Schapire, Rosa: Johann Ludwig Ernst Morgenstern: ein Beitrag zu Frankfurts Kunstgeschichte im XVIII. Jahrhundert (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Strassburg: J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1904)

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der Spezifikation ganz fehlt. 1795 und 1796 entsteht wieder
je ein Bild. Aufzeichnungen bis zum Jahre 1802 fehlen, und
auch in diesem Jahre malt Morgenstern nur ein Bild «für die
Herzogin von Gotha». Der nächste Eintrag — drei Bilder —
datiert erst von 1805. Einträge aus dem Jahre 1807 fehlen
wieder, während die Jahre 1810, 11 und 12 besonders frucht-
bar waren. Von 1813—18 fehlen Aufzeichnungen, während
1819 nicht weniger als neun Bilder, wenn auch sehr kleinen
Formats, verzeichnet sind. Diese Zahl ist kaum in einem der
vorangegangenen Jahre erreicht, und es ist nicht anzunehmen,
daß Morgenstern, der 81jährige, schwerleidende Mann in seinem
Todesjahre soviel geschaffen hat. Viel wahrscheinlicher ist, daß
die Bilder aus seinem Nachlaß ohne weiteres unter der Jahres-
zahl 1819» ins große Notizbuch eingetragen worden sind.
Die großen Lücken von 1796 —1802, 1802—05, 1813—16
rühren vermutlich daher, daß Morgenstern durch Krankheit an der
Ausübung seines Berufes verhindert war. Daß er keine Aufträge
bekommen hat, ist so gut wie ausgeschlossen beim großen An-
sehen, welches er genossen hat, bei seiner sonstigen starken Inan-
spruchnahme und seinem festen Abnehmerkreis. Andererseits ist
es bei seiner peinlichen Genauigkeit wenig wahrscheinlich, daß er
übersehen hat, Einträge zu machen, um so mehr, als er sie später
nach dem gleichen Schema wieder aufnimmt. Die Aufzeichnungen
verraten, daß seine Bilder einen festen Liebhaberkreis hatten, der
nicht müde wurde, dem Künstler ein Kircheninterieur nach dem
andern in Auftrag zu geben. So bestellen im Laufe der Jahre :
A. Hoynck 10 Bilder
Dr. Siegler 10 »
Otto 6 »
Dr. Grambs 5 »
J. H. G. Lausberg 3 »
Der Hof in Gotha 3 »
» » » Darmstadt 1 »
Joh. Val. Prehn 2 »
Ritter Cratius in Anclam 2 »
Hch. Seb. Hüsgen 1 Bild
Fürst von Dalberg 1 »
De Neufville 1 » etc.