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Die Mauer der Unterburg. 203

Der Lauf der Mauer ist dargestellt auf Tafel I, welche im
Anschluss an die altern Pläne die ganze Burg mit ihrer näch-
sten Umgebung im Maassstabe 1 : 1000 veranschaulicht. Die-
jenigen Theile der Mauer, welche noch jetzt sichtbar sind, habe
ich kreuzweise schraffirt. Eine einfache Schraffirung ist dagegen
bei denjenigen Theilen angewendet, welche entweder zerstört oder
durch Trümmer und Erde verdeckt sind.

Rings um die Unter bürg ist die Mauer eine einfache, sie
hat oben und unten dieselbe Stärke, ohne irgendeinen Absatz.
Die Dicke schwankt zwischen 7 und 8 m, beträgt aber an den
meisten Stellen etwa 7,eo m. Die Höhe kann nicht bestimmt
werden, weil an keiner Stelle ein oberer Abschluss erhalten ist.
Wo die Mauer noch am höchsten aufrecht steht, beträgt die
jetzt messbare äussere Höhe ungefähr 7,5o m, und dieser Punkt
liegt etwa 3 m über dem antiken Fussboden im Innern der
Unterburg.

An der Innenseite der östlichen Mauer sind mehrere
Nischen ausgespart, von denen die südlichste noch genau mess-
bar ist (3,2o m Breite zu 3,70 m Tiefe); die andern sind mit
Trümmern gefüllt und konnten nur annähernd bestimmt werden.
Vermuthlich waren diese Nischen einst durch allmähliches Aus-
kragen der obern Steine spitzbogenförmig geschlossen. Denn etwas
weiter südlich ist in der Nähe des grossen Thurmes an der
Ostseite der mittlem Burg eine auch auf dem Plane verzeich-
nete Nische vorhanden, welche ihren spitzbogenförmigen obern
Abschluss noch jetzt besitzt. Wenn dieselbe auch in ihren
horizontalen Abmessungen kleiner ist als die Nischen der Unter-
burg, so war doch wol die Abdeckung bei allen eine gleich-
massige. . . .' *

Der Zweck dieser Nischen ist nicht mit Sicherheit anzu-
geben ; möglicherweise dienten sie zur Aufbewahrung von irgend-
welchen Gegenständen. Wahrscheinlicher erscheint mir aber,
dass man sie aus dem Grunde angelegt hat, um beim Bau der
 
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