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Dach den Kriegen des vorigen 'jfabr- geti aus ßicbenlaub und einem gefebwärzten
hundert« haben Ticb die Gemeinden, die und verTilberten eiTernen Kreuj. für dieTe
kein freigebendes Kriegerdenkmal errieb- Grinnerungsmale an fflänner, die ihrem
teten, damit begnügt, eine Cafel mit den Volk ihr Ceben opferten, an ßreigniffe,
Hamen der Gefallenen in den Kirchen auf- durch die das ScbickTal des ganzen Candes
Zuhängen. Gegen diefe Sitte tTt auch entfebieden wurde, bat man formen ge-
beute gewiß nichts einzuwenden. Der wählt, die an nücbternbett nicht überboten
Kircbenraum mit feinem Schmuck und werden können. Unter den zahlreichen
feiner Husftattung aus alter Zeit Tpiegelt epitapben in den fcbleswig-bolfteinifcben
oft die ganze Gefcbicbte der Gemeinde mit Kirchen befinden fieb mehrere kriegerifeben
ihrem löobl und ttlebe durch "Jahrhunderte Charakters, fo das ßpitapb des Hndreas
wieder. Da fügt Neb fieber ein Grinne- von fuchs in der Cbriftuskircbe ?u Rends-
rungsmal an den Krieg und feine Opfer bürg und das I^artmannfcbe Gpitapb in
barmonifcb ein. Da können die Hngebö- der Kirche $u I)eiligbafen. (Hbb. 12.) Huf

rigen der Gefallenen__fie fei als etwaige

ihrer in Ruhe geden- I Vorbilder ?u Krie-

ken. Hber der Ort gertafeln befonders

legt pflichten auf; «ai^öfcfcfc^ bingewiefen. Die

er verlangt ein fei- *g^Bt Bfe^^ epitapbe find allcr-

ertagsgewand auch ^^^B^^t^^^^SSBB^^ ■ dings ausgefpro-
für die Gedächtnis- JV ebene Kinder ihrer

tafeln. Hltar und ■■■■■■■■■■■Bh - Zeit. Die Renaif-

Kan?el Tind Telbft in ImWMMM^ I 1 fance, das Barock,

manch kleiner Dorf- ¥& s das Rokoko, auch

kirebe KunTtwcrkc, ^Itifi^lfflgijB.'iSllili^ I BP' der empireftil haben
um die unfere Olu- IM|^^ gerade in dielen

Teen fte beneiden. I ll>pMKMMlRtMW{^|^M 1 ttlcrkcn, die der

Caufc und Ccucbter, ' ^^^MMMMMti^l^aV' pbantafic fo freien

Orgel und GeTtubl aTnM^jafrgwS nCTWil ftffta 1, Spielraum boten,

erhöben die feter- M ImXmWiKiiMWWm » lieh mit ihren for-

hebkett des Rau- M [W^^^gg^jM^M ■ men befonders üppig

mes. Hn den ttlan- gß IMWMhmL^L^iMiiiWm I « entfaltet. 6s würde

den wetteifern mit , dcsbaib woM nicht

mit dem Hltar an j§ j MlliMlllLllTO K ?u einem guten Ziele

KunTt und Pracht ■ H^^«gfll^P^^| H führen, Tic unmittcl-

dic farbigen, berr- l|[TW^BtW 1 WäMglffW bar nachzuahmen.

e fcp»tapbc. ^-^s^"^mmm WM Hber lehrreich Tind

Selbft die größte K Tie alle. Schon die

und monumentalfte I-«^^■■■■■■^^■E] Mannigfaltigkeit der

Kirche unferes Dord- , gnfdjrifttafd für rinnt Stifter angewandten «lerk-

landes, die Marten- V™- ,n tn ^f ^ Ttoffc und Bearbci.

kirebe in Cübeck, ver- tungsweifen bietet
dankt gerade dem Hnregungen in fülle,
wundervollen Kran? der epitapbe an den ^0i?j $tcjn un<x Metalle für Ticb
Pfeilern und CHänden ihrer Schiffe einen u„d miteinander verbunden find ver-
großen Ceti ihres beutigen, überwältigend wertet worden. Viele Tcböne Cafein find
Tcbönen Gindrucks. tind dieTe epitapbe ?. ß. aus ebenbolz und Hlabafter oder
find ja auch nur Gedäcbtnistafeln. Jbre weißem Marmor zufammengefet?t. Hucb
Bedeutung als Grinnerungsmale haben farbige Marmorforten, getriebene, gegoT-
viele Cafein verloren; aber auch fie find Tene und geätzte Bronze, frei und ver-
Denkmale geblieben des Gefcblecbtes, das goldet, Tind herangezogen. Hlle bildenden
fie aufgeteilt bat, und werden als folebe Künfte, I)olzfcbnitzerei, Bildbaueret und
von uns mit Recht immer noch gehütet und vor allem auch Malerei vereinigen fieb in
geehrt. Dun vergleiche man mit ihnen die ihnen zu einer klangvollen Symphonie.
Kriegertafeln von 70/71, jene kalten, Des eingebendften Studiums wert find
febwarzen Cafein mit den Goldinfcbriften, ferner wiederum die Scbrifttafeln der 6pi-
die an eine Hnpreifung erinnern, mit den tapbe und dann vor allem ihre barmoniTcbe
lackierten 6icbenrabmen in den formen Wirkung im Raum. Sie beruht darauf,
einer trockenen, mißverftandenen Gotik, daß die Künftler mit feinem Gefühl den
mit den unbeholfen gefebnitzten Bekrönun- richtigen fflaßftab getroffen und ihre Äler-
 
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