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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0009
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

3

ündet« I

teideJJ Leid HL: Von Gold und Roth in 8 Plätzen (7 Mal)
h, + y\ getheilt (Grafschaft Rieneck am Main).

1756)1 Feld IY.: In Roth (nicht Blau) 8 silberne Lilien
m jll (Herrschaft Frankenberg).

d. § j Feld Y.: Rechtsgebogenes schwarzes Widderhorn m
)eu J Silber (wegen Dürn).

stark! Leid YL: In Blau (nicht Roth) 8 (2. 1.) goldne Edel-
fort ■ krönen (wegen der Herrschaft — vormaligen Benediktiner-
abtei Amorbach).

Den Schild deckt ein Fürstenhut oder die 3 Helme
wie oben.

Ausser diesem Wappen giebt Tyroff, bayr. Wappenb.
Band XIII 1 noch das Wappen der Fürsten von Leinin-
gen-Hartenburg. Dasselbe ist ein gevierteter Schild mit
aufgelegtem goldbordirtem Herzschild (Stammwappen Lei-
ningen, hier über den Adlern der Turnierkragen).

Feld I.: In mit silbernen Kreuzchen besätem blauen
Felde ein silberner Löwe (Saarbrücken).

Feld II.: Grafschaft Dagsburg wie oben, Löwe aber
ungekrönt, Haspel golden.

Feld III.: Pfalzgrafschaft Mosbach, wie oben.

Feld IY.: In Gold 3 (2. 1.) von Schwarz und Blau
je fünfmal getheilte (6 Plätze) Schildchen (Hartenburg ?).
irte zk Fürstenhut auf dem Schilde oder die Helme pp. ganz
Sohn - wie oben.

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, Das Wappen der Grafen von Leiningen-Westerburg
Idagegen ist ein gevierteter Schild mit Herzschild: In Gold
■ Dagi ein blaues gemeines Kreuz.

Billigt' L un(l IY.: Leiningen (Adler und Turnierkragen). ^
teterSf H. und III.: Westerburg in Roth ein von 20 ä 5
;baftij(2. 1. 2.) goldnen Kreuzchen bewinkeltes, gemeines, gol-
denes Kreuz).

Blau 3 3 Gekrönte Helme. H. I.: Leiningen (Aepfelbaum).

m T®H. II.: Westerburg, rother Flug mit goldenen Kreuzchen
[besät. H. 1H.: Pfauschweif.

Silbetl Becken: b. s. — r. g. — b. g.

GM Sf ra*"eM vou (Petite pierre). f (Taf. 3).

Stammsitz ist Burg Lützelstein bei Zabern im Eisass.
^er| Der erste aus der Familie urkundlich Auftretende,

' Lmit dem auch zugleich die Stammreihe beginnt, ist Hugo
Graf von Lucelenstein, welcher 1220 seine Burg derStrass-
16 Borger Kirche zu Lehen auftrug.

9 . J Einer seiner Nachkommen Yolmar Graf von L. (f
L "um 1368), hinterliess u. A. 2 Söhne, Heinrich und Bur-
■ card. Der erstere trug seine Lande dem heil. Römischen
L an 'Reiche zu Lehen auf, wurde Dynast zu Gerolseck in den
mbrettjYogggen. und starb 1394. Seine Linie erlosch mit seinem
... im J. 1403 f Sohne Friedrich.

Burcards Sohn, Jacob, im J. 1432 mit den Metzer
d Mjfchen belehnt, wurde 1452 vertrieben und starb 1456
m vornan Exil. Mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm erlosch
1460 das Geschlecht im Mannsstamme. Beider jün-
evüVgere Schwester Johanna heirathete 1432 Francis de
rrheijia Palu Comte de la Roche, deren Sohn Philibert die Herr-
im %chaft Gerolseck erbte, sie aber später an die Dynasten
h®von Rappoltstein verkaufte.

jsischenj Das Wappen der Grafen von Lützelstein war ein
mit Svon Roth über Gold getheilter Schild, im oberen Theile
ein durchgehender, eingebogener, silberner Sparren,
von $ Auf dem Helme ein gekrönter Weibsrumpf mit flie-
ireibtl gendem Haar und bis zum Nabel aufwärts reichendem,
Itung Rothen, mit dem Sparren bezeichnetem Rock,
t Decken: rothgolden.

krage11)'; Ein Siegel Heinrichs vom Jahre 1380 zeigt den Rumpf
Loppebfanz nackt, ohne Sparren, mit langem Zopf und als Schild-
fschaß K^er _ 2 gekrönte Meerweiber mit fliegendem Haar.

Siebmacher bezeichnet und tingirt den Rumpf, den
geh#1* £anz bekleidet, wie den Schild.

Grafen von Metz.

,. Bieseiben, ursprünglich Gaugrafen im
rer Wkmd in Metz selbst zu Hause.

icht.

Metzer Gau

Nach Gfrörer kämpfte schon im J. 882 Adelardus
comes de Metis im Verein mit Bischof Walo v. Metz ge-
gen die Normannen und blieb in der Schlacht bei Re-
mich. Der letzte männliche Sprosse dieses mächtigen
Hauses war der Graf Hugo von Metz und Luneville, nach
dessen um 1190 erfolgten Tode die Grafschaft Metz an
die ethichonischen Grafen von Eggislieim oder Dagsburg
(s. oben) überging, wovon die Herzoge von Lothringen
und das kaiserliche Haus von Oesterreich herstammen.

Das Wappen ist unbekannt.

Grafen von Mörs. (Taf. 46).

Die vom Niederrhein (der Stadt Mörs bei Düsseldorf)
stammenden Grafen und Edelherren von Mörs (de Morse)
kamen durch die Verheirathung des Friedrich Grafen und
Herrn zu Mörs mit Walburgis der Erbgräfin von Saar-
werden (1376) (nach dem Aussterben des Grafen von Saar-
werden 1414 in den Besitz dieser Grafschaft in Lothrin-
gen und vererbte sie Friedrichs jüngster Sohn Johann
Graf zu Mörs und Saarwerden f 1431 auf seine Nach-
kommen, während der älteste Sohn Friedrich die Linie zu
Mörs fortsetzte. Johanns Sohn war Jacob 1431—1482 und
dessen drei Söhne Johann 1490 f 1507, Jacob f 1520 und
Nicolaus f 1493. Von ihnen hinterliess nur der älteste
Johann einen Sohn Johann Jacob, der 1527 als der Letzte
dieser Linie und des ganzen Geschlechts der Grafen von
Mörs und Saarwerden verstarb (wenn nicht der nach 1538
verstorbene Christoph Graf von Mörs und Saarwerden
noch zu diesem Stamme gehört).

Johann Jacobs Schwester Catharina brachte deshalb
die Grafschaft Saarwerden an ihren Gemahl Ludwig Gra-
fen von Nassau und Saarbrücken, dessen Nachkommen sie
in Gemeinschaft mit den Herzogen von Lothringen als
Lehensherrn bis zur französischen Revolution besassen.
(S. unten Grafen von Saarbrücken).

Das Wappen der Grafen von Mörs war ein schwar-
zer Balken in goldenem Feld.

Nach dem Erwerb von Saarwerden quadrirten sie ih-
ren Stammschild mit dem der Grafen von Saarwerden, dem
silbernen Doppeladler in Schwarz, behielten aber ihren
Stammhelm, einen goldenen Brackenrumpf mit rother
Zunge, bei.

Decken: schwarzgolden.

Grafen von Saarbrücken. (Taf. 3).

Der Stammsitz dieser im Hauptstamm erloschenen,
in der Linie zu Leiningen noch blühenden Grafenfamilie
ist die gleichnamige Stadt und Burg Saarbrücken
an der Saar im jetzigen Reg.-Bez. Trier. Als Stammva-
ter des Geschlechts wird der aus dem sogenannten Ar-
dennischen Geschlecht stammende Siegebert Graf im un-
teren Saargau (f 1085) genannt.

Dessen gleichnamiger Sohn, angeblich Erbauer der
Burg Siersberg bei Merzig, hinterliess 4 Söhne, von de-
nen die beiden älteren, Bruno als Bischof von Speier,
Adalbert als Erzbischof von Mainz starben, die beiden
anderen aber zwei Hauptstämme gründeten, nämlich
Siegebert Graf von Saarbrücken und (seit 1126) Graf von
Werd im Niedereisass, den Stamm der Grafen von Werd
daselbst, der jüngere Friedrich Graf von Saarbrücken (f
um 1135) das ältere Haus der Grafen von Saarbrücken.
Des Letzteren Sohn Simon I (f vor 1180) hinterliess
wieder 2 Söhne, Simon II Grafen von Saarbrücken (f 1208)
und Heinrich Grafen von Zweibrücken (f 1225). Letzterer
ist der Stammvater der Grafen von Zweibrücken geworden.

Simons II jüngerer Sohn Friedrich wurde der Stifter
der noch blühenden Grafen und Fürsten von Leiningen
(siehe oben), der ältere setzte den Stamm Saarbrücken
fort,, welcher indess im Mannsstamme mit ihm (da sein
einziger Sohn Simon III vor ihm im J. 1227 gestorben war)

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