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24. (79.) Kästchen aus Ebenholz mit vier Darstellungen
aus dem Leben des Patriarchen Jakoby am Deckel geschmack-
volle Arabesken und die Jahrzahl 1565. 7" hoch.
25. (86.) Ein doppelter Kamm ganz mit gothischen, durch-
brochenen Verzierungen und der Schrift: prenes plesir ’).
26. (85.) Ein ganz gegliederter Gürtel sammt Schnalle,
aus 30 an Schnüren befestigten Scheibchen bestehend; zierliche
Arbeit.
27. (92.) Ein deutscher Kalender auf 24 achtseitige Holz-
stöcklein eingeschnitten (bloss mit Bezeichnung der Festtage),
die wie ein Rosenkranz an eine Schnur gefasst sind. Aus dem
Ende des XV. oder Anfang des XVI. Jahrhunderts.
H. Bretspiele von eingelegter Arbeit.
(Kasten XII und XVI.)
Das Bretspiel soll nach Herodot von den Lydiern zur Zeit
einer Hungersnoth erfunden worden sein; Lactantius nennt den
Palamedes vor Troja als den Erfinder. Bei den Griechen war es
sehr beliebt (Tteaaeca), ebenso bei den Römern. Fast alle asiati-
schen Völker kennen das Bretspiel, das mit Steinen, die nach
bestimmten Regeln gesetzt und gezogen werden, gespielt wird 2).
Die Spielbreter waren in der Regel so eingerichtet, dass sie zu
mehreren Arten von Spielen verwendet werden konnten, und
bestanden (wie noch jetzt) aus zwei Tafeln mit Rändern, zum
Zusammenklappen; auf einer derselben war das Damenbret
(von derselben Einrichtung wie zu dem aus Indien stammenden,
uralten Schach, welches schon am Hofe Carls des Grossen
gespielt wurde), auf der andern die Mühle, nach dem Laby-
rinth der Alten gebildet. Auf der Innenseite der aufgeschlagenen
Tafeln war das im XVI. Jahrhundert so beliebte Tokkatille,
*) Ein ganz ähnlicher Kamm mit der Inschrift: Je le donne de bon (yJ
(coeur) abgeb. bei Becker und Hefner, Kunstw. und Geräthschaf-
ten des Mittelalters und der Renaissance I. Taf. 28.
2) Bretsteine aus dem Ende des XII. Jahrhunderts mit figuralischen Dar-
stellungen aus Hirschhorn abgeb. bei Becker und Hefner, a. a. 0.
II. Taf. 23.
24. (79.) Kästchen aus Ebenholz mit vier Darstellungen
aus dem Leben des Patriarchen Jakoby am Deckel geschmack-
volle Arabesken und die Jahrzahl 1565. 7" hoch.
25. (86.) Ein doppelter Kamm ganz mit gothischen, durch-
brochenen Verzierungen und der Schrift: prenes plesir ’).
26. (85.) Ein ganz gegliederter Gürtel sammt Schnalle,
aus 30 an Schnüren befestigten Scheibchen bestehend; zierliche
Arbeit.
27. (92.) Ein deutscher Kalender auf 24 achtseitige Holz-
stöcklein eingeschnitten (bloss mit Bezeichnung der Festtage),
die wie ein Rosenkranz an eine Schnur gefasst sind. Aus dem
Ende des XV. oder Anfang des XVI. Jahrhunderts.
H. Bretspiele von eingelegter Arbeit.
(Kasten XII und XVI.)
Das Bretspiel soll nach Herodot von den Lydiern zur Zeit
einer Hungersnoth erfunden worden sein; Lactantius nennt den
Palamedes vor Troja als den Erfinder. Bei den Griechen war es
sehr beliebt (Tteaaeca), ebenso bei den Römern. Fast alle asiati-
schen Völker kennen das Bretspiel, das mit Steinen, die nach
bestimmten Regeln gesetzt und gezogen werden, gespielt wird 2).
Die Spielbreter waren in der Regel so eingerichtet, dass sie zu
mehreren Arten von Spielen verwendet werden konnten, und
bestanden (wie noch jetzt) aus zwei Tafeln mit Rändern, zum
Zusammenklappen; auf einer derselben war das Damenbret
(von derselben Einrichtung wie zu dem aus Indien stammenden,
uralten Schach, welches schon am Hofe Carls des Grossen
gespielt wurde), auf der andern die Mühle, nach dem Laby-
rinth der Alten gebildet. Auf der Innenseite der aufgeschlagenen
Tafeln war das im XVI. Jahrhundert so beliebte Tokkatille,
*) Ein ganz ähnlicher Kamm mit der Inschrift: Je le donne de bon (yJ
(coeur) abgeb. bei Becker und Hefner, Kunstw. und Geräthschaf-
ten des Mittelalters und der Renaissance I. Taf. 28.
2) Bretsteine aus dem Ende des XII. Jahrhunderts mit figuralischen Dar-
stellungen aus Hirschhorn abgeb. bei Becker und Hefner, a. a. 0.
II. Taf. 23.