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II. Autographen: Nachtrag
18a Goethe, Johann Wolfgang von (1749—1832). Eigenh. Gedicht-Manuscript m.
Monogr. 12mo. 1 8., 12 Zeilen. Jena 20.6.1820. (1797/4) 400.—
Das Gedicht „Wo ich wohne zeigt die Melone“ ist auf das zierlichste auf ein Blättchen
mit gestochener Rand-Zierleiste (mit dem laufenden Hund-Ornament) geschrieben. Es wurde an
Ottilie von Goethe mit einer Terrine gesandt. Sophienausgabe 4, 254.
Abbildung Seite 1
18b — Manuscript mit drei Gedichten, von denen zwei unveröffent-
licht sind und in der Literatur als verschollen gelten. 4to. 2 S., 27 Zeilen.
Weihnachten 1827. (1700)
a. „Oelzweig mit Früchten. Keinen Blumenflor beneid ich . . .“. Ueberschrift und 8 Zeilen
(aus Faust II Vers 5120/7).
b. „Rosenknospen. Wenn der Sommer sich verkündet . . .“. Ueberschrift und 6 Zeilen.
c. „Aufforderung. Mögen bunte Phantasien . . Ueberschrift und 8 Zeilen.
Zu b und e vergleiche den Facsimiledruck vor dem Titel. Goethe hatte dem Weimarer
Frauenverein zu Weihnachten 1827 drei künstliche Blumensträuße „mit den anliegendan
artigen Versen“ geschenkt (F. v. Müller an Karl von Reinhard, 2. 1. 1828). Das Gedicht a
hatte Soret mitsamt dem Oelzweig — auf dem Weihnachtsbazar — erworben und Caro-
line von Egloffstein verehrt (Caroline an Henriette v. E. 28. 12. 1827). Die Gedichte b und
c waren bisher verschollen, die hier vorliegende zeitgenössische Abschrift
hat sich vermutlich Caroline von E. anfertigen lassen, in deren Familie sie bis jetzt
bewahrt wurde.
Abbildung Seite 2
18c — Eigenh. Brief m. JJ. 4to. 2 S. Eigenh. Briefumschlag mit dem Siegel
Goethes beigegeben. Jena 15.10.1819. (1797/3) 550.—
An Henriette von Pogwisch, die Mutter Ottiliens. Sehr schöner, besonders sorgfältig ge-
schriebener ganz eigenhändiger Brief mit voll ausgeschriebener Unterschrift ,,J W Goethe“;
von ganz frischer Erhaltung. — G. dankt, daß ihm Ulrike, die er in Jena und Karlsbad sehr
vermißt hat, besuchen soll. Er empfiehlt die Lektüre von Dickens und schreibt: „Von Byrons
neusten Werken habe nur gehört. Don Juan rühmen seine Landsleute stellenweise ganz un-
endlich, dann mäkeln sie wieder dran wie immer . . .“.
Abbildung Seite 67
18d — Brief m. Monogr. und 9 Zeilen eigenh. Zusätze. 4 to. 2 S. Jena 4.9.1820.
(1797/2) 360.—
An August von Goethe. Der sehr interessante Brief handelt zunächst von einer bevor-
stehenden Zusammenkunft mit dem Großherzog, von den Arbeiten für „Kunst und Altertum“
sowie mancherlei häuslichen Veränderungen. Die dann folgenden eigenh. Zusätze bringen, z. T.
in engl. Sprache, einen Bericht über die starke Verbreitung von Retzschs Umrisstiehen
zum Faust in England, wodurch auch lebhaftes Interesse für die Tragödie selbst —
und ein guter Verkaufserfolg — ausgelöst wurde. „Colleridge übersetzt das Stück. Sie wer-'
den es nach ihrer Weise wahrscheinlich umgemodelt bald aufs Theater bringen. Der
jetzige Hexenprozess läßt sich wohl auch nur auf dem Blocksberg abthun . . .“.
18e -— Eigenh. Brief m. Monogr. 8vo. U/a S. Stadt Eger 13. 8. 1822.
(1797/1), 500.—
An die Schwiegertochter, Ottilie von Goethe, geb. Pogwisch. Der ganz eigh. Brief berichtet
von der bevorstehenden Besichtigung einer Fabrik bei Wunsiedel und weiteren Reiseplänen.
18f — Klauer, Martin Gottlieb (1742—1801), Büste Goethes. Gips. H. 47 cm.
Um 1780. (1798), 450.—
Es handelt sich um einen alten Guß, wie Goethe selbst deren mehrere verschenkte und
wie sie Klauer im „Teutschen Merkur“ 1782 inserierte. Wir wissen aus den Geschäfts-
büchern Klauers, daß er einen guten Absatz hatte. Abgebildet in: Schulte-Strathaus, Die Bild-
nisse Goethes, Tafel 39.
Tafel VIII Abbildung 15

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