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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.
von Heringen. (Harauges.) (Taf. 19.)
Als Stammsitz dieses altritterlichen Geschlechts, wel-
ches nicht, wie oft hehauptet wird, von der Herrschaft
Heringen im Luxemburgischen herstammt, ist entweder
das Dorf Heringen (Herange), zwischen Pfalzburg und Lix-
heim, dicht hei letzterem Orte, oder der jetzt verschwun-
dene Ort Heringen bei Mörchingen in Deutsch-Lothringen
anzusehen
Im J. 1322 lebte Guy de Heringen miles. 1397, 1405
Ganzelin de Harange ecuyer. Ferner erscheint Heinrich
von Heringen, dessen Söhne Heinrich (1420 — 53) und
Isembert (1443. 52) urkundlich Vorkommen. Ein Sohn oder
Enkel des Letzteren, Hans v. H. zu Alhestrof, beschloss
ums Jahr 1510 diese Linie, wo hingegen die des genann-
ten Heinrich erst mit Johann (Sohn Jacobs f 1499) von
Heringen, Herrn zu Merauvaulx (oder Mervaulx) und mit
ihm das Geschlecht im Mannesstamm 1551 ausstarb, indem
derselbe nur 3 Töchter hinterliess.
Einzeln erscheinen noch verschiedene Mitglieder der
Familie, urkundlich u. A.:
Job. v. H.. Abt zu St. Martin bei Metz 1447—67.
Heinrich v. H., 1488 Burgmann des Bischofs von Metz
zu Albestroff. Hans v. H. erheirathete 1485 mit seiner
Gemahlin Catharina v. Hagen einen Theil der Herrschaft
Hünsingen (Hinquesange) bei Mörchingen (vgl. v. Helm-
stadt). Collin de Harenges de Hornestein ecuier 1468.
Ferner der Sohn des f Collin de Harenges: Philipp von
Heringen Ritter, u. a. 1525 Rath des Herzogs von Lo-
thringen u. A. m.
Wappen:
Schild: golden, darin ein silbern-gekrönter blauer
Löwe. Auf dem Helme derselbe wachsend wiederholt.
Decken: blaugolden.
Zufall ist es, dass die noch blühende sächsische Familie
v. Heringen gleichfalls einen Löwen im Schilde führt.
Callot, arm. de Lorraine giebt den Löwen rothgekrönt
und sitzend auf dem Helme.
von Hessen.
Stammsitz: Dorf Hessen bei Saarburg in Deutsch-
Lothringen.
Urkundlich erscheinen im J. 1225 Albertus, Lamper-
dus, Burcardus et Henricus milites de Hessen.
Näheres fehlt.
Wappen unbekannt.
von Heu. (Taf. 19.)
Diese Familie stammt ans der Stadt Metz und gehörte
zu den dortigen Patriziern (paraiges).
Urkundlich erscheinen:
Im J. 1361 Willame de Heu Chevalier, seigneur de
Bourray. 1395 Collin de Heu, seigneur d’ Undrichen
(Ennery bei Metz). Im J. 1519 Niclas v. Heu, Sohn zu
Unterchenn (Ennery).
Derselbe siegelt mit einem Schilde, darin ein mit
3 Rosen belegter (Rechts-) Sohrägbalken.
Auf dem Helme ein Ring (bordirte Scheibe, Spiegel).
von Hilbringen. (Taf. 19 u. 20.)
Das Dorf Hilbringen, westlich von Merzig an d. Saar,
ist der Stammsitz folgender 5 ritterlicher Geschlechter
dieses Namens:
1. Wohl identisch mit Hess von Hillbringen.
Aus dieser Familie kommen urkundlich vor:
Yor dem Jahre 1312 Watrins de Hildebranges es-
cuier, sein Sohn Hesse und 2 Töchter verkaufen ihre von
Friedrich Herzog von Lothringen lehnrührigen Güter an
Johann de Guerlevanges (Gerlevingen). 1369 Hesse von
Helleberigne und Arnoul son fils im Dienste der Stadt
Metz. 1438 Johanns von Hillbringen Lehenrevers
Arnold von Sirk, als Herrn zu Moncler, für sich und G
brüder über das halbe Dorf Fuckingen und Güter 1'
Hilbringen und im Saargau. 1452 Johann v. R ?
