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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1913

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Literarische Beilage
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Freyer, Kurt: Neuzeitliche Geschäftsankündigungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22172#0054
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ein wtrresDurchetncmder oon
6uchffaben, Linien undöild-
djen, Don denen feine auf
das andere Rücf|icht nimmt.
Hlan ftelle fich nun »or,
rote innerhalb einer folgen
^nferatfeite eine Tinnige
wie die oon $. t>. €t>w^
(Bbb. 8) auffallen wird.
Ü)ie leicht regt uns hjer
der Rünftler an, die alte
$abel auf moderne tterhält-
nifle, d. !>♦ auf SePt und
6choPolade,weiter3ufpinnen
und uns fo daran 3U erin-
nern,daß dies doch recht Pau-
fenswerte Dinge find. J\üdt)
in feinen Pacfungen (ftbb.7)
3eigt<fl>mrfe immer Plarejor-
men, deren feinfinnige Vor-
nehmheit uns erft bei näherer
die ruhige Vornehmheit, die £ucian ßern- Betrachtung ganj deutlich wird. Die fchö'ne
hard wie immer fo auch in diefem 6teinway- flusgeffaltung oon Paarungen ift auch deshalb
piaPat (jRbb. 9) 3eigt, wird man erft gan3 oor noch oon befonderer Bedeutung, weil ja 3U-
dem großen Original empfinden. Da werden meift diefe ©chächtelchen, Dofen, $lafd)en und
wir aus der feinen Verteilung der gellen und Süchfen 3ur DePoration der ©chaufenfter die-
dunPlen flächen, aue dem rhythmifchen ©abritt nen. Die Anordnung des 6chaufenfters, die Ja
diefer Praftoollen 6udjftaben eine Harmonie eigentlich auch 3u den <J5efchäftsanPündigungen
empfinden, die der HtufiP nicht mehr fern ift, gehört, ift beute fo mistig geworden, daß man
an die uns ja diefes PiaPat erinnern foti. Dann ihr eine befondere Betrachtung widmen müßte,
der elegante <Öip Pens (Bbb. 2). töir glauben
es diefem piaPat für ein Runffgewerbe^aus
gern, daß wir in dem <£efcljäft, in das es uns
einlädt, die Pöftlichffen, phantafieooüffen Dinge
Paufen Ponnen. flbet man Pann mit noch oiel
einfacheren Hlitteln große SVirPungen erreichen.
3n Julius Rlingers düromöbel-PlaPat ++
(Bbb.6) werden uns allein die beiden gewalti-
gen Doppelftridje 3um Symbol für die ange-
fpannte Energie des modernen <5roßPauf- ++
manns, dem jede Almute Poftbar ift, der feine
Heroen bis aufs äußerfte ausnuhen muß und
- der deshalb praPtifd)e Büromöbel braucht.
Und nun das JThennogafPop-PlaPat. (flbb. 1).
Julius Rlinger ift unter den modernen pia-
PatPünftlern der humorooüffe, er tyat oft Ein-
fälle wie ÜMlhelm Bufd). ftber wie bei einem
echten Rünftler liegt der f>umor und damit
das Rünftlerifche t>ier nicht nur in der Jdee,
fondern auch in jeder£inie,ja fogar in den rund-
lich-grotesPen Buchffaben. <Db es nicht hie und
da einen Raufmann gibt, der fdjon gern auf
diefe SDeife RePlame macht, nicht nur weil es
ihm nufct, fondern auch weil er damit fo oiel
Jreude unter die fltenfchen oerbreiten Pann?

Jim fchlimmften in Pünftlerifcher f>inficht
fieht es in den 3nferatenteilen unferer Ret-
tungen und der meiften Reitfchriften aus. Da

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