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— 51 —

einfacher Nutzbau, als ein Kunstwerk und, wie es sich
heute darstellt, ein Flickwerk von sehr verworrener
Baugeschichte. Der älteste und einigermassen monu-
mentale Teil ist der um 1262 begonnene Chor mit
seinen hohen Masswerk - Fenstern; im spätgotischen
Langhaus tragen kapitellose Pfeiler die Arkaden-
bogen, über denen die flache Holzdecke liegt. Im
vorigen Jahrhundert überzog- ein weniger bescheidener
Zeitgeschmack das ganze Innere mit theatralisch aber
pompös wirkendem Gips und spannte ein reich deko-
rirtes ScheingewöTbe darüber; die beiden massigen
Strebepfeiler und das Portal, die der Passade ihre fremd-
artige, aber nicht unschöne Gestalt geben, erinnern noch
heute an diese Umwandlung. Das Innere hat dagegen zu
Anfang der 8üger Jahre eine ,stilgemässe' Restauration
erfahren, die in der Gesamtwirkung jedenfalls nicht so übel
ausfiel, wie die ,gotische' Bemalung des angrenzenden
Pfarrhofs; künstlerisch Wertvolles enthält die Kirche
nichts. Der Giebelaufbau und der Turm mit seinem un-
ruhig wirkenden Helm sind moderne Ergänzungen, die
Pfarrer Hansjakob an seiner Kirche vornehmen Hess.

IV.

der Ausbau des Chores.

Mit dem 14. Jahrhundert begann besonders für den
Südwesten des deutschen Reiches eine Zeit wildbewegter
sozialer Kämpfe: an Stelle jener ins Grosse gehenden
 
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