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4 MUTTER GOTTESKIRCHE AUF DER AKROPOLIS.

und zwar in der anmuthigen Gestalt baute, deren Umfang in
ihrer Beschränktheit der damaligen geringen Anzahl der Gläubigen
entsprach, und den großen Stachys zum würdigen Hirten der
Gemeinde einsetzte.
2. Die heil. Eirene, die Alte. — Ή άγία Ειρήνη ή παλαιά.
Diese in der II. Region gelegene und von dem Anonymus Ban-
duri in der nördlichen Zone zwischen der Mutter Gottes Karabitzin
und dem Patriarcheion aufgeführte Kirche ist noch in dem unter dem
Namen der Irenen-Kirche bekannten Gebäude erhalten, welches nord-
östlich von der Sophia im ersten Vorhofe des Serails liegt, nie in
eine Moschee verwandelt worden ist und jetzt eine Waffensammlung
enthält. Ihre jetzige Gestalt entspricht jedoch nicht der ältesten
Bauweise, und rührt unstreitig von einem Neubau her, der ent-
weder nach dem Brande von 564 oder nach dem Erdbeben von
740 aufgeführt sein wird.1) Der Name Eirene bezieht sich bei
dieser Kirche nicht, wie bei der jüngeren in der VII. Region,
auf eine Märtyrin dieses Namens, sondern bedeutet den heiligen
Frieden Gottes. Solcher Benennungen nach abstracten Begriffen
hat die griechische Kirche mehrere aufzuweisen. In der ältesten
Zeit wurden namentlich einige Kirchen nach persönlichen Eigen-
schaften Gottes genannt, unter denen man später sich Bezeich-
nungen von Christus, als zweiter Person Gottes, dachte. 2)
2. (892.) Nikephoros Kallisti Xanthopulos, Kirchengesch.
VII. 49. Drei sehr große Tempel aber stiftete er (Konstantin)
dem Heiland Christus: der heil. Weisheit (Sophia), dem heil.
Frieden (Eirene) und der heil. Kraft (Dynamis).
Der Bau der Eirene, den Konstantin aufführte, ist jedoch
nach mehreren Zeugnissen an die Stelle einer ältern getreten, die
aus einem heidnischen Tempel hergestellt war. Der Apostel Andreas
soll dort schon ein steinernes Kreuz aufgerichtet haben, das er
eigenhändig verfertigt hatte. 3)
3. (893.) Anonymus Banduri 31. Die Kirche der heil. Eirene
war aber früher ein Götzentempel. Derselbe Heilige (Marcian 4)

f) Salzenberg, 113 f. ΙΙασπάτης, Βυζαντινά' : Μελέτα: 336—338.

2) S. unten die Einleitung zu Abschnitt II., Abth. 1 dieses Buches.

3) Kodinos 119. S. unten Buch IIT.

4) Unter Theodosius II., Marcian und Leo I.
 
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