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haben, die nicht völlig bewältigt werden konnte. Erkennbar sind das Bildnis des Kurfürsten Tafel 34
links oben auf der Mitteltafel und das seines Neffen Johann Friedrich bei der heiligen Doro- Tafel 35
thea. Auf dem rechten Flügel erscheint die kursächsische Veste Coburg, auf dem Mittelbild
wohl ein sächsisches Schloß, das bisher nicht genau bestimmt worden ist. [132] Vielleicht
sollen die Bildnisse der Mitteltafel an Kurfürst Friedrichs Reise ins Heilige Land erinnern, die
auch zum Heiligtum der Katharina führte - das Bildnis neben Friedrich dürfte in diesem Fall
auf Herzog Christoph von Bayern zu beziehen sein. Katharina war die Schutzheilige der Philo-
sophischen Fakultät. [13 3] Im Sinne einer humanistischen Interpretation würden die Elemente
Feuer und Wasser, die auffällig dargestellt sind, als Bestandteile der Ganzheit der Welt auf-
zufassen sein. [134] Auch in diesem Werk darf ein Stück Kosmographie erwartet werden,
wenn auch der Schlüssel dazu noch nicht gefunden ist.

Der Hofmaler des Kurfürsten fand bald humanistische Lobredner. Der erste war der
Dichter Georg Sibutus Daripinus, ein Schüler des Celtis, Universitätslehrer in Wittenberg von
1505 bis 1520. [135] Er stellte in einem Gedicht von 1507 <unseren Lucas Moller> an die
Spitze der lebenden Maler, von denen er außerdem Dürer (Albertus Düsses) und einen

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