Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
FnmelkniMil.

(Die vorgesetzte Ziffer weist auf die Textseite zurück.)

I.

3. Der einleitcnde Abschnitt I erhebt keinen Anspruch aus Selbständigkeit.
Aus Grund der erfolgreichen Forschungen unserer hervorragenden Germanisten sollten
nur die Hauptzüge des altgermanischen und nüttelalterlich-deutschen Gerichtsverfahrens
in aller Kürze herausgehoben und den Grundanschaunngen des römischen und cano-
nischen Proceßes gegenübergestellt werden. Der zusammenfassende Abschnitt VII
geht dann auf einige Einzelheiten näher ein.

7. Hänel, Beweissystem des Sachsenspiegels, Leipzig 1858, giebt dem
germanischen Beweisgedanken solgende Formulirung: „Der Beweis ist — der Jn-
begriff derjenigen Garantien, mit welchen die Parthei, Kläger oder Beklagter, ihr
rechtliches Urtheil, sei dieses positiv oder negativ, zu verbürgen und zu bestärken hat,
damit dieses selbst von dem Gerichte als entscheidendes anerkannt und seines Schutzes
theilhaftig werde" (S. 27).

8. Das Recht der angegriffenen Partei zur Beweissührung wird schars
betont im Schsp. I, 18, tzZ 1 u. 2: „Drierhande recht behelden de sassen wider
karles willen — dat andere: svat so de man vor gerichte nicht ne dut, swo wetenlik
it si, dat he des mit siner unscult untgeit, unde maws in nicht vertügen ne mach".

12. Die Streitfrage hinsichtlich des Gegensatzes von Eidhelfern und Zeugen
(Homeyer, K 18) kommt hier insofern nicht in Betracht, als doch die Eidhelser
zweifellos das ursprünglichere oder doch ursprünglich überwiegend verwerthete Jnstitut
sind. Der Text giebt Plancks Auffassung wieder.

11. Die Krast des Gerichtszeugnisses gegenüber dem Eidesrechte der Partei
wird hervorgehoben in der soeben (zu 8) wiedergegebenen Stelle des Schsp., vgl.
Hänel a. a. O. tz 12.

17. Ueber die Stellung des jnäox dem Parteieide gegenüber vgl. l. 31 D. äo
jirrsjirr. HI, 2: solsirt, oniiri sasp ojiräioos irr äirlriis oausis oxnotojirrsjirrairäo
sooiriräirin oum jiräionro c^ui juravsrit; Puchta, §174 irot. u.; Bethmann-
Hollweg II tz 107 a. E-, z. Th. abweichend Savigny, System VII, S. 82, 83.
Ganz entscheidend L. 5, tz 2 DiA. äs in litom jirrairäo (XII, 3): Item ot si
jirratirm Iirorit, liost jiräisi vsl ndsolvsrs vsl mirrori8 ooiräsmiiÄrs.

22. Wieding, der justinianeische Libellprozeß, Wien 1865, schreibt (S. 716):
„Scheidet man das — materielle Actionen- und das Strafrecht aus, so folgt der Brachy-
logus bezüglich des Civilproceßgangs der Titel- und Materienfolge des Justinianeischen
Codex. Dies Resultat ist nun ein unendlich wichtiges. Denn ist die äußere
Reihensolge der Titel im Ooäsx cku.8tiiriuiisu8 die Grundlage des vom Brachylogus
 
Annotationen