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Schliemann, Heinrich
Mykenae: Bericht über meine Forschungen und Ertdeckungen in Mykenae und Tiryns — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.960#0315
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Gefässe aus Silber, Kupfer, Alabaster. 243

Ich fand in diesem Grabe ein zweites Stück schön polirten
Bergkrystalls, etwas über halbkugelförmig; es hat in der Mitte
der concaven Fläche eine Durchbohrung und ein Loch an
jeder Seite. Das Innere ist mit Malereien von lebhaft rother
Farbe geschmückt. Sein Gebrauch ist mir unerklärlich; wenn
die Malereien fehlten, würde ich denken, es sei der Griff
eines Scepters; aber so wie es ist, kann es nicht zu solchem
Zweck gedient haben.

Es wurden ferner in diesem Grabe gefunden: eine ganze,
aber einfache, unverzierte silberne Vase mit einem Henkel, ein
zerbrochenes silbernes Gefäss mit einer Ornamentation von
Spiralen und ein zerbrochener, einfacher silberner Becher; auch
eine silberne Vase, geschmückt mit einer horizontalen Reihe
von 12 goldenen Sternen in Repousse-Arbeit, aber leider so
zerbrochen, dass sie nicht photographirt werden kann. Ich
kann unter den Fundstücken in diesem Grabe ferner anführen:
ein grosses bronzenes Messer mit hölzernem Griff; das ver-
kupferte Mundstück einer grossen Vase, die nach Professor
Landerer aus einer Composition von Silber und Blei besteht;
das Mundstück ist höchst wahrscheinlich nur darum mit Kupfer
plattirt, um vergoldet zu werden; ferner eine Schale von Ala-
baster, ein zerbrochenes kupfernes Gefäss, zwei sehr grosse
kupferne Vasen mit zwei Griffen, ein grosser kupferner Kessel,
Xs'ß-ir]?, mit zwei Griffen, sowie zwei dergleichen mit drei
Griffen, ähnlich den im Vierten Grabe gefundenen, von denen
ich im nächstfolgenden Kapitel Abbildungen gebe. Auch wurde
hier eine grosse Masse von Bruchstücken mit der Hand ge-
machter oder uralter, auf der Scheibe gedrehter Vasen von
Terracotta gefunden; endlich ein grosser, schön polirter Stein
von fast ovaler Form, der nach Herrn Eustratiades Meinung
als Gewicht an einer Thür gedient haben mag, um dieselbe
zu schliessen.

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