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Sacken, Eduard von
Die K. K. Ambraser-Sammlung (2. Theil): Die Kunst- und Wunderkammern und die Bibliothek — Wien: Wilhelm Braumueller, k.k. Hofbuchhändler, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.70834#0269

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mH aufgelegtem Gold und Silber sind Figuren verschiedenen
Standes, meist Hofämter, dargestellt: „Narr, Herolt, Falkner,
Marschalk, Schenk, Hofmeisteryn, Vischer, Barbyr” etc. mit bei-
gedruckter Benennung und Zahl. Die Stelle der vier Farben ver-
treten Wappen,— der einköpfige Adler, Ungarn, Böhmen und
Frankreich *).
105. (193.) Ein Kartenspiel mit 11 Suiten (Schelle, Mes-
ser, Kamm, Glocke, Schild, Eichel, Zuber, Blasbalg, Beutel,
Fisch und Krone), von jeder Suite zehn, in Holzschnitt. Auf
den Gegenständen stehen juristische Formeln, auf den Rücksei-
ten der Karten sind fürstliche Wappen angebracht (Deutschland,
Lothringen, Mainz, Sachsen, Schwaben, Trier, Böhmen, Tirol
u. a.). Auf dem ersten Blatte stehen die Verse:
Res est plena ioci, res est miranda profecto.
Ordine si cunctas picto pictas mate leges.
Et decreta patrura commemorare potes.
Aus der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts.
106. (170.) Ein sehr grosses Kartenspiel; die 1 F. 9 Z.
hohen, 1 F. 3 Z. breiten Blätter, 48 an der Zahl, sind gemalt,
auf der Rückseite eines jeden ist das Wappen des Erzherzogs
Ferdinand, im Holzschnitt, aufgeklebt. Die vier Farben reprä-
sentiren verschiedene Fruchtbäume, die Figuren sind Affen.
107. (72.) Ein Band mit 13 getuschten und 27 sehr gut und
fleissig auf Pergament gemalten Bildnissen der Grafen und
Herzoge von Würtemberg, letztere mit ihren Gattinen. Die Na-
men sind mit Gold beigeschrieben. Der erste ist Graf Ulrich
(f 1265), der letzte Graf Friedrich (geb. 1557) mit seiner
Gemalin Sibylla. Die älteren Porträte sind offenbar ideal, erst
die gemalten von Herz. Ulrich (f 1550) an sind nach dem Le-
ben; die Vollendung des Ganzen dürfte um 1586 fallen.
108. (170.) Ein Band von 98 Pergamentblättern (bei 3 Fuss
breit und 2 F. hoch) mit vortrefflich gemalten Abbildungen
von Thier en, als: Hunden, Fischen, allerlei Seethieren, Am-
phibien, Insekten, mit der grössten Naturtreue und Lebendigkeit
l) Eine ausführliche Beschreibung dieses Spiels in der Wien. Modenzei-
tung, Jahrg. 1817, Nr. 29.

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