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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0036
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

Decken: (I) rothsilbern (II) grüngolden.

Noch gehe ich einige Varianten im Kleinod des
Wappens der jüngeren Linie:

Nyclas Voit und Herr zu H. 1486 führt das Kleinod
wie die ältere + Linie. Johann Voit zu Hunolstein, Herr zu
Neumagen, im J. 1870 auf dem Helme 2 Büffelhörner.
Johann V. v. H. 1482 auf dem Helme den Kopf als
Mohrenkopf mit einem Kragen auf dem Kleide.

Schliesslich sei noch des reichen Güterbesitzes der
Familie gedacht:

1) Burg und Herrschaft Hunoldstein bei Berncastel
bis 1488. Dieselbe bestand aus: Burg und Thal (Dorf)
Hunoldstein, den Dörfern Berglicht, Gräfendhron, Mer-
scheid, Eigenrath, Heinzenrath, Weiperath, Riedenburg,
Odert, Busch und (mitTrier gemeinschaftlich): Gutenthal,
Horath, Hovel, Wolzburg. Ferner aus .den mit dem Kloster
St. Maximin zu Trier gemeinschaftlichen Orten Schönberg,
Mustert, Büdelich und Breit.

2) Dörfer Winterich und Manbach und Haus oder
Renten zu Berncastel 1255.

8) Adelsbach, Rode, Burnen 1256. Zehnten zu Veldenz
1256. 77. Burgsitz daselbst 1288.

4) Kesten und Filzen 1270.

5) Gudenthal 1272. 82.

6) Renten zu Brambach und Birkenfeld| 1274. 82.
Zehnten pp. daselbst 1282. 94.

7) Renten zu Berncastel und Monzelfeld 1275 (ver-
kauft im J. 1280 an Trier).

8) Dörfer Varinsvilre und Harsbach 1276.

9) Dörfer: Gaudanc, Wiere und Curtscheit 1276. Erm-
zeroth 1277.

10) Dorf Probsterath 1277. 84.

11) Renten zu Morbach, Rapperode und Mensperg
1278. 82.

12) Dörfer Lampersberg, Odenrot (Odert), Overn-
busch 1282.

18) Sintwilre 1284.

14) Lentriren 1284.

15) Günzerode (Gonzerath) 1290.

16) Burgsitz zu Berncastel zw. Berg und Stadt 1291.

Ferner als solche Besitzungen, derentwegen die Fa-
milie zur Rheinischen Reichsritterschaft (1501—1802) zählte,
folgende:

Nackheim bei Alzey,

Niederwiesen,

Dür- und Teschen - Moschei, Antheil an Hüttersdorf
und Bubrich, Altweiler, Merxheim etc. etc.

Die Herrschaft Eberswald oder Soetern mit 4 Dör-
fern, welche sie von den Mohr v. Soetern (s. diese) erwor-
ben, verkauften die Hunoldstein 1720 an die Eckbrecht
v. Dürckheim.

Spiess v. Hunoldstein.

Sie sind ein Zweig der Vögte v. H. Johannes dictus
Spis advocatus de Hunoldisten 1290 und Hugo Spessz ab
Hunolstein, wahrscheinlich sein Sohn, besassen unter der
Burg Berncastel zwischen ihr und der Stadt eine kleine
Burg als trierisches Lehen. Hugo führt die Balken und
Steine silbern in rothem Felde.

von Huntingen. (Taf. 21).

Stammsitz: Dorf Huntingen (Hunting) zwischen Sirk
und Diedenhofen, dicht bei ersterem Orte.

Im J. 1870 erscheint zuerst Thiellemann de Huntenges
als Abt zu St. Avold,

im J. 1420 Hans v. Huntingen,
im J. 1429 Hannes de Huntange (wohl derselbe oder
sein Sohn) le jeune in einer Fehde mit der Stadt Metz.
Im J. 1467 war Hans v. Huntingen pfälzischer Vasall.
Das Wappen der Familie war ein goldener Schild,
darin ein rothbewehrter schwarzer Adler. Helm: goldene
Kugel> besteckt mit Hahnfederbusch.

