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ANDREA HUCZMANOVA
1. Ostrov, Michaelskirche, Presbyterium,
Epitaph der Söhnen von Kaspar Schlick, um 1521.
Fot. A. Huczmanovà
Einöde19. Diese Kenntnis und vielleicht einige Relikte hiesiger Besiedlung führten im zweiten Jahrzehnt
des 16. Jahrhunderts Kaspar Bach wahrscheinlich dazu, hier mit dem Schlackenwerther Bürger Össer sein
Glück im Bergbau zu versuchen. Hiervon zeugen mündliche Überlieferungen und schriftliche Quellen20.
In der ältesten dieser Quellen („Buch der Erlasse 1516-1567“) werden die ersten Bergwerke schon im
Jahr 1516 aufgeführt21. Sie wurden wahrscheinlich nach der Besichtigung der Lokalität durch Heinrich
Könneritz und Matz Busch notiert. Aufgrund dieser Revision ließen die Schlicks bekanntmachen, dass
ein neues Revier geöffnet wurde22.
nach der Schlickischen Erbteilung von 1489, das im Gutsarchiv Schlackenwerth in einer Abschrift des 17. Jahrhunderts vorliegt, kein
älteres Urbar erhalten des Elbogener“.
19 H. Lorenz, Bilder aus Alt-Joachimsthal: Umrisse einer Kulturgeschichte einer erzgebirgischen Bergstadt im sechszehnten
Jahrhundert, St. Joachimsthal 1925, S. 1-5; L. Kubätovä, F.V. Vok, V. Bok, Statuta hornlho mèsta Jàchymova z roku 1526: Statuten
der Bergstadt sankt Joachimsthal aus dem Jahre 1526, Praha 2012.
20 J. Mathesius, Sarepta oder Bergpostil. Sampt der Joachimsthalischen kurzen Chronicken, Nürnberg 1564, fol. 25: „haben sich
die bergwerck immer surm vnd im gebirge ereyget. Ein bergkman vom Geyer Caspar bach genandt/vnd alter Oser von Schlackenwerde“.
21 Kniha vynosü 1516-1567, deponiert in NA, VHÜ Joachimsthal, Bücher, in. Nr. 822; Mathesius, ebd., Fol. 133-134:„im letzten
Vladisslai des Koenigs zu Ungern/bey leben vnd regierung des thewren Helden Graff Stephan Schlicken/ eben da das Euangelion im
Land zu Sachsen auffgieng/wie unser Spruch meldet: Ecce florent ualles cum Euangelio, da ist dieses berkgwerck mit gewalt angangen/
und man hat auffs quarta! Crucis / die erste aussbeut geben“.
22 H. Sturm, Der erzgebirgische Bergbau im 16. Jahrhundert, [in:] Probleme der hämischen Geschichte. Vorträge der wissen-
schaftlichen Tagung des Collegium Carolinum in Stuttgart vom 29. bis 31. Mai 1963, München 1964, S. 31.
ANDREA HUCZMANOVA
1. Ostrov, Michaelskirche, Presbyterium,
Epitaph der Söhnen von Kaspar Schlick, um 1521.
Fot. A. Huczmanovà
Einöde19. Diese Kenntnis und vielleicht einige Relikte hiesiger Besiedlung führten im zweiten Jahrzehnt
des 16. Jahrhunderts Kaspar Bach wahrscheinlich dazu, hier mit dem Schlackenwerther Bürger Össer sein
Glück im Bergbau zu versuchen. Hiervon zeugen mündliche Überlieferungen und schriftliche Quellen20.
In der ältesten dieser Quellen („Buch der Erlasse 1516-1567“) werden die ersten Bergwerke schon im
Jahr 1516 aufgeführt21. Sie wurden wahrscheinlich nach der Besichtigung der Lokalität durch Heinrich
Könneritz und Matz Busch notiert. Aufgrund dieser Revision ließen die Schlicks bekanntmachen, dass
ein neues Revier geöffnet wurde22.
nach der Schlickischen Erbteilung von 1489, das im Gutsarchiv Schlackenwerth in einer Abschrift des 17. Jahrhunderts vorliegt, kein
älteres Urbar erhalten des Elbogener“.
19 H. Lorenz, Bilder aus Alt-Joachimsthal: Umrisse einer Kulturgeschichte einer erzgebirgischen Bergstadt im sechszehnten
Jahrhundert, St. Joachimsthal 1925, S. 1-5; L. Kubätovä, F.V. Vok, V. Bok, Statuta hornlho mèsta Jàchymova z roku 1526: Statuten
der Bergstadt sankt Joachimsthal aus dem Jahre 1526, Praha 2012.
20 J. Mathesius, Sarepta oder Bergpostil. Sampt der Joachimsthalischen kurzen Chronicken, Nürnberg 1564, fol. 25: „haben sich
die bergwerck immer surm vnd im gebirge ereyget. Ein bergkman vom Geyer Caspar bach genandt/vnd alter Oser von Schlackenwerde“.
21 Kniha vynosü 1516-1567, deponiert in NA, VHÜ Joachimsthal, Bücher, in. Nr. 822; Mathesius, ebd., Fol. 133-134:„im letzten
Vladisslai des Koenigs zu Ungern/bey leben vnd regierung des thewren Helden Graff Stephan Schlicken/ eben da das Euangelion im
Land zu Sachsen auffgieng/wie unser Spruch meldet: Ecce florent ualles cum Euangelio, da ist dieses berkgwerck mit gewalt angangen/
und man hat auffs quarta! Crucis / die erste aussbeut geben“.
22 H. Sturm, Der erzgebirgische Bergbau im 16. Jahrhundert, [in:] Probleme der hämischen Geschichte. Vorträge der wissen-
schaftlichen Tagung des Collegium Carolinum in Stuttgart vom 29. bis 31. Mai 1963, München 1964, S. 31.