183
horn und Palmzweig zwischen einem liegenden Bären und Hir-
schen, dabei das Wappen von Würtemberg. Sehr zierlich, SV?'
hoch. Ferner die Halbfigur der Magdalena (48) mit Schleier,
aus fleischfarbenem Jaspis ganz rund und sehr gut gearbeitet.
Das Postament besteht aus Heliotrop. 2’/2 Z.
In diesem Kasten befindet sich noch:
Die Verkündigung Mariä auf eine Marmorplatte in Oel
gemalt (52) in dem zu Ende des XVI. Jahrhunderts herrschenden
manierirten Styl; die Ebenholzfassung ist mit durchbrochenen
Emailverzierungen, Perlen und Edelsteinen geschmückt. 9" h.
Ein vierecktes Kästchen (106) aus versilbertem Kupfer
mit vergoldeten Nachgüssen der grossen Broncemünzen der ersten
12 römischen Kaiser besetzt, Auf dem Deckel steht auf einer Kry-
stallkugel ein nackter Mann, auf dessen Schilde eine Camee ange-
bracht ist. 15 Z.
Q. Geweihte Schwerfei’ und Hüte.
(Im III. Kasten.)
Schon im XII. Jahrhundert treffen wir die Sitte, dass der
heil. Vater zu Rom alljährlich in der heil. Christnacht ein Schwert
und einen Hut mit einem eigenen Ceremoniel weihte, um diese
katholischen Fürsten, die sich um die Sache der Christenheit
oder den päpstlichen Stuhl verdient gemacht hatten, insbeson-
dere aber denen, die in den Kampf wider die Ungläubigen und
den Feind des Christenthums zogen, zu übersenden. So wurde
i. J. 1177 Sebastian Ziano, Doge von Venedig, von Papst Ale-
xander III. mit einem solchen Schwerte des Geistes und Helme
des Heiles beschenkt. Im XV. und XVI. Jahrhundert wurde dieser
Gebrauch sehr häufig in Anwendung gebracht; Kaiser Fried-
rich IV. erhielt zweimal, 1460 und 1468, solche päpstliche Ge-
schenke, ebenso Heinrich VII. von England, Kaiser Carl V. bekam
drei geweihte Schwerter, Philipp II. deren vier *), und noch im
vorigen Jahrhundert wurde Prinz Eugen von Savoyen 1716,
Friedrich August von Sachsen 1725 und Friedrich August III.
) S. Jubinal, l’Armeria real di Madrid, II, p, 1.
horn und Palmzweig zwischen einem liegenden Bären und Hir-
schen, dabei das Wappen von Würtemberg. Sehr zierlich, SV?'
hoch. Ferner die Halbfigur der Magdalena (48) mit Schleier,
aus fleischfarbenem Jaspis ganz rund und sehr gut gearbeitet.
Das Postament besteht aus Heliotrop. 2’/2 Z.
In diesem Kasten befindet sich noch:
Die Verkündigung Mariä auf eine Marmorplatte in Oel
gemalt (52) in dem zu Ende des XVI. Jahrhunderts herrschenden
manierirten Styl; die Ebenholzfassung ist mit durchbrochenen
Emailverzierungen, Perlen und Edelsteinen geschmückt. 9" h.
Ein vierecktes Kästchen (106) aus versilbertem Kupfer
mit vergoldeten Nachgüssen der grossen Broncemünzen der ersten
12 römischen Kaiser besetzt, Auf dem Deckel steht auf einer Kry-
stallkugel ein nackter Mann, auf dessen Schilde eine Camee ange-
bracht ist. 15 Z.
Q. Geweihte Schwerfei’ und Hüte.
(Im III. Kasten.)
Schon im XII. Jahrhundert treffen wir die Sitte, dass der
heil. Vater zu Rom alljährlich in der heil. Christnacht ein Schwert
und einen Hut mit einem eigenen Ceremoniel weihte, um diese
katholischen Fürsten, die sich um die Sache der Christenheit
oder den päpstlichen Stuhl verdient gemacht hatten, insbeson-
dere aber denen, die in den Kampf wider die Ungläubigen und
den Feind des Christenthums zogen, zu übersenden. So wurde
i. J. 1177 Sebastian Ziano, Doge von Venedig, von Papst Ale-
xander III. mit einem solchen Schwerte des Geistes und Helme
des Heiles beschenkt. Im XV. und XVI. Jahrhundert wurde dieser
Gebrauch sehr häufig in Anwendung gebracht; Kaiser Fried-
rich IV. erhielt zweimal, 1460 und 1468, solche päpstliche Ge-
schenke, ebenso Heinrich VII. von England, Kaiser Carl V. bekam
drei geweihte Schwerter, Philipp II. deren vier *), und noch im
vorigen Jahrhundert wurde Prinz Eugen von Savoyen 1716,
Friedrich August von Sachsen 1725 und Friedrich August III.
) S. Jubinal, l’Armeria real di Madrid, II, p, 1.