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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0046
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

silbernen Rechtshänden oder Tatzen belegter, rechter
Schrägbalken.

Ans dem rothgoldenbewulsteten Helme wächst eine
dgl. Hand oder Tatze zwisehen offenem, von Gold und
Roth übereckgetheiltem Finge hervor.

Decken: rothgolden.

Nach einer anderen Angabe wäre der Schild roth,
der Schrägbalken golden nnd belegt mit schwarzen Faust-
handschuhen (!).

Braun von Schmidttourg. (Taf. 27).

Dieses alte ritterliche, von der Burg Schmidtburg im
Hahnenbachthale bei Kirn an der Nahe (Kr. Simmern der
Rheinprovinz) herstammende, wahrscheinlich mit den Bene
von Schmidtburg stammverwandte, seit 1677 zur unmit-
telbaren Rheinischen Reichs-Ritterschaft der Kantone Ober-
und Mittelrhein gehörige Geschlecht, kommt auch in Loth-
ringen vor und hat im 18. Jahrhundert den Freiherrnstand
erlangt.

Der Beiname Braun ist aus dem Vornamen Bruno
entstanden und allmälig mit als Geschlechtsname ange-
nommen worden.

Urkundlich erscheinen zuerst:

Im J. 1268 Ludolphus et Brunno de Smydeburch,
milites. Wilhelmus et Bruno de Smiedeburg milites 1271.
Johann und Bruno waren im J. 1800 Söhne des f Bit-
ters Brunne von Schmidtburg. Ludolphus de Smyde-
burg miles 1315. Bruno v. Schmidtburg Ritter besitzt
1308 Oberkirn und verpfändet es an den Rheingrafen.
1409 verkauft ein Johann Braun von Schmidtburg seinen
Antheil am Oberkirner Gericht. 1430 Joh. und Jacob
Braun von Schmidtburg Rheingräfliche Vasallen etc. etc,
1492 Philipps B. v. S. wird von Trier mit Fruchtzehnten
zu Niederberg, Urbar, Wiebelsheim, Buch und Birhs-
heim wie seine Voreltern belehnt.

Die Söhne des Adrian B. v. S., welcher Güter und
Häuser zu Oberkirn, Merl, Kinheim und Berncastel besass:
Franz, Adam, Gottfried und Jacob leben 1558. Die beiden
Ersteren (I. Ehe) erhielten 1563 Oberkirn und Merl, die
beiden Letzteren (II. Ehe): Kinheim und Berncastel.

Ein N. Braun v. S. erhielt durch seine Frau Elisabeth
Hess von Hilbringen 1560 Güter in Lothringen, nament-
lich sein Sohn Philipp Georg Br. v. Sch. Ende 1589 das
Haus zur Linden bei Tholey u. St. Wendel.

Lothar Br. v, Sch. war Deutsch-Ordens-Landkomthur
der Balley Lothringen, Comthur zu Trier und Beckin-
gen, Kurtrier. Geh. Rath und Rektor der Universität zu
Trier 1655—1687.

Die Familie erlosch im Mannesstamme mit Wolfgang
Heinrich Gottfried B. v. S., Sohn des Heinrich Gottfried
B. v. S., Herrn zu Harrhausen in Westfalen, Herrn der
Herrschaft Dudeldorf und Ordorf im Luxemburgischen,
Kurtrier. Amtmann zu Grimburg (1711) am 1. April 1742
(Er wird im Sterberegister über baro B. de S. genannt).

Von seinen hinterlassenen Töchtern starb die Jüngste
Maria Anna Freiin B. v, S., welche die ihr zugefallene
Herrschaft Dudeldorf im J. 1776 ihrer Base verw. Frei-
frau Schenk v. Schmidtburg geschenkt hatte, ums J. 1780.

Wappen (nach einem Stammbuchblatt):

Schild roth, darin ein silberner Doppelhaken, rechts
von 4 (2. 2), links von 5 (2. 2. 1.) aufrechten goldenen
Schindeln begleitet.

Auf dem rothbewulsteten Helme der Haken wieder-
holt, zwischen zwei rothen, mit je fünf dergl. Schindeln
belegten Büffelhörnern.

Decken: rothsilbern (nach Helwich) der Haken

im Schilde zwischen 12 (4. 4. 2. 2.) silb. Sehindeln.

