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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0058
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52

DER ADEL IN DEUTSCH - LOTHRINGEN.

du Piliart de Requin.

Stammvater dieser Familie war Peter Piliart, welcher
a. 1642 von Herzog Carl IV. von Lothringen geadelt
wurde. Im J. 1794 gestattete der Erzbischof Clemens Wen-
ceslans von Trier dem Ritter Carl Remigius Franziskus
Nicolaus Dupillard de Requin, angesessen zuBionville hei
Metz, Roden bei Saarlouis, Wallerfangen und zu Hilles-
heim im Trierschen, in das Erzstift Trier überzusiedeln.

Wappen?

von Preuschen. (Taf. 33. 34).

Dieses, angeblich von der ritterlichen Familie v. Preisch
in Luxemburg und Lothringen, welche beim Aufstand
Gerhards v. Rodemachern, in Person des Bernhard v.
Preisch 1492 vertrieben wurde, der Herrschaft P. ver-
lustig ging und 1504 nach Hessen kam, abstammende
Geschlecht, erhielt, laut Diplom Kaiser Josephs II. in der
Person der beiden Söhne Gerhard Helferichs Preuschen
(t a. 1761 als Metropolitan und Oberpfarrer zu Nidda),
Nachkommen eines Heinrich Preusch, Pfarrers zu Röd-
denau in Oberhessen f 1657, nämlich d. d. 8. März 1782
den Adelstand des hl. Röm. Reiches.

Die Erhobenen waren Georg Ernst Ludwig P., zu-
erst Professor d. R. in Giessen, dann Markgräfl. Badisch.
Geh. Rath, von 1772—1778 Reichskammergerichtsbeisitzer,
dann F. Nass. Oranischer Landes-Reg.-Präsident. (Er
hatte auch am 28. Juli 1791 den R.-Freiherrnstand erhal-
ten) und Ludwig Conrad P., zuerst Markgräfl. Badischer
Hofgerichtsassessor, dann Fürstl. Hohenlobischcr Hof- u.
Consistorialrath, zuletzt Burg Friedbergischer Rath. Durch
den Erwerb der Burgen Liebenstein und Liebeneck bei
Boppard a. Rh. gelangte die Familie am 17. Oct. 1792 zur
Aufnