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Scheffer-Boichorst, Paul [Editor]
Annales Patherbrunnenses: eine verlorene Quellenschrift des zwölften Jahrhunderts ; aus Bruchstücken wiederhergestellt — Innsbruck, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.22433#0176
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166

tus est ab Athelberto marchione et suis commanipularibns, tollenti-
bus omne serviüum imperatricis, quod a ibi habere debuit, et introitum
in urbem t> ei prohibentibus et plurima dampna tarn rapinis, quam in-
cendiis ei inferentibus. (C. S.)

Colonienses episcopum sibi constituunt Amoldum praepositum
sancti Andreae.1 (C. cf. C.*) Magontini quoque super se levant epi-
scopum Athelbertum iuvenem, prioris Athelberti nepotem. (C. cf. S.)

■ Cuonradus Suevus, frater Fritherici ducis,c aliquando,«1 ut supra
dictum est, e Usurpator regii nominis, latenterf primum levatus est in
regem, factione Athelberonis Treverensis archiepiscopi et pauco-
rume principum, (C. S.) Confluentiae feria secunda dominicae Oculi
7. März, mei;2 successitque provectus in regnum Romanorum, a Thietwino
13. Mai. cardinali episcopo consecratus, (S.) [90.1ocoh ab Augusto.] Ad buius
tarnen negotii1 honorem multorum magnorum principum consensus est
minime requisitus. (S.)

a) S.: ad hec preparatuin. b) S.: urbis. c) frater — ducis fehlt in C.
d) S.: guondani. e) ut — est fehlt in S. f) latenter — regem fehlt in S.
g) S.: quorundam. h) S. hat andere Zahlen, vgl. Anmerkg. 3).

1) Bis hierher arbeitet S. nach Ms. Quelle; auszunehmen ist vielleicht der
Satz: Pro Gerburga etc.

2) Damit stimmen im Allgemeinen eine Keihe anderer Annalen, wonach die
Wahl Mittfasten erfolgte; es widersprechen nur die disibodenberger Annalen. Frei-
lich hat Jaffe' Konrad III. 5. Anmerkg. 16 ihre Angabe : Conventus principum apud
Confluentiam urbem factus est in eathedra sancti Petri, ubi Conradum etc.
regem constituunt, nicht als eine Zeit-, sondern Ortsbestimmung gefasst. Cathedra
sti. Petri sei die Peterskirche zu Lützelcoblenz, einem Städtchen auf der linken
Seite der Mosel. Dabei bleibt er aber den Beweis schuldig, dass Cathedra irgend
einmal »die Kirche' hiess ; gewiss ist aus cathedra unser cathedrale hervorgegangen;
aber auch dieses Wort ist dem Mittelalter nicht geläufig; wird vollends nicht von
der jedenfalls unbedeutenden Kirche zu Lützelcoblenz gebraucht sein. So kann ich
weder die etwaige Vermuthung, dass in cathedrali zu lesen sei, noch die ganz
unbegründete Deutung Jaffe's billigen. Wenn Jaffe weiter ,apud* betont, so scheint
er zu vergessen, dass apud in Urkunden und Schriftstellern des Mittelalters ,in*
heisst. Es bleibt also die Stuhlfeier Petri, der 22. Februar. Daran hat auch
Waitz M. G. Ss. 17,25 Anmerkg. 42 festgehalten; wenn er aber meint, die Zu-
sammemkunft sei auf den 22. Februar angesagt, und — wie man nach dem factus est
hinzufügen muss — am 22. Februar auch eröffnet, die Wahl aber erst am 7. März
erfolgt, so scheint mir die Zeit der Berathung doch von unglaublicher Länge.
Auch geben die Worte zu solcher Deutung uns wahrlich kein Kecht. Das Ein-
fachste: der Annalist irrt hier ebensowohl, wie z. B. in dem unmittelbar voraus-
gehenden Jahre, wo er Lothars Tod zum 29. November angibt.

S) Nämlich der Weihe. Man darf also nicht glauben, es sei mit diesem
Satze gesagt, was schon mit dem vorausgegangenen latenter gesagt sei, und dem-
 
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