Präparate. Dicke
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Aus der großen Menge des Vorhandenen wurden hier nur einige Bei-
spiele gegeben, die Fingerzeige für die Beleuchtung und auch für die Ein-
bettung der Präparate geben. Der wirklich exakt arbeitende Mikrosko-
piker wird alle überhaupt möglichen Beleuchtung?'- und Einbettungs-
methoden durchprobieren, um für den betreffenden Fall das Geeignete
zu finden. Das in diesem Büchlein Gesagte gibt einige Fingerzeige, wie
man bei diesem unvermeidlichen Probieren methodisch vorgehen kann.
VIH. Die Herstellung der Präparate.
V. Allgemeines.
Die Herstellung mikroskopischer Präparate kann auf einfache Weise
an der Hand des Objektschemas (S. 48) besprochen werden. Ehe wir uns
mit den Einzelheiten befassen, müssen wir einige allgemeine Betrach-
tungen anstellen. Die Einstellebene des Mikroskops liegt senkrecht zu
seiner optischen Achse. Infolge ihres großen Offnungswinkels haben die
Mikroskopobjektive eine kleine Schärfentiefe, d. h. Objektpunkte, die
einen gewissen, wenn auch nur geringen Abstand von der Einstellebene
haben, werden als Zerftreuungskreise abgebildet. Die noch zulässigen
Abstände, die eine merkliche Unschärfe noch nicht bewirken, geben das
Gebiet der „Schärfentiefe" an. Wenn man durch den fernsten und den
nächsten bei fester Einstellung noch genügend deutlich wahrnehmbaren
Objektpunkt je eine achsensenkrechte Ebene legt, dann schließen diese
beiden Ebenen einen Raum ein, in dem sich die Objekteinzelheiten be-
finden müssen, die zugleich deutlich abgebildet werden. Für viele Zwecke,
z. B. für die Mikrophotographie, ist es wünschenswert, die Präparate nicht
dicker zu machen, als der besagte Raum tief ist. Für die subjektive Beobach-
tung wird man die Präparate oft mit Vorteil dicker machen. Man kann
mit Hilfe der Mikrometerbewegung verschiedene Objektebenen nachein-
ander scharf einstellen, und eine derartige räumliche Durchmusterung
dicker Präparate gibt oft eine räumliche Vorstellung vom Aufbau des
Objektes, die mit Hilfe dünner, technisch scheinbar eleganterer Präparate
oft nur unvollkommen oder gar nicht gewonnen werden kann. Wenn
das Präparat genügend klar und durchsichtig ist, stören die unscharfen
Bilder der außerhalb des besagten Schärfenraumes liegenden Objekt-
teile wenig und die geringen Störungen hierdurch stehen in keinem Ver-
hältnis zum Gewinn an räumlicher Vorstellung, die inan erhält. Zu be-
merken ist hier, daß man die unscharfen Bilder auch Psychologisch vernach-
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Aus der großen Menge des Vorhandenen wurden hier nur einige Bei-
spiele gegeben, die Fingerzeige für die Beleuchtung und auch für die Ein-
bettung der Präparate geben. Der wirklich exakt arbeitende Mikrosko-
piker wird alle überhaupt möglichen Beleuchtung?'- und Einbettungs-
methoden durchprobieren, um für den betreffenden Fall das Geeignete
zu finden. Das in diesem Büchlein Gesagte gibt einige Fingerzeige, wie
man bei diesem unvermeidlichen Probieren methodisch vorgehen kann.
VIH. Die Herstellung der Präparate.
V. Allgemeines.
Die Herstellung mikroskopischer Präparate kann auf einfache Weise
an der Hand des Objektschemas (S. 48) besprochen werden. Ehe wir uns
mit den Einzelheiten befassen, müssen wir einige allgemeine Betrach-
tungen anstellen. Die Einstellebene des Mikroskops liegt senkrecht zu
seiner optischen Achse. Infolge ihres großen Offnungswinkels haben die
Mikroskopobjektive eine kleine Schärfentiefe, d. h. Objektpunkte, die
einen gewissen, wenn auch nur geringen Abstand von der Einstellebene
haben, werden als Zerftreuungskreise abgebildet. Die noch zulässigen
Abstände, die eine merkliche Unschärfe noch nicht bewirken, geben das
Gebiet der „Schärfentiefe" an. Wenn man durch den fernsten und den
nächsten bei fester Einstellung noch genügend deutlich wahrnehmbaren
Objektpunkt je eine achsensenkrechte Ebene legt, dann schließen diese
beiden Ebenen einen Raum ein, in dem sich die Objekteinzelheiten be-
finden müssen, die zugleich deutlich abgebildet werden. Für viele Zwecke,
z. B. für die Mikrophotographie, ist es wünschenswert, die Präparate nicht
dicker zu machen, als der besagte Raum tief ist. Für die subjektive Beobach-
tung wird man die Präparate oft mit Vorteil dicker machen. Man kann
mit Hilfe der Mikrometerbewegung verschiedene Objektebenen nachein-
ander scharf einstellen, und eine derartige räumliche Durchmusterung
dicker Präparate gibt oft eine räumliche Vorstellung vom Aufbau des
Objektes, die mit Hilfe dünner, technisch scheinbar eleganterer Präparate
oft nur unvollkommen oder gar nicht gewonnen werden kann. Wenn
das Präparat genügend klar und durchsichtig ist, stören die unscharfen
Bilder der außerhalb des besagten Schärfenraumes liegenden Objekt-
teile wenig und die geringen Störungen hierdurch stehen in keinem Ver-
hältnis zum Gewinn an räumlicher Vorstellung, die inan erhält. Zu be-
merken ist hier, daß man die unscharfen Bilder auch Psychologisch vernach-