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Schlosser, Julius von
Die abendländische Klosteranlage des früheren Mittelalters — Wien, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.13732#0079
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VI.

DIE KLOSTERANLAGE NACH DER WENDE
DES ERSTEN JAHRTAUSENDS.

Die grossen Reformen des X. Jahrhunderts haben, wie
wir sahen, etwelche wesentliche Aenderungen in der Kloster-
anlage nicht hervorgerufen. So fest eingewurzelt ist seit fast
einem halben Jahrtausend das claustrale Princip, so sehr ent-
spricht es den Anforderungen des regulären Lebens.

Um die Wende des XL Jahrhunderts sind wir nament-
lich über zwei Klöster, das eine dem Norden, das andere dem
tiefsten Süden Europas angehörig, sehr genau unterrichtet.
Da wir von dem ersten nur schriftliche Kunde besitzen, von
dem zweiten aber eine gleichzeitige merkwürdige Zeichnung,
so sind sie recht geeignet, sich gegenseitig zu erläutern und
zugleich das oben Gesagte zu beleuchten.

Die ausführlichste Beschreibung, die uns von einem
mittelalterlichen Kloster überhaupt erhalten ist, findet sich in
der Chronik von Montccassino die Leo Marsicanus, Cardinal-
bischof von Ostia, im Ausgange des XI. Jahrhunderts ver-

') Leo's ebron. in M. G. SS. 7, 551 f. ed. Wattenbach (besonders 3,
10, 2G, 33; 4, 3). Das Gedicht des Erzbischofs von Salerno Alfanus: De situ
etc. mon. Casin. bei Ozanam, Doc. ined. 261 f. Die altfranzösische Uebersetzung
der Normannengeschichte des Amatus, hrsg. von Champollion-Figeac, L'ystorie
de Ii Normants. Paris 1835, besonders 3, 49 S. 105 ff. Er. Gattola, Hist.
abb. Casin, Venedig 1733 2 voll, nebst Accessiones ad hist. etc. Ven. 1735.
Lod. Tosti, Storia della badia di M. C. Neapel 1842. Caravita, I codici
■c le arti a M. Montecass. 18GÜ. 3 voll. Schultz, Denkm. d K. in Unteritalien 2.

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