Lehnsmann von Trier. 1486 Thomas v. H. als Lehnsman!
von Trier. 1487 Anton v. H. als Lehnsmann von Philip
v. Sirk zu Moncler wegen Gütern zu Frimmersdorf. 15?!
Jacob v. H. 1522 Matthias v. H. 1530 Jacob v. g
Lehnsmann zu Hilbringen und Bettingen.
Johann 1452 und Thomas 1487 siegeln mit einem
Schilde, darin ein Rechtsschräg-Zickzackbalken.
Helm: ebenso gezeichneter Flügel.
2, Hesse von Hilbringen.
Wohl von dem 1312 genannten Hesse v.H. abstammeni
Mit demselben Wappen, statt des Flügels ein ge.
geschlossener Flug.
Urkundlich: Arnold Hesse v. Hilbringen 1393. 1424,
Johann H. v. H. 1444. Gotthard v. H., Burgmann des
Abts zu Prüm zu Mürlenbach. Dessen Söhne Jacob, Anton
und Arnold H, v. H., 1512. 1530. Des Letzteren Sohn
war Wilhelm H. v. H., und dessen Sohn Dietrich H 1
H. scheint der Letzte seines Stammes gewesen zu sein.
3. von Hilbringen, genannt Siersberg.
Wahrscheinlich Burgmänner zu Siersberg bei Merzig,
Näheres fehlt.
Wappe n?
4. Duppener von Hilbringen.
Wappen: Schild mit gemeinem Kreuz, überdeckt
am Oberarme von fünflätzigem Tunierkragen.
Kleinod?
Im J. 1342 trägt Hennekin Duppener von Hildebrin-
gen dem Erzbischof Balduin von Trier sein Gut zu Hil-
bringen zu Lehn auf. 1331 Johann Duppener Wepeling,
Burgmann zu Moncler. 1341 Hennekin Duppener von
Hildebringen (uxor: Else).
5. Kalb von Hilbringen.
Im J. 1342 erscheint Hennekin dictus Kalf voi
Hildehringen, vom Erzbischof Balduin v. Trier mit seinem
Gute zu Hilbringen belehnt.
von Hofedingen. (Haffenges).
Stammsitz: Havange bei Briey. und Diedenkofen i»
Deutsch-Lothringen.
Urkundlich tritt im J. 1351 Coynes de Hofeding«
(ou Haffanges) escuier mit noch 5 Edelleuten im Die»
der Stadt Metz auf.
Näheres fehlt.
Wapp en?
von Homburg I. (Taf. 20).
Stammsitz: entweder Bischofs-Homburg bei St. Avo
in Deutsch-Lothringen oder Homburg bei Bliescastel. I
Im J. 1346 trugen Werner genannt von Hoen&J
wolgeborner Knecht und Byele seine Hausfrau dem M
bischof Balduin von Trier Wingerte zwischen Ihn j
Ramilfiingen (Rommelfangen bei Siersberg) zu Lehen j
Im J. 1444 erscheint Johann von Hoemburg, desJ
Mutter Frau Agnes, Tochter Gerslis v. Hoemburg, mit ‘
hann von Geiroltsteyn, gen. der böse Johann, zum
Mal vermählt war. j
1445 erscheint derselbe Johann v. Hoemburg, verm.
Irmel v. Mandelschydt (Manderscheid), 1
Das Wappen der Familie war ein Schild»
eher 5 Querbalken enthielt oder fünfmal — 6 Platz
quergetheilt war.
Auf dem Helme 2 Büffelhörner.
von Homburg II. (Taf. 20).
Stammsitz: wie bei Homburg I.
