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Thomasin von Zerklaere; Rückert, Heinrich [Hrsg.]
Der wälsche Gast des Thomasin von Zirclaria — Quedlinburg [u.a.], 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.23919#0066
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DER WELHI8CHE GAST.

vürhtent einn ieglichen man,
und getar gerihten niht, 1735
daz lant ift mit eim boefewiht
verirrt, ez muoz im fchaden vi!,
fwer in dem lande beliben wii,
wände der herren träkeit
den armen liuten dicke fcheit. 1740
ein herre der rihten niht getar,
der macht fin liute tumbe gar.
ein herre zage machen kan
küen wider fich einn lihten man.
ob er gebieten niht getar, 1745
28a er krenket fin gebet gar.
daz mer ift <me wazzer niht:
bceslichen tuon dem bcefen gefchiht.
der walt ift ouch niht äne wilde:
ein boefer herre än bcefe bilde 1750
niht ze wol gefin mac.
wir müezen fehen durch den tac
an iu herren waz man fol
tuon. ift daz ir tuot wol,
wir volgen harte gern daz guot. 1755
ob aver ir unrehte tuot,
wirn wizzen waz wir fuln volgen,
und varn irre nahts unz an den morgen,
tuot ir unreht, ir fit diu naht
diu uns nimt des liehtes kraft. 1760
wir fuln uns gar an iu fchouwen:
ir fit der fpiegel, wir die vrouwen.
ift der fpiegel ungeliche,
man fiht fich felben wunderliche:
man dunkt ze kurz fich od ze lanc, 1765
ode ze breit, ode ze kranc.
ein herre fol fchiuhen di enge,
die preit, die kürze und die lenge.
die eng, daz er behabe daz reht,
fo ift diu fträze wit und fleht. 1770
 
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