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»Einleitung
Einen eisernen Hammer zum
Einschlagen der Stempel zeigen wir
in Fig. 8.

Um die Meistermarken zu deu-
ten, macht man in den meisten
Fällen eine Art Wahrscheinlichkeits-
rechnung, indem man die auf Gold-
schmiedearbeiten vorkommenden Meister initia-
len durch die Listen der Meisternamen auf-
zulösen sucht. Sicherere Resultate geben die
Stempeltafeln, die an vielen Orten noch erhalten
sind. Es sind Metalltafeln, in welche neben andern
Zeichen die Stempel der verschiedenen Meister
eingeschlagen sind, damit das Amt jederzeit nach-
sehen kann, wem die einzelnen auf den ausgeführ-
ten Arbeiten vorkommenden Meisterstempel an-
gehören. In Nürnberg hat man kleine Tafeln oder
einzelne Metallstreifen (Nadeln) benutzt. Wie die
letzteren ausgesehen haben mögen, schließen
wir aus den römischen Nadeln, die Churchill, vgl.
auf der folgenden^ Seite Fig. 9, veröffentlicht hat.

Die ganze Serie der Nürnberger Nadeln muß
schon früh verloren gegangen sein, denn 1821
waren nur »22 Kupfer-Plättchen und 13 Kupfer-
Nadeln mit den Namen und Zeichen der Meister
vorhanden«. Dagegen hat sich eine Handschrift
aus dem Anfang des 17. Jahrh., in der die da-
mals vorhandenen Stempel und Namen kopiert
sind, erhalten, die in meiner Geschichte der Gold-
schmiedekunst auf technischer Grundlage, Ab-
teilung »Einführung«, 1910 S. 58—61 wieder-
gegeben ist. Das Original der Handschrift, die
ich vor Jahrzehnten erworben hatte, habe ich
nach Abschluß meiner einschlägigen Studien dem
Zentralgewerbemuseum in Stuttgart überwiesen.

xxxm

Fig. 8. Nat. Gr.
Eiserner
Hammer zum
Einschlagen der
Stempel auf
Goldschmiede-
arbeiten.
Sammlung
Figdor Wien.
 
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