Adolf Hildenbrand: Rheinlandschaft.
Adolf Hildeiibrand.
I^Xieser Maler wurde weiteren Kreisen zuerft bekannt burch seinc „Morgensonne", die in der
KarlSruher JubiläumS-AuSstellung hing und nachher durch einen Kunstfreund der dortigen
Galerie geschenkr wurde. Das Bild gab für dic Karlsruher etwas Neues, das von der gewohnten
Landschaftskunst ziemlich weit abwich. Wic man weiß, hattcn sich die jungen Künftler dort durch
ihre Steindrucke zu einer dekorativen Malerei herangebildet, die namcnrlich dem Berg- und Wälder-
wesen des SchwarzwaldeS geschickt beikam. Sie stützte sich auf das Vorbild von Hanö Thoma, der
den jungen KarlSruhern mit seincr zeichnerischen Deutlichkeit ein Schutzmittel gegen die Bequemlich-
keit verschwommenrr Andeutungen gegeben hatte. Mit eincr solchen Verdeutlichung der Umrißlinien
und Vereinfachung der Farben zu dekorativ nebeneinander gestellten Flächen ließen stch selbst Stim-
mungen der Landschaft manchmal übcrraschend andeuten; und was hierin z. B. Kampmann mit seinen
Steindrucken vermochte, ift oft genug und mit Recht gerühmt worden.
Ebensooft kam aber die Rede auch auf die Gefahren, die eine Übertragung lithographischer
Kunstmittel in die Malerei mit sich bringen müßte. Wir erleben es ja gegcnwärtig an den jungen
Schweizern, die sich die wandmalerischen Mitrel Hodlers für ihre Staffeleibilder zu eigen machcn,
wie leicht eine solche Übertragung zu Gcwaltsamkeiten führen kann. Vor Gewaltsamkeiten freilich
waren dic Karlöruher durch eine behaglich bescheidene Auffassung der Kunft behütet: da aber — waö
14-
I
Adolf Hildeiibrand.
I^Xieser Maler wurde weiteren Kreisen zuerft bekannt burch seinc „Morgensonne", die in der
KarlSruher JubiläumS-AuSstellung hing und nachher durch einen Kunstfreund der dortigen
Galerie geschenkr wurde. Das Bild gab für dic Karlsruher etwas Neues, das von der gewohnten
Landschaftskunst ziemlich weit abwich. Wic man weiß, hattcn sich die jungen Künftler dort durch
ihre Steindrucke zu einer dekorativen Malerei herangebildet, die namcnrlich dem Berg- und Wälder-
wesen des SchwarzwaldeS geschickt beikam. Sie stützte sich auf das Vorbild von Hanö Thoma, der
den jungen KarlSruhern mit seincr zeichnerischen Deutlichkeit ein Schutzmittel gegen die Bequemlich-
keit verschwommenrr Andeutungen gegeben hatte. Mit eincr solchen Verdeutlichung der Umrißlinien
und Vereinfachung der Farben zu dekorativ nebeneinander gestellten Flächen ließen stch selbst Stim-
mungen der Landschaft manchmal übcrraschend andeuten; und was hierin z. B. Kampmann mit seinen
Steindrucken vermochte, ift oft genug und mit Recht gerühmt worden.
Ebensooft kam aber die Rede auch auf die Gefahren, die eine Übertragung lithographischer
Kunstmittel in die Malerei mit sich bringen müßte. Wir erleben es ja gegcnwärtig an den jungen
Schweizern, die sich die wandmalerischen Mitrel Hodlers für ihre Staffeleibilder zu eigen machcn,
wie leicht eine solche Übertragung zu Gcwaltsamkeiten führen kann. Vor Gewaltsamkeiten freilich
waren dic Karlöruher durch eine behaglich bescheidene Auffassung der Kunft behütet: da aber — waö
14-
I