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Rosenberg, Marc; Stark, Carl Bernhard
Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — Heidelberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.7418#0192

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KARL PHILIPP. 179

unter Anderem der Friedrichsbau und der Neue Hof nach Zeichnungen des bereits genannten
F 1 e u m a 1 e Aviederhergeftellt.

Man lieht, daß trotz aller Engherzigkeit für alles was nicht DüfTeldorf war, das Heidel-
berger Schloß unter diefer Regierung doch noch manche Pflege genoß. Auch die Stadt ging
nicht leer aus. Sie erhielt das Univeriitätsgebäude *) (Kautz II. S. 246), das Rathhaus
(Exter S. 330 — 333 und S. 465) und das St. Annenfpital, welches in der Architectur nicht
unintereffant ift2).

-**©€i«&3§»»*<--

V. Karl Philipp.

(1716 -1742.)

Das Heft Acten, das uns über diefes Vierteljahrhundert vorliegt, ift klein und umfaßt nur
zwei getrennte und ganz kurze Perioden, ca. 1717—1719 und 1739—1740. In der erften
ift von den Brunnenanlagen (die Brunnenfigur, jetzt in Mannheim, koftete 500 fl. Juni 1719 '))
und einigen Wirthfchaftsgebäuden die Rede. In der zweiten handelt es fich um einige dringende
Reparaturen; die Giebel des Englifchen Baues drohen einzuftürzen und Aehnliches. Wo die Acten,
die hier offenbar fehlen, lieh jetzt befinden, wird fich hoffentlich noch feftftellen laffen. Einiges,
das hierher gehört, fcheint im Befitze von Metzger gewefen zu lein und muß mit feinem
Nachhilfe in Privatbefitz in Karlsruhe geflieht werden. Das Intereffantefte, das er uns mittheilt,
ift der Plan des Baumeifters Führer zu einem großartigen Umbau des Schloffes. Man lefe
bei Metzger die betreffende Stelle. Mit dem Gedanken, der diefem neuen Plane zu Grunde
liegt, kann man fich weit eher befreunden als mit dem Projecte Johann Wilhelm's, obgleich
auch hier die ganze weftliche Schloßanlage geopfert werden füllte. Es ift lächerlich allen
Perioden eine archäologifche Liebhaberei für alte Mauern zuzumuthen, und man muß es einer
in Schaffensluft dahinlebenden Zeit verzeihen, wenn fie Altes niederreißt, um fich mit ihrem

') Architect war der Jefuit Melchior Kirchner, ProfefTor der Dogmatik an der Univerfität.

2) Für die drei vor Johann Wilhelm feit dem dreißigjährigen Kriege regierenden Kurfürften bietet Exter's
Pfälzifche Münzfammlung fchon manche das Kunftleben beleuchtende Notiz, für diefen Fürften aber gewinnen wir
u. A. eine ganze Lifte von Münzmeiftern oder Stempelfchneidern, die wir hier mittheilen wollen, obgleich iie für
Heidelberg wohl keine Bedeutung hat: 1) Job. Linck, 2) N. L., 3) Johannes Seiter, 4) Grillet, 5) Jobann
Michael Wunfeh, 6) H. O., 7) J. A. L., 8) Nicolaus Prück, 9) L. C, 10) Philipp Heinrich Müller,
11) Georg Hautfeh, 12) H. F., 13) L., 14) Saint Urbain, 15) L. S.

5) Der Künftler ift ein Niederländer. Häuffer, Pfal^ II. S. 855 berichtet, daß Karl Philipp nahe an hundert
Künftler entladen hat, welche fein Bruder und Vorgänger gehalten.

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