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Richter, Jean Paul [Hrsg.]
Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte: ausgewählte Texte über die Kirchen, Klöster, Paläste, Staatsgebäude und andere Bauten von Konstantinopel — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 8: Wien: Graeser, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.73988#0063
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ERSTER ABSCHNITT.

DAS ALTE BYZANZ.
Konstantin der Große machte Byzanz zu einer christlichen
Stadt, allein eine christliche Gemeinde hat dort schon früher be-
standen. Sie soll von dem Apostel Andreas gegründet sein, und
die griechischen Kirchenhistoriker zählen mehrere Bischöfe derselben
vor Konstantin dem Großen auf. So blieb es auch nicht bei der einen
von Andreas selbst angelegten Kirche, die bald für die wach-
sende Gemeinde nicht mehr ausreichte, und es werden einige der
nachmaligen bedeutendsten Kirchen in ihrem Ursprünge auf die
Zeiten des heidnischen Byzanz zurückgeführt.

A. Die innere Stadt.
1. Die Kirche der Mutter Gottes auf der Akropolis.
Diese Kirche war nach der Legende eine Schöpfung des
Apostels selbst. Es ist freilich nicht wohl denkbar, dass dieser
schon der Mutter des Erlösers eine Kirche gewidmet habe, da
sich der Mariencultus erst viel später entwickelt hat. Nachdem
aber Konstantin seine neue Hauptstadt der Mutter Gottes geweiht
hatte, konnte es kaum ausbleiben, dass auch die älteste Kirche
von der Legende dieser zugeeignet wurde.
I. (891.) Nikefus Paphlagon, Leben des hl. Andreas 389.
Sodann kam er (Andreas) zu diesem berühmten Byzanz ... Als der
bewunderungswürdige Mann beiläufig hieher kam, legte er den
Keim zu. den zukünftigen reichen Früchten des Geistes in dieser
Stadt, indem er auf der Burg einen Tempel der Theotokos,
I
 
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