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Thomasin von Zerklaere; Rückert, Heinrich [Editor]
Der wälsche Gast des Thomasin von Zirclaria — Quedlinburg [u.a.], 1852

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.23919#0074
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56

DER WBLHISCHE GAST.

unfteete mac deheine vrift 2030
fin an dem wär: zorn, lüge f int
der unfteetekeite kint.
die Mnt noch gefwiftrede vil
die ich iu alle zelen wil
32b 6 ich gebe der rede ein end: 2035
wirt ez aver niht fchier verent,
ir fultz durch iuwer zuht vertragen,
wan vil mac ich niht fchier gefagen.
fwenn ich an der unfteetekeit
gefleht gedenke, fwer ichs einen eit, 2040
ichn vinde under allm ir künne
des ich den herren wirfer günne
denn liegen, daz geloubt vür wär;
lüge ift mir widerzeeme gar.
in einer hant fi vreude treit, 2045
in der andern forge und leit.
diu eine halft, diu ander fleht,
diu eine minnt, diu ander v6ht,
diu eine triut, diu ander roufet,
diu eine git, diu andr verkoufet, 2050
diu eine villt, diu ander kleit,
fwenn einiu lobt, diu ander feit
daz ez gelogen fi vil gar,
und koment alfö dick ze hcir.
fin enfol iuch niht betragen, 2055
ich wilz iu kurzlichen fagen,
der lüge geheiz ift harte guot
und Mt doch würze an valfchem muot.
der lügenser hat rede fchön
und guot geheize und bcefen lön. 2060
der herr fol mit der zühte fchar
eben den willen, fchröten gar
di unnütze rede, daz bßdiu muot
unde ouch fin rede fi guot.
Swes hemde göt dem rocke vor 2065
33a einer eilen, er dunkt ein tör.
 
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