Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
- 82 —

das fein gezeichnete Oberlichtgitter des Portals befindet
sich jetzt in der Altertümersaminlung. Die einheitliche
G-esamtwirkung der beiden Teile der Fassade wurde
durch eine reiche Bemalung hergestellt; nicht in der
Art der heutigen, die F. Geiges in Anlehnung an die
spätgotische Art aber in eigenem archaisirendem Stil
ausführte, sondern wohl nach den am Oberrhein damals
üblichen Fassadenmalereien, wie wir sie aus des jüngeren
Holbein Entwürfen, oder aus Tob. Stimmers Arbeiten
in Stein a. Rh. und Schafhausen kennen. Erhalten
blieb uns von dieser alten Malerei nichts mehr; wir
hören nur, dass anno IT);")!) ein sonst unbekannter Meister
Galienus das Katbaus mit einem Cyklus von Toten-
tanzbildern zu schmücken begann, dass ihm aber bald
darauf vom Rat der Auftrag wurde, statt dessen die
Historia König Philipps von Macedonien darzustellen
und zwar mit denselben Reimen, wie sie vordem am
alten Rathaus gestanden — lehrhafte Geschichten, die
Richter und Notare zur gewissenhaften Pflichterfüllung
auffordern sollten. Dafür bekam der Maler im Verding
30 Pfd. Pfennige und als besondere Verehrung (5 Thaler.
nie aito Nach Bauzeit und Architekturformen dem Rathaus

Universität aufs engSte verwandt ist die südlich daneben gelegene
Fassade des sogenannten neuen Kollegiums, die neuer-
dings auch durch eine Strassenüberbrückung in den
Gebäudekoinplex des Ratshofes einbezogen wird. Die
Gebäude der Universität waren wie heute noch die
englischen Colleges Internate, in denen Professoren und
Studenten beisammen wohnten, Bursen oder Kollegien
genannt; eines derselben an Stelle der Universitätskirche
 
Annotationen