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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1913

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Literarische Beilage
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Schäfer, K.: Die Bedeutung Lübecks für die Kunst der Ostseeländer am Ende des Mittelalters
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Krumm, Johannes: Schleswig-Holstein im Auge seiner Dichter, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22172#0039
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lergencrationen Paum genügt haben; die Hon- tum» »orhandenerJeugen in ihren DenPmälern

delsbejtehungen dienten oielmehr öa^u, den teile wenig bePannt, in 6er ©efchicfjte it>ccr

6edarf der (Dftfeeländer bis in den fernen Weiftet teils erft in den legten Jagten oufge-

Uorden und (Rften und natürlich befonders in fyellt worden. So Pom es, dag wir — nicht fo

der näheren Umgebung der Stadt 3U deefen. febr in DänemarP und Schweden, wo man

Dos ganse lauenburgifche Land, Haneburg und fich des ffarPen Ubergewichts der LübecPtfcben

fllolln, aber auch Wismar und dos offline Hol- Runft wohl bemüht ift, fondern mehr in der

ftein |ind die natürlichen Aufnahmegebiete loPalen deutfdjen Jorfdjung und in dem, was

für den Uberfcbuß an Produktion in Lübecf ge- man die öffentliche itteinung der Kunftfreunde

wefen. SDenn die fitfywalien durch die Hlenge nennen Pönnte — die Bedeutung diefer im ö>ft-

der 6eftellungen und Lieferungen uns ein fo feegebiet einsigen durch oier JHenfc^enalter

reifes £ild oon dem ^Ibfa^gebiet diefer Runft Ponfequent entwicPelten Runftfchule oergeffen

anfehaulich machen, wenn dasu an PeinerStätte oder doch erheblich unterfdjäfcen tonnten. Ulit

Uorddeutfchlands oder des (Dftfeegebietes auch der Blüte der politifäjen und PultureUen i)or-

nur annähernd in fo großer 3abl iöerPe er? machj der ^anfa gebt gleichseitig einher eine

halten find, die oon dem hoben Stande einer glasende Runftblüte, neben deren Ausdeb-

einbeimtfeben Hlalerei und piaffiP während nung und SDirPung felbft die Hamburger Utei-

bundertunddreißig fahren Zeugnis geben, wie fter Bertram und JrancPe nur wertoolle <finseU

in den Rtrcben und im Hlufeum LübecPs, dann erfebeinungen bleiben. z®> zo,

ergibt ftdt> aus diefen JTatfacben auch für die KSefonders oon dem berühmten töerPe Claus

StilPritiP das Recht, die oorbandenen unbe- 6ergs, defjen Harne in der Punftgefcrjidjtlidjen

ftimmten DenPmäler befonders darnach suprü- Crforfcbung der fcbleswig-bolfteinifcben DenP*

fen, wie fie mit der führenden LübecPer Runft- mäler oft genannt ift, wollen wir bjer dem

fdjule jufammen^ängen. jsajsa Rreis der Runft- und Heimatfreunde durch

Xöäbrend die Uamen und tDerPe der Uürn- die beigefügten Abbildungen einen begriff

berger und Ulmer, der Rölner und der weft- geben. Die ausgewählten Abbildungen find

fälifchen Runftfcfjule feit alters wol)lbePannt dem großen (EafelwerP entnommen, das $ran-

und gefeiert im üorftellungsoorrat der Runft- eis ÖecPett 1895 unter dem ©tel „Altartaoler

freunde eine Plare, beftimmte ©eftalt höben, i DanmarP $ra den fenere Utiddelalter" im

find die £atfachen der Punftgefcbicbtlicben €nt- Auftrage desdänifchentninifteriumsfürRirchen

wicPelung LübecPs tro$ des erftaunlicben Reich- und Schulen herausgegeben hat«

6ct)le0tmg^olftrin im flugt fdnet T>\$tzt

Ausgewählt und oerbunden oon Profit J. Krumm, ©lürfftodt

Ii.

7Ö)o0cr und Warfcf) ^ut/ abev occ gutc ©ohn oerehrt feine «Tutter,
n einem Pleinen Keifehandbuch wird Da-- wie fie ift, er liebt fein „Heimatland, das
nemarP das Land des «leeres genannt; ernfte, treue, mit ewger feuchte, feltnem Son--
6chleswig»f>olftein Pönnte das Land des nenbliaV Je feltener der blaue, je häufiger der
tDafTers beißen. Cs ift nicht wie Däne- graue Himmel ift, um fo tiefer die $reude in
marP 3ur Hälfte in 3nfeln aufgelöft, aber fchö'nen, um fo lebendiger die Hortung in
es hat mit DänemarP gemeinfam die Lage an trüben iEagen, um fo unmittelbarer und unge-
beiden flleeren} eigen find ihm der mächtige ftümer gerade dann die KeaPtion der£ebens-
umfäumende 6trom, die oielen, meiftens jur traft. Cine eigenartige Pflanje gedeiht in
SDeftfee 3iehenden Pleinen, aber wafferreichen unferm 6oden: der Humor des fchlechten tüet-
Jlüfle, die dichte ©eenPette an der (Dfffeite: ters, der ©turmestrofc, die Regenwetterluftig--
in diefer £andfd)aft gehören tDaffer und £and Peit. Unfere heimifche tOetterpoefie lebt mehr
3ufammen. Das tDaffer ift dem Schleswig- in der Vergangenheit und 3uEunft als in der
Holfteiner die notwendige <frgän3ung des ©egenwart, |ie oerPörpert mehr Rontraft- als
Landes. Parallelempfindung 3ur tDirPlichPeit, jie ift ge-
Das iand des töaffers hat den tDafTerhim- ftimmt auf den CCon „Und doch". ^s-jes,
mel. Der „blaue H«tn«nd" ift Pein typifcher freilich ein himmlifcher fetnd ift faff 3um
3ug in dem 6ilde der Heimos öas Rind des freunde geworden; er fteht 3U den Schleswig-
Landes weiß, daß Reitet es Lächeln nur feiten Holftcinern wie der ÄUüerte oon der Raibach
das ernfte Angefleht der ftrengen Ulutter er» 3U den Preußen: der Regen. «Ein ©riesgram,
 
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