Aus dieser Familie stammen:
DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.
von Heringen. (Harauges.) (Taf. 19.)
Als Stammsitz dieses altritterlichen Geschlechts, wel-
ches nicht, wie oft hehauptet wird, von der Herrschaft
Heringen im Luxemburgischen herstammt, ist entweder
das Dorf Heringen (Herange), zwischen Pfalzburg und Lix-
heim, dicht hei letzterem Orte, oder der jetzt verschwun-
dene Ort Heringen bei Mörchingen in Deutsch-Lothringen
anzusehen
Im J. 1322 lebte Guy de Heringen miles. 1397, 1405
Ganzelin de Harange ecuyer. Ferner erscheint Heinrich
von Heringen, dessen Söhne Heinrich (1420 — 53) und
Isembert (1443. 52) urkundlich Vorkommen. Ein Sohn oder
Enkel des Letzteren, Hans v. H. zu Alhestrof, beschloss
ums Jahr 1510 diese Linie, wo hingegen die des genann-
ten Heinrich erst mit Johann (Sohn Jacobs f 1499) von
Heringen, Herrn zu Merauvaulx (oder Mervaulx) und mit
ihm das Geschlecht im Mannesstamm 1551 ausstarb, indem
derselbe nur 3 Töchter hinterliess.
Einzeln erscheinen noch verschiedene Mitglieder der
Familie, urkundlich u. A.:
Job. v. H.. Abt zu St. Martin bei Metz 1447—67.
Heinrich v. H., 1488 Burgmann des Bischofs von Metz
zu Albestroff. Hans v. H. erheirathete 1485 mit seiner
Gemahlin Catharina v. Hagen einen Theil der Herrschaft
Hünsingen (Hinquesange) bei Mörchingen (vgl. v. Helm-
stadt). Collin de Harenges de Hornestein ecuier 1468.
Ferner der Sohn des f Collin de Harenges: Philipp von
Heringen Ritter, u. a. 1525 Rath des Herzogs von Lo-
thringen u. A. m.
Wappen:
Schild: golden, darin ein silbern-gekrönter blauer
Löwe. Auf dem Helme derselbe wachsend wiederholt.
Decken: blaugolden.
Zufall ist es, dass die noch blühende sächsische Familie
v. Heringen gleichfalls einen Löwen im Schilde führt.
Callot, arm. de Lorraine giebt den Löwen rothgekrönt
und sitzend auf dem Helme.
von Hessen.
Stammsitz: Dorf Hessen bei Saarburg in Deutsch-
Lothringen.
Urkundlich erscheinen im J. 1225 Albertus, Lamper-
dus, Burcardus et Henricus milites de Hessen.
Näheres fehlt.
Wappen unbekannt.
von Heu. (Taf. 19.)
Diese Familie stammt ans der Stadt Metz und gehörte
zu den dortigen Patriziern (paraiges).
Urkundlich erscheinen:
Im J. 1361 Willame de Heu Chevalier, seigneur de
Bourray. 1395 Collin de Heu, seigneur d’ Undrichen
(Ennery bei Metz). Im J. 1519 Niclas v. Heu, Sohn zu
Unterchenn (Ennery).
Derselbe siegelt mit einem Schilde, darin ein mit
3 Rosen belegter (Rechts-) Sohrägbalken.
Auf dem Helme ein Ring (bordirte Scheibe, Spiegel).
von Hilbringen. (Taf. 19 u. 20.)
Das Dorf Hilbringen, westlich von Merzig an d. Saar,
ist der Stammsitz folgender 5 ritterlicher Geschlechter
dieses Namens:
1. Wohl identisch mit Hess von Hillbringen.
Aus dieser Familie kommen urkundlich vor:
Yor dem Jahre 1312 Watrins de Hildebranges es-
cuier, sein Sohn Hesse und 2 Töchter verkaufen ihre von
Friedrich Herzog von Lothringen lehnrührigen Güter an
Johann de Guerlevanges (Gerlevingen). 1369 Hesse von
Helleberigne und Arnoul son fils im Dienste der Stadt
Metz. 1438 Johanns von Hillbringen Lehenrevers
Arnold von Sirk, als Herrn zu Moncler, für sich und G
brüder über das halbe Dorf Fuckingen und Güter 1'
Hilbringen und im Saargau. 1452 Johann v. R ?
Lehnsmann von Trier. 1486 Thomas v. H. als Lehnsman!
von Trier. 1487 Anton v. H. als Lehnsmann von Philip
v. Sirk zu Moncler wegen Gütern zu Frimmersdorf. 15?!
Jacob v. H. 1522 Matthias v. H. 1530 Jacob v. g
Lehnsmann zu Hilbringen und Bettingen.
Johann 1452 und Thomas 1487 siegeln mit einem
Schilde, darin ein Rechtsschräg-Zickzackbalken.
Helm: ebenso gezeichneter Flügel.
2, Hesse von Hilbringen.
Wohl von dem 1312 genannten Hesse v.H. abstammeni
Mit demselben Wappen, statt des Flügels ein ge.
geschlossener Flug.
Urkundlich: Arnold Hesse v. Hilbringen 1393. 1424,
Johann H. v. H. 1444. Gotthard v. H., Burgmann des
Abts zu Prüm zu Mürlenbach. Dessen Söhne Jacob, Anton
und Arnold H, v. H., 1512. 1530. Des Letzteren Sohn
war Wilhelm H. v. H., und dessen Sohn Dietrich H 1
H. scheint der Letzte seines Stammes gewesen zu sein.
3. von Hilbringen, genannt Siersberg.
Wahrscheinlich Burgmänner zu Siersberg bei Merzig,
Näheres fehlt.
Wappe n?
4. Duppener von Hilbringen.
Wappen: Schild mit gemeinem Kreuz, überdeckt
am Oberarme von fünflätzigem Tunierkragen.
Kleinod?
Im J. 1342 trägt Hennekin Duppener von Hildebrin-
gen dem Erzbischof Balduin von Trier sein Gut zu Hil-
bringen zu Lehn auf. 1331 Johann Duppener Wepeling,
Burgmann zu Moncler. 1341 Hennekin Duppener von
Hildebringen (uxor: Else).
5. Kalb von Hilbringen.
Im J. 1342 erscheint Hennekin dictus Kalf voi
Hildehringen, vom Erzbischof Balduin v. Trier mit seinem
Gute zu Hilbringen belehnt.
von Hofedingen. (Haffenges).
Stammsitz: Havange bei Briey. und Diedenkofen i»
Deutsch-Lothringen.
Urkundlich tritt im J. 1351 Coynes de Hofeding«
(ou Haffanges) escuier mit noch 5 Edelleuten im Die»
der Stadt Metz auf.
Näheres fehlt.
Wapp en?
von Homburg I. (Taf. 20).
Stammsitz: entweder Bischofs-Homburg bei St. Avo
in Deutsch-Lothringen oder Homburg bei Bliescastel. I
Im J. 1346 trugen Werner genannt von Hoen&J
wolgeborner Knecht und Byele seine Hausfrau dem M
bischof Balduin von Trier Wingerte zwischen Ihn j
Ramilfiingen (Rommelfangen bei Siersberg) zu Lehen j
Im J. 1444 erscheint Johann von Hoemburg, desJ
Mutter Frau Agnes, Tochter Gerslis v. Hoemburg, mit ‘
hann von Geiroltsteyn, gen. der böse Johann, zum
Mal vermählt war. j
1445 erscheint derselbe Johann v. Hoemburg, verm.
Irmel v. Mandelschydt (Manderscheid), 1
Das Wappen der Familie war ein Schild»
eher 5 Querbalken enthielt oder fünfmal — 6 Platz
quergetheilt war.
Auf dem Helme 2 Büffelhörner.
von Homburg II. (Taf. 20).
Stammsitz: wie bei Homburg I.
Aus dieser Familie stammen: