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Die Gemälde, die Cranach von Luther schuf, erreichten trotz massenweiser Vervielfälti-
gung nur einen kleineren Kreis. Es sind nach dem <Junker Jörg > von 1522 ein barhäuptiges
Bildnis von 1525/26 [367], ein Bildnis im Barett fast von vorn, 1528/29 [368], und ein drittes,
ähnliches als Halbfigur im Dreiviertelprofil, von 1532/34. [369] Zu diesem ist die auf Perga-
ment gemalte Aufnahme des Kopfes erhalten, ein lebendiges Dokument, das allein die Erinne-
rung an den gefürchteten Blick Luthers wachhält. [370] Mit dem Bildnis des barhäuptigen Tafel 167
Reformators seit 1539 *st dann wohl das Lutherbildnis durch Lucas Cranach den Jüngeren
endgültig geprägt worden [371], in größerem Format und schließlich in ganzer Figur. [372] Seite 93

Die vielen Lutherbildnisse Cranachs geben einen Einblick in die Möglichkeiten des Bild-
nisses in den späteren Arbeitsjahren des Meisters. Der Bilddruck, das Gemälde in wechseln-
dem Format, mit wechselndem Beiwerk wurden je nach Auftragslage eingespannt, oft zu ver-
schiedenen Bildnispaaren verkettet. Der Reformator allein erscheint nur in den Fassungen bis
zum Jahr 1522. Die Bildnisse von 1525 und 1528 gehören in der Regel zu Ehebildnissen mit
Katharina von Bora, anfangs von intimer Auffassung in strahlendem Kleinformat, später
repräsentativer und von gleichgültigerer Ausführung. Seit 1529 ist dieses Thema erschöpft.

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