Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rosenberg, Marc; Stark, Carl Bernhard
Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — Heidelberg, 1882

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7418#0065

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
52

ruprecht iii. und ludwig iii.

>;i fti t[i >a >^ *|Bf* >>i >;i >;i >;x. & ^ & ^ >|i ^^^/^^^MK^^^^^^j^A A

Noch zum Jahre 1359 bringt uns Wirth in feinem Manuscript eine Erwähnung, die
nur von einer Burg fpricht. Wir haben feinem ungenauen Hinweife folgend vergebens im
Archiv zu Karlsruhe danach gefucht. Dagegen finden wir zu den Jahren 1350 und 1360
(Zeit/ehr. f. d. Gefch. d. Oberrheins. 1876. S. 4H u. 482) Notizen, die nur eine Burg nennen.
Das find aber Stellen, wo es auf eine topographifche Befchreibung nicht ankommt.

Ueber das Jahr 1410 hinaus kffen fich natürlich die Beifpiele nach beiden Seiten hin
häufen. Bis zu der Zeit aber, wo das alte Schloß durch eine Pulverexplofiori zerftört wird, ift
meift von den zwei Veften die Rede. Man vergleiche beifpielsweiie Menzel, Regeßen Fried'rieh's
des Siegreichen. S. 471 ad a. 1472.

III. Ruprecht III. (1398-1410) und Ludwig III. (1410-1436).

Um die Zufammenftellung abgeriffencr urkundlicher Erwähnungen, die wir eben gegeben,
überfichtlicher zu halten, haben wir fie ununterbrochen bis in eine Periode hinein fortge-
führt, für welche unier Schloß fchon felbft unzweideutige Auskunft über feine Gefchichte zu
geben vermag. Da haben wir für den Ruprechtsbau eine Reihe von Wappen, die wie eingemeißelte
Jahreszahlen fprechen, und für das fog. Bandhaus ergiebt lieh aus der Kritik eben des Ruprechts-
baues, daß es vor diefem entftanden fein muß. Das Detail diefer Unterfuchungen betrifft uns
nicht, wir wollen nur das Material zu denfelben darbieten, und legen den Hauptwerth auf eine
richtige Erkenntniß des künftlerifchen Könnens zur Zeit Ruprecht's III. und feines unmittel-
baren Nachfolgers wie feines perfönlichen Verhältniffes zur bildenden Kunft. Urkunden, Kunft-
denkmäler und gleichzeitige Gefchichtserzählung fließen reichlicher, und zuerft an diefer Stelle
wird es möglich fein, einen feilen Punkt zu finden um den Hebel der Unterfuchung anzufetzen,
der die Vorgefchichte aufklärt.

Es ift dreierlei zu beachten: Welche hiftorifche Nachrichten werfen Licht auf die Kunft-
beftrebungen unferes Kurfürften und Königs, welche Kunftdenkmäler zeugen von leiner Thätigkeit,
und endlich, doch dies wollen wir einer gefonderten Unterfuchung vorbehalten, wie verhält fich
Ruprecht zum Bau der hl. Geiftkirche und zu der ihm zugefchriebenen Gründung einer Bauhütte?

Von hieher gehörenden hiftorifchen Nachrichten weiß ich nur zu nennen: auf dem Schlöffe
die bekannte Infchrifttafel Eriedrieh's IL, die Ruprecht als den Gründer des nach ihm
benannten Baues bezeichnet, eine urkundliche Notiz zum Jahre 1424, die wir bald kennen lernen
werden, und die uns den Namen eines feiner Baumeifter giebt,-und endlich der hier folgende
faftlofe Bericht eines Chroniften, der leinen Reichthum preift.
 
Annotationen