Richter, Jean Paul [Hrsg.]: Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte: ausgewählte Texte über die Kirchen, Klöster, Paläste, Staatsgebäude und andere Bauten von Konstantinopel (Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Wien: Graeser, 1897)

ZWEITER ABSCHNITT.

KLEINERE KAISERPALÄSTE.

ERSTE ABTHEILUNG.
DER PALAST IN DEN BLACHERNEN.
1180 987. Wilhelm von Tyrus Geschichte II. 7. (Konstantin-
opel) hat die Gestalt eines ungleichseitigen Dreieckes, dessen
erste Seite von dem Winkel zwischen dem Hafen1) und dem
Hellespont, wo die Kirche des heil. Georg ist, welche Mangana
genannt wird, sich bis zum neuen Palaste, der Blaquernae heißt,
dem Hafen entlang gerade aus erstreckt.
1. Geschichte.
Dieser Palast entwickelt sich allmählich neben der Kirche
der Mutter Gottes in den Blachernen, die von Anfang an als
eine Befestigung der nordwestlichen Ecke der Stadt betrachtet
wurde.2) Anfangs hören wir jedoch nur von einzelnen kaiserlichen
Bauten, die noch nicht als eigentlicher Palast oder auch nur als
Zubehör eines solchen erscheinen.
988. Suidas Lexikon, Art. Anastasios. Kaiser Ana-
stasios3) . . . gründete auch das große Triklinium in den Bla-
chernen, das bis heute Anastasiakos heißt.

') D. i. dem goldenen Horne.
2) S. Unger Nr. 666.
3) regierte 491 —518.