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Rosenberg, Marc; Stark, Carl Bernhard
Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — Heidelberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.7418#0259

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240 BERICHTIGUNGEN UND ERGÄNZUNGEN.

Zufätze und Berichtigungen von Herrn Rechtsanwalt Albert Mays.

S. 230. Zu 1493. Alle alteren Chroniken, insbefondere auch die früheren Ausgaben der Cosmographie von Münfter
enthalten nur Vignetten mit Stadtanfichten, die aber nicht Heidelberg darftellen und vielmehr auch für
andere Städte angewendet werden.

Zu 1548. Leger nimmt 1540 an.

Zu 1583. Nach Exter felbft durchaus zweifelhaft.

Zwilchen 1502 und 1601. Kurfurft Friedrich IV. zu Pferd, jenfeits der Brücke, mit der Stadt Heidelberg und dem

Schloß nach dem Münfter'fchen Bilde, im Hintergrund; Kupferftich.
Zu 1597. Diefe auf dem Bilde felbft befindliche Jahreszahl ift jedenfalls falfch und füllte «ungefähr 1617» heißen,

indem hier bereits der Garten des de Caus dargeftellt wird. Das Bild ift entweder das Original oder

die Copie eines Kupferftichs von Merian aus der Wcrkftätte von Aubry mit der Bezeichnung «Ver»,

das fich ebenfalls in der ftädtifchen Sammlung befindet.
Zu 1608. Das Blatt erfchien zuerft in Leyden bei Haeftens, dann in Amfterdam bei Claeßen in vier Ausgaben, hollän-

difch, deutfeh, lateinifch und franzöfifch.
Zwifchen 1610 und 1014. Pfalzgraf Johann II. von Zweibrücken, Vormund Friedrich's V., zu Pferde, jenfeits des

Neckars, mit Stadt und Schloß Heidelberg im Hintergrund, die Heiliggeiftkirche verkehrt; Kupferftich

von G r a n t h o m m e.

1613. Anficht des Schlofles von der Straße zwifchen Ladenburg und Heidelberg, Wiebelingen gegenüber, aus. Em-
pfang der Kurfürftin Elifabeth aus dem Werke: Befchreibung der Reiß, Empfahung elc. Heidelberg 1613.

Zwifchen 1614 und 1619. Friedrich V. als Kurfürft zu Pferde, jenfeits des Neckars mit Heidelberg im Hintergrund,
der Trutzkaifer halb abgetragen und mit zwei Krahnen verfehen.

Zu 1615. Exter irrt. Die Münze ftellt nicht Heidelberg, fondern London mit der Themfe-Brücke dar.

1619. Heidelberger Anflehten von Merian in Ztncgref's Emblemata, Frankfurt bei de Brv, 1619 (Copieen dieler
Blätter in Borniti Emblematum etc. Sylloge Heidelberg, 1658). L wie bei Rofenberg (Syll. II 43); XII. wie
bei Rofenberg (Syll. II I); XVI. wie bei Rofenberg; XXXV. Trutzkaifer und fudweftlicher Eckthurm
der Stadtmauer; XLV. Der ehemalige Krahnen, abgeriflen in den 1850er Jahren; LUE wie bei Rofenberg;
LIV. wie bei Rofenberg; LVII. wie bei Rofenberg unter der dort unrichtig angegebenen Nr. LX.;
LX. Der öftliche Stadttheil am Neckar mit Schloßterrafle (in fpäteren Ausgaben LIX.); LXVI. wie bei
Rofenberg (Syll. I 42); LXVII (bei Rofenberg unrichtig LXVIII). Nordfeite des Schlofles nebft Stadt
von jenfeits der Brücke, nebft dem Wappen der Univcrlität, — Löwe mit geöffnetem Buch und der Infchrift
»Semper aßerttis» — als Emblem; LXXI. Die Stadt von der Gegend des Stifts Neuburg aus (Syll. I 13);
LXXIV. Der Marftallhof (Syll. II 35); LXXV. Großes Faß in mächtigem Kellergewölbe; LXXX. Fürften-
bronnen hinter Ziegelhaufen; LXXXVI. (wahrfcheinlich) Bergheimer Mühle; LXXXVIII. wie bei Rofenberg;
ein Verfuch, die drei Hauptthürme des Schlofles, fünf Hauptthürme der Stadt, und den Tnutzkaifer malerifch,
wenn auch in unrichtiger Stellung, zur Geltung zu bringen (Syll. I 48); LXXXIX. Weltlicher Stadttheil
von jenfeits der Brücke, unrichtig gezeichnet (Syll. II 40); XCVII. wie bei Rofenberg (Syll. I 12).
Ferner find noch zu erwähnen: VII. vielleicht das Waflerfchloß Eichelberg bei Mannheim (Syll. I 50);
XXXIX. Neckargemünd. — Die Symbola und Emblemata von Camerarius, 4, Centurien, enthalten nichts.
Diefe fammtlichen fchönen Blättchen rühren offenbar aus dem Zeichenbuch des trefflichen Merian her.
Bei Nr. XVI füllte «der Brunnen von Krauß» nicht erwähnt werden. Er fällt jedenfalls in die Zeit
nach 1080 und wurde, wie es fcheint, niemals ausgeführt.

Zu 1620. Von diefem Jahr datiren die zwei größten und fchönften Blätter, welche jemals in Kupferftich über
Heidelberg erfchienen lind, nämlich 1. Der Hortus Palatinüs von Salomon de Caus, mit 30 Kupfer-
tafeln, darunter Nr. 2 die 1 Meter lange und 05 Centimeter hohe «Perfpektivifche Vifirung» (scenogralie)
des Schlofles, Schloßgartens, der Stadt und Gegend, vom örtlichen Abhang des Königftuhls gefehen, be-
zeichnet: «Jacob Focquier pinxit. Mathae Merian fecit». — Mays, Ver^eichniß Nr. 504 u. 910. Wenn
das hiermit übereinftimmende Oelgcmälde Nr. 520 wirklich dasjenige ift, welches auf dem Blatte als von
Focquier gemalt,, bezeichnet wird, io dürfte es, da die Details des Kupferftichs viel genauer find als
die des Oelgemäldes, keinem Zweifel unterliegen, daß die Originalaufnahme von dem trefflichen Merian
herrührt, und Focquier diefelbe nur in Oel copirt hat! 2. Der große (1,07 Meter lange) Profpect
«Heidelbergü», vom Abhang des «heiligen Bergs, alfo von Norden», gefehen. An diefe Blätter Ichließen
fich zunächft die Abbildungen von Merian in Zeiller's Topographia Palatinatus Rheni an. Zwei derfelben
find Copieen der obigen beiden großen Blätter. Das Werk erfchien zwar 1645, allein der Zuftand der
 
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