten Giebelrisaliten mit seiner schönen Teilung durch Lisenen
nnd hohe Fenster, die so selbstverständlich ausgedrücktc
und zugleich kunstvoll wirkende Konstruktivität der ein-
gemauerten Bogen unter den Fenstcrn, die die frei-
tragende Wand entlasten, das allcö sügt sich zu voll-
kommcner Wirkung auö Zwcck und Form zusammcn.
Der Jndustriebau ist eine Architektenprobe. Form-
künstler, noch so begabt, versagen an ihm. Der mo-
derne Baumeister aber vermag aus ihm die gewaltigften
und wahrhaft monumentalen Wirkungen zu geftalten.
Man muß dcn
Begriff dcs
Monumental-
bauö, um ihn
recht im Sinn
der Gegcnwart
zu verftehen,
von Palästen
und Staatsge-
bäuden lösen
undihnaufden
Zndustriebau
übertragen. Er
ist der Monu-
mentalbau un-
serer Icit, und
an ihm könncn
wir unserc
Augen so gut
crziehen wie an
dcn noch hcrr-
lichen Trüm-
mern auö dcr
römischcn Kai-
serzeit.
R. Schwerdtfeger.
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