DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.965#0007
VORREDE.
Als der Herr Verfasser mich aufforderte, sein Werk über
Tiryns mit einem Vorworte zu eröffnen, habe ich nicht gezö-
gert, meine Bereitwilligkeit zu erklären. Bot doch jene Ein-
ladung einen erfreulichen Anlass, für die wesentliche Förderung
der eigenen baugeschichtlichen Studien dem Danke mich an-
schliessen zu dürfen, der dem rastlosen Erforscher der ältesten
Culturverhältnisse Griechenlands und Kleinasiens von den ver-
schiedensten Seiten mit vollem Rechte zutheil geworden ist.
Ich hoffe diesen Dank am besten zu bethätigen, wenn ich
den Versuch unternehme, aus den Ausgrabungsresultaten des
Herrn Dr. Schliemann in Troja, Mykenae, Orchomenos und Tiryns
die bautechnischen und baukünstlerise"hen Ergebnisse zu sammeln
und — soweit dies heute möglich ist — zu einem Bilde der äl-
testen Baukunst auf griechischem und kleinasiatischem Boden zu
gestalten. Allerdings sind noch grosse, aus verschiedeneu Ur-
sachen stammende Lücken vorhanden, und es ist sicher, dass das
jetzt vorliegende Material über kurz oder lang wesentliche Er-
gänzungen erfahren wird. Dennoch möchte ich diesen Versuch
rechtfertigen als eine nothwendige, nur von einem Architekten
zu liefernde Vorarbeit für die weitere kunstgeschichtliche For-
schung auf einem der anziehendsten aber dunkelsten Gebiete
des classischen Alterthums. Dass ich über die Schliemann'schen
Als der Herr Verfasser mich aufforderte, sein Werk über
Tiryns mit einem Vorworte zu eröffnen, habe ich nicht gezö-
gert, meine Bereitwilligkeit zu erklären. Bot doch jene Ein-
ladung einen erfreulichen Anlass, für die wesentliche Förderung
der eigenen baugeschichtlichen Studien dem Danke mich an-
schliessen zu dürfen, der dem rastlosen Erforscher der ältesten
Culturverhältnisse Griechenlands und Kleinasiens von den ver-
schiedensten Seiten mit vollem Rechte zutheil geworden ist.
Ich hoffe diesen Dank am besten zu bethätigen, wenn ich
den Versuch unternehme, aus den Ausgrabungsresultaten des
Herrn Dr. Schliemann in Troja, Mykenae, Orchomenos und Tiryns
die bautechnischen und baukünstlerise"hen Ergebnisse zu sammeln
und — soweit dies heute möglich ist — zu einem Bilde der äl-
testen Baukunst auf griechischem und kleinasiatischem Boden zu
gestalten. Allerdings sind noch grosse, aus verschiedeneu Ur-
sachen stammende Lücken vorhanden, und es ist sicher, dass das
jetzt vorliegende Material über kurz oder lang wesentliche Er-
gänzungen erfahren wird. Dennoch möchte ich diesen Versuch
rechtfertigen als eine nothwendige, nur von einem Architekten
zu liefernde Vorarbeit für die weitere kunstgeschichtliche For-
schung auf einem der anziehendsten aber dunkelsten Gebiete
des classischen Alterthums. Dass ich über die Schliemann'schen