Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
— 18 —

mauer durch eine widerstandsfähige Befestigung mit
Graben und starken Thortürmen zu ersetzen. Die bei-
den trotz vielfacher Veränderung namentlich der Dach-
konstruktion noch wohlerhaltenen Türme, das Schwahen-
tlior an der Strasse nach dem Schwarzwald hin und
das Martinsthor an der grossen Baseler Landstrasse,
stammen in ihrem massiven Quaderhau aus der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts. Und als man dann um
1225 den Münsterhau wieder aufnahm, waren die Pläne
für das Langhaus veraltet, schienen zu eng und klein:
mit dem neuen Baumeister und seiner Gesellenschar
- wir wissen nicht, woher sie kamen — hielt das neue
Bausystem der Gotik seinen Einzug in die Bauhütte.
Die Amin,-.' Es ist für die Charakteristik der beiden Stile, die sich

Langhauses?^er berühren, höchst lehrreich, den Anschluss des Lang-
hauses an das Quersclüff näher zu prüfen. Alles drängt
nach Hohe und Breite auseinander, ohne Rücksicht auf
etwa entstehende Unschönheiton: die Anfänge des alten
Langhauses werden niedergerissen und die Aussenmauern
so weit als möglich hinausgeschoben, ohne dass dabei
die schwerfällige, den Zugang zum Querschiff halb ver-
deckende Mauer, an der heute die Altäre stehen, be-
seitigt wird; Mauerstärke und Pfeilerdicke werden auf das
konstruktiv notwendige vermindert; breite Spitzbogen-
fenster durch rohe Steinbalken ohne Profil dreigeteilt
durchbrechen die Wandfiäche in der ganzen Breite
zwischen den Pfeilern. Auf die Knäufe der Vierungs-
pfeiler wird ein Säulenstumpf mit ungeschicktem Knospen-
kapitell aufgesetzt und dadurch die Arkade des Lang-
hauses so bedeutend erhöht, dass das früher geplante
 
Annotationen