Helm: wie oben mit 8 Schindeln, auch ohne diese.

Durendal von der Schuren. (Taf. 27),

Das Stammhaus dieser Familie scheint das Gut Scheu-

ren (la Grange) bei Diedenhofen an der Mosel ge,
zu sein. g

Im J. 1349 erscheint ein Johannes Durendel von &
Schuren. 1351 ein Johun Durendale de la Grainge Py
valier in Diensten der Stadt Metz, welche er 1352 quitti?

1354 Johann von der Schuren gen. Durendal. 1^
1373 dient ein Gilles de la Grainge escuier der Stadt Met,
Wappen (nach einem Siegel Johannes v. J. 134}
Schild: 5 mal (in 6 Plätzen) getheilt, mit eini
rechten Obereck, darin ein Reichsapfel? (oder gestürzt
Apfel am Blättersliel ?) ^

Kleinod ?

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von Siersberg. (Taf. 28).

Stammsitz: wahrscheinlich Burg S. hei Saarlouis y>
sie Gemeiner, Vasallen und Burgmannen waren. ’
Im J. 1241 erscheint Johannes dominus de Siersperet
Derselbe siegelt mit einem Schilde, welcher in 5
Plätze getheilt, im oberen, dritten und fünften Theile mit
je drei Kugeln belegt ist.

Ausser diesem kommen vor: Johannes de Sig—
berch 1214. Isenbardus, filius domini Rorici, Bartholomen
fiüus Bartholomei, Siberius, Marsilius, Wilhelmus, Conu
dus clarus, milites de Sigersberch 1214.

Vergl. auch die Edelherren v. Siersberg.


Hern von Siersberg. (Taf. 28).

Stammsitz: Burg S. bei Saarlouis.

Im J. 1429 kommt ein Girart Kernes de Siersberg ii
einer Fehde mit der Stadt Metz vor.

1438 bekennt Gerhard Kerne von Siersberg von An
nold v. Sirk, Herrn zu Moncler und Meynsberg, von
Herrschaft Monckler wegen, belehnt zu sein mit Ee
zu Swemelingen, welche 1446 Gerhartt Kernne von f
berch, Frau Grethe uud deren Sohn Hans etc. mit Wieder-
kaufsrecht verkaufen.

Wappen.

Im Schilde ein Zickzackbalken.

Helm: Ein Brandpfeil oder eine von einem Pi
schräg durchbohrte Kugel zwischen 2 Büffelhörnern.

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von Sirfe. (Taf. 28).

Der Stammsitz dieser, von einem Bastard des gleich®
nigenEdelherrngeschlechts (s. oben) abstammenden, Faml S
var die Burg Sirk. Der Dompropst zu Trier, Bruder1|, $
Erzbischof Jacob von Trier, Philipp v. Sirk, Herr zu Mo»
der etc-., der Letzte der Edelherren v.Sirk (f 1492) hat»
nit seinen Concubinen 3 natürliche Kinder: zwei TöcM
Else und Margarethe 1472 ff. und einen Sohn ArnoMJ
flrk 1487, Trierischer und Luxemburgischer Erbhurggör
;u Freudenberg a. d. Saar, (todt 1506).

Dessen Sohn Philipp v. Sirk, 1506 Herr zu Fels J JtijL
Schengen, Pfandherr zu Freudenberg, Oberamtmannj ts(

Ihaun 1524, starb vor 1556 als letzter männlicher bpr j pfc/ Je 9,
.er Familie, nur 2 Töchter Anna, verm. v. Bellenhauseujj % \ J%
Ingel. in erster Ehe verm. v. Wallbrunn, in zwelter

verm. v. Geispitzheim hinterlassend.

Wappen: goldener Schild, darin ein mitj*
nen Muscheln hintereinander belegter rother Rechtss
balken. . a , «j

Auf dem gekrönten Helme 2 wie der Sc
zeichnete Büffelhörner.

Decken: rothgolden.

von Soctern (mit dem Doppelhaken). (Ta£

Der Stammsitz dieses ritterlichen, seit Mitte &
lahrhunderts freiherrlichen, seit Erwerb der Keic J
rnhaft Dagstuhl zu den deutschen Reichsstand
 
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