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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 19.1910

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Heft 4
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Schäfer, Wilhelm: Ernst te Peerdt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26462#0130

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Crnst te Peerdt.

ins lebendige Grün der Baumkroncn und in den perlmutterfarbigen Himmel nbergeht, wie alles
ftark farbig bleibt und doch in einem ftlberfarbigen Ton vor den Augen fteht, das ist unübertrefflich.
Dazu kommt dann freilich die feicrliche Wirkung dieser schönen geradcn parallelen Stämme, die von
dem schlanken Doppelbogen deö jüngeren StammeS so reizvoll überschnitten werden. Wer ein Auge
dafür hat, den wird die feine Verteilung der Figuren, rechtS vorn die größere, linkö zurück — ihr
genau die Wage haltend im Schwergewicht — die beiden kleineren, noch besonders erfreuen.

So fteht der Achtundfünfzigjährige heute vollberechtigt zwischen den Iungen, denen keine Senti-
mentalität für scin Schicksal, sondern die hohe Achtung seiner Kunft dcn Genoffen auS der alten
Zeit lieb und wcrt macht. Daß seine Geltung in Dentschland trotzdcm noch erst erkämpfr werden
muß, ist die traditionclle Erbschaft seincr Heimatstadt Düffeldors, die ftch bis heute nicht von dem
Mißtraucn befreien kann, für die moderne Knnft cin toter Platz zn sein. Daß er nun durck die
Iungen mitbernscn wurde, diesem Vorurtcil zu begegncn, ist ihm vielleicht die schönste Entschädigung
für die vielen nutzlos vergrübelten Iahre seiner Verkennung. S.

Ernst te Peerdt: Der Kanal.
 
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