Dagegen führt im J. 1420 Hans v. H. auf
einen ringsum mit Hahnfederbusch besteckten
Schaft.

von Ippelborn (mit dem Schrägbalken), (Taf. 21)

Stammsitz: Dorf Ippelborn oder Eppelborn bei LebaJ
unweit Saarlouis (Kr. Ottweiler). Urkundlich erscheint i r
1333 Hermann von Ippelborn Ritter. Derselbe siegelt 'nä
einem Schilde, worin ein einfacher Schrägbalken. Er hei.
rathete Margaretha Plate vom Stein, Tochter Johanns d*
v. St. Ritters.

Hermann v. Ippelbronn. Herr zu Yppelborn 1845 und
Friedrich von Ippelburn Ritter 1483 führen im linw
Schildes - Obereck noch einen Stern und ebenso Friedrich
v. Ippelbur 1361 und 1367. Letzterer hat als Helm-Kleinod
einen mit Hahnfederbusch besteckten Hut.

Der letzte männliche Sprosse der Familie war Frie- ’
drich von Ippelborn Ritter, verm. mit Adelheid Beyer von I
Boppard. Ihre Tochter Irmgard vermählte sich in erster
Ehe mit Johann Herrn zu Heinzenberg, in zweiter mit
Friedrich Greifenklau v. Volrads Ritter (f 1419). Letzterer
erbte Ippelborn und seine Nachkommen führten das Wap-S
pen wie unten i ohne Stern 1 mit dem ihrigen vereint bis in
die neueste Zeit fort.

1537 lebte noch Clara von Eppelborn als Aebtissin
zu St, Catharinen im Engelthal bei Kreuznach, die aber
auch dem folgenden Stamm angehört haben kann.

Vergl. oben v. Eppelborn,

Das Wappen nach Siebmacher und nach Siegeln war
ein silberner Schräg(rechts)balken im schwarzen Schilde
und auf dem Helme ein wie der Schild bezeichneter Plug.

von Ippelborn (mit dem Balken). (Taf. 21).

Stammsitz: wie oben.

Von dieser Familie erscheint im J. 1383 Eberharde
de Ippelbronnj, Domherr zu Mainz, welcher am 18. Sep- f
tember 1418 starb. Ferner im J. 1405 Eberhardus de
Yppelborn, Domherr zu Mainz und Domherr zu Trier. Letz- i
terer siegelt mit einem Schilde, worin ein Balken mit i
wachsendem Bock. Hans von Eppelbronn 1492 führt einen 1
Apfel rechts über dem Balken. i |

dem Hein,,
Spiegel am


gs#"

>«•

von Karaeren (Kemeren). (Taf. 21).

Der Stammsitz dieses Burgmannengeschlechts u
Montclair bei Merzig war entweder das Dorf Kemeren bei
letzterem Orte oder Kümmeren (Kr. Saarburg). Urkund-
lich erscheint zuerst i. J. 1263 Ludovicus de
castrensis dom. Gyoti de Monteclaro in Castro
Montclair

und 1264 (wohl derselbe) Ludovicus de Kameren,
les castrensis in Moncler.

Vor 1328 verkauft Johanns v. Kameren Sohn ß
edle Brüning“, Burgmann zu Moncleyr dem Domicelu (Jm-
ker) Jacob v. Moncleyr alle seine Rechte zu Rulingen.

Im J. 1332 tragen Johann v. Kemeren, Burgmann jj“|
Montcleir, und Anna Eheleute dem Erzbischof Balduin
Trier 3 Mansiones (Hausstätten) zu Hustad .bei
zu Lehen auf. J

Im J. 1339 Johann v. Kemeren Ritter und Key«
v. Kemeren Edelknecht, Burgleute zu Moncleir.

Im J. 1341 Johannes de Kemeren strenuus miles
strensis in Montclair und zuletzt :j

am 23. Februar 1411 Petre de Kameren in Sühnen-
der Stadt Metz. s

Nach einem Siegel des vorletzt genannten
enthielt der Wappenschild ein Andreaskreuz,
bewinkelt von einem Stern.

Kleinod?

von Kellenbach (mit dem Strom). (Taf. 21) '
Stammsitz dieser von der gleichnamigen rheinisc.^
verschiedenen Familie ist bei Calmesweiler, in der
 
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