Wände aus ungebrannten Lehmziegeln. 293
lieh Backsteine, die vor ihrer Verwendung gebrannt seien. Allein
der Umstand, dass der Lehmmörtel zwischen den Ziegeln in der
gleichen Weise gebrannt ist, Avie diese selbst, beweist zur Ge-
nüge, dass der Brand erst stattgefunden hat, nachdem die Mauer
aufgeführt war. Den gebrannten Lehmmörtel kann man übri-
gens nicht nur bei den noch in situ befindlichen Ziegelmauern
constatiren, sondern auch an den einzeln in den Zimmern gefun-
denen Ziegeln, die vielfach mit dem Mörtel zu einem Klumpen
zusammengebacken sind. Für das Brennen der Ziegel sind nun
zwei Möglichkeiten denkbar. Entweder wurden die Mauern, nach-
dem sie aus Lehmziegeln aufgebaut waren, absichtlich gebrannt,
oder das Brennen ist erst beim Untergange der Stadt durch das
von den Eroberern angelegte Feuer erfolgt. Bei den Ziegel-
mauern von Troja habe ich aus bestimmten technischen Indicien
anfangs allerdings an die Möglichkeit der erstem Brennungsart
geglaubt, allein später überzeugte ich mich an Ort und Stelle
von der Unrichtigkeit dieser Annahme. Die trojanischen Burg-
und Hausmauern sind bis zur Zerstörung der Stadt ungebrannte
Lehmziegelmauern gewesen, und die Löcher in denselben waren
zur Aufnahme von hölzernen Längs- und Querbalken bestimmt.
Ebenso wie in Troja waren auch die gebrannten Ziegelsteine
von Tiryns ursprünglich an der Luft getrocknete Lehmziegel,
die erst bei der Zerstörung der Burg zu Backsteinen wurden.
Dass bei den Ausgrabungen fast nur gebranntes Ziegelmauer-
werk gefunden ist, hat offenbar darin seinen Grund, dass erstens
die nicht gebrannten Theile der Mauern im Laufe der vielen
Jahrhunderte untergegangen sind, und dass man zweitens bei .
den Ausgrabungen die wenigen noch erhaltenen rohen Lehm-
ziegel nur mit der allergrössten Aufmerksamkeit erkennen und
retten kann. Man wundert sich vielleicht auch darüber, dass die
starken Lehmziegelmauern, welche in Troja gefunden sind, durch
das Feuer beim Untergange der Burg so stark und so gleich-
massig gebrannt werden konnten, wie dies in der That der Fall
lieh Backsteine, die vor ihrer Verwendung gebrannt seien. Allein
der Umstand, dass der Lehmmörtel zwischen den Ziegeln in der
gleichen Weise gebrannt ist, Avie diese selbst, beweist zur Ge-
nüge, dass der Brand erst stattgefunden hat, nachdem die Mauer
aufgeführt war. Den gebrannten Lehmmörtel kann man übri-
gens nicht nur bei den noch in situ befindlichen Ziegelmauern
constatiren, sondern auch an den einzeln in den Zimmern gefun-
denen Ziegeln, die vielfach mit dem Mörtel zu einem Klumpen
zusammengebacken sind. Für das Brennen der Ziegel sind nun
zwei Möglichkeiten denkbar. Entweder wurden die Mauern, nach-
dem sie aus Lehmziegeln aufgebaut waren, absichtlich gebrannt,
oder das Brennen ist erst beim Untergange der Stadt durch das
von den Eroberern angelegte Feuer erfolgt. Bei den Ziegel-
mauern von Troja habe ich aus bestimmten technischen Indicien
anfangs allerdings an die Möglichkeit der erstem Brennungsart
geglaubt, allein später überzeugte ich mich an Ort und Stelle
von der Unrichtigkeit dieser Annahme. Die trojanischen Burg-
und Hausmauern sind bis zur Zerstörung der Stadt ungebrannte
Lehmziegelmauern gewesen, und die Löcher in denselben waren
zur Aufnahme von hölzernen Längs- und Querbalken bestimmt.
Ebenso wie in Troja waren auch die gebrannten Ziegelsteine
von Tiryns ursprünglich an der Luft getrocknete Lehmziegel,
die erst bei der Zerstörung der Burg zu Backsteinen wurden.
Dass bei den Ausgrabungen fast nur gebranntes Ziegelmauer-
werk gefunden ist, hat offenbar darin seinen Grund, dass erstens
die nicht gebrannten Theile der Mauern im Laufe der vielen
Jahrhunderte untergegangen sind, und dass man zweitens bei .
den Ausgrabungen die wenigen noch erhaltenen rohen Lehm-
ziegel nur mit der allergrössten Aufmerksamkeit erkennen und
retten kann. Man wundert sich vielleicht auch darüber, dass die
starken Lehmziegelmauern, welche in Troja gefunden sind, durch
das Feuer beim Untergange der Burg so stark und so gleich-
massig gebrannt werden konnten, wie dies in der That der Fall