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414

DIE BASILIKEN.

gab hauptsächlich der Philosoph Leo ') der schon die Aufmerk-
samkeit des Theophilos erregte, so daß dieser ihm Räumlichkeiten
in der Kirche der 40 Heiligen im Palaste einräumte, um dort
öffentlich 'zu lehren, worauf aber Bardas 863 die Schule in der
Magnaura unter der Oberleitung des Leo stiftete.2)
IV. Das Museion des Muselios.
Um dieselbe Zeit scheint ein Privatunternehmen entstanden
zu sein, das nach dem alten alexandrinischen Vorbilde Mu-
seion genannt wurde, und wohl auch ähnliche Einrichtungen
gehabt haben mag, wie jener weltberühmte Musensitz. Es lag
vermuthlich auf dem Philadelphion, wo es durch ein Epigramm
an der Porphyrsäule verewigt war. Der Stifter, dem dabei kaiser-
liche Unterstützung nicht gefehlt zu haben scheint, könnte jener
Ober-Kammerherr Musellios gewesen sein, der zu Theod. Cod.
XI. 28. Ges. 9 im J. 414 erwähnt wird. Mit größerer Wahrschein-
lichkeit jedoch kann man eine solche Stiftung wohl dem Schwie-
gersohn des Kaisers Theophilos, dem Armenier Alexios mit dem
Beinamen Musele zuschreiben, der aus dem Geschlechte der Kre-
niten stammte und in der Akropolis zu Konstantinopel in den
Häusern der Krenitissa wohnte. Theophilos erhob ihn zu hohen
Würden, sogar zum Caesar; er jedoch wünschte sich aus Furcht
vor Neidern zurückzuziehen, und wurde nach langem Wider-
streben seines Schwiegervaters zuletzt Mönch.3)
1129. Anthologia Graecaed. Jakobs IV. 28. (Ban^uri
150). An der Porphyrsäule auf dem Philadelphion:
Freundlich gesinnt war dem Kaiser Muselios, solches ver-
künden
Laut seine Werke, und fest stand ihm der Glaube und treu;
Ein Museion aber gewährt' er der Stadt,, und des Kaisers
Hehres heiliges Bild malte er drinnen im Haus.
1130. Daselbst. Auf dasselbe Museion.

!) S. über denselben Unger S. 48 folg.

2) S. über dieselbe Nr. 787 folg.

3) Theophan. Forts, IV. 18,
 
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