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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1913

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Literarische Beilage
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Schmidt, Harry: Jürgen Ovens
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https://doi.org/10.11588/diglit.22172#0029
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\1j

nommenen Umbau des Katl)aufe0, des feigen Pens, fetner Durchlauchtig?ett des Herzogs oon
Rai. Palaftes, hängt das 6tld fo hoch und t)olftein berühmter fc)of--Runftmaler, welker
fehlest beleuchtet, dag es oon unten überhaupt auf dtefer bracht gewöhnet, da er nunmehr
nicht 3U erPennen tft. Urfprüngltcb hatte <ßo- febon zmet ^ahre im berühmten fltalerbaufe
oert $lincP den Auftrag erhalten und die Ar-- wohnet." Ulan hatte alfo (Doens im gufam--
beit begonnen, mar aber plörjlicb geftorben. menbang mit feiner ausgebreiteten öffentlichen
Das öild follte jedoch 3ur (Einholung des fcättgPett im Ulalerbaufe, d. b. «m ffä'dtifcben
Prüfen oon (Dramen fertig fein. 60 oollen- BPademiegebäudeetnenplarj eingeräumt,roohl
dete (Doens das ©emälde und „hat folgen feit 1661. früher hatte er auf der £aurters--
(Entwurf innerhalb 4 (Tagen nicht allein graebt gewohnt. $ier fei eine pifonte Hotiz
mehreren teils übergründet und mit (Ölfarben-- etngefcbaltet, die mir tjerr Dr. ßredius miU
grund feffgemaebt, fondern auch bei die zehen teilt. Unter dem 23. April 1661 lägt eine ge--
oder zwölf Öilder (d. h» Jiguren) mehr hinein^ wiffe Dtgna Öoelens dem t>errn Jürgen (Doens
gefügt und alfo das gange 6tüPPe, wie es tfc- 00m Uotar anzeigen, dag fie gegen das oon
und allbier ftehet, nach erheifchen der Wähler-- ihm beliebte »erfahren proteffieren mü(Te. /
fünft poUPömmlicb ausgearbeitet". 60 be-- 6ie hatte oon (Doens eineSDobnung gemietet,
richtet PhiliPP oon 3efen. Die Angabe „in-- eben auf der £auriersgracf)t, in dem t)aufe,
nerbalb 4 (Lagen" hat man bezweifelt, aber in dem auch der Ulaler wohnte. Uun hatte
wobl mit Unrecht. Denn das 6ild ift auch (Doens gegen den Rontraft den Reller oer^
danach geworden. Profeflor Dr. 5br. 6ix, mietet, und zwar als DefttUe, in der wobl nicht
der das Öild gefehen bat, als eine Rommiffion das feinfte PubltPum zu oerPebren pflegte. /
es Anfang der 90er ^abre des porigen 5<>br-- Auf den Proteft bin bat (Doens um fcbrtftlicbe
hunderts untersuchte, bezeichnete es mir ge-- Htitteilung. Der Fortgang der Angelegenheit
genüber als „greuliche 6cbmiererei". DiePbo-- ift leider nicht bePannt. j^j^
tograpbie, die die Rgl. Afademte der Rünfte «Eins der beften U)erPe des (Doens tft das
in Bmfterdam befifct, gibt diefem Urteil Rech*. Porträt der ttorfteber des (Dudezijds--t>uis--
(Es entbehrt nicht eines gewifTen grotesPen 3ittenhuis (t)etm für alte Dienftboten). (Es
f>umors, dag diefem fcr>nell zufammengeftop- flammt aus dem Jahre 1656, liegt alfo toobl--
pelten UtacbwerP ein UleiftermerP des Rem- gemerPt5JabreporRembrandts berühmterem
brandt, das /ich beute in StocP*
bolm beendet, weichen mugte,
weil die Herren des Rats nicht
mit Rembrandts Busführung
ihres Auftrages zufrieden wa-
ren1). 3m Rathaus befindet fleh
noch ein weiteres Gemälde des
(Doens, eine Allegorie, „friede,
<5erech<igPeit und üorfiebt" dar-
ffellend, die man bisher mei-
ffens Riepens 3ufd>rieb,die ober
nach 3efens Zeugnis ohne
Zweifel eintDerP des (Doene ift.
Wie fehr man in der damaligen
Htetropole der Runft (Doens 3U
fchärjen wugte, dafür ift auger
den zahlreichen öffentlichen
und prioaten Aufträgen, den
Werfen eines Pondel, Ölafius,
Dos auf feine Porträts, auch
noch folgendes als 6eweis an-
zuführen, ßei der 6efchreibung Regenten its Ouäe)iJD5*guis)il(enf)uis (Rijfsmufeum)

der iauriers--, d.h. £orbeergracbt, die ihren Ha- RegentenflücP, das „Die Porfteber der (Luch-

men „pon dem oügett grünenden £orbeerbau- machersunft" darftellt. 3n der gansen Anlage

me" bePommen bot/ teilt 3^fen mit: „(Einen und AuffafTung zeigen diefe tDerPe unoerPenn--

3meig oon diefem Saume bot (*«<*> erlangt bare Ähnlichkeit. Die tjerren Regenten find

durch feine unoergleichticbe UtolerPunft J. (D-- getoig mit den äugerft lebenswahren Porträts,

]) tDer dos Stoditjolmer flild gcfeljen bot, mird Entfdjuldigungs^ Rembrondt, mie fo oft einer Künftlerloune folgend, fcierlid;c.
gründe gelten loffen. Statt milder, bofierfüllter Derfdjmörer bot mürdenolle Hobepriefter gcmolt. Xx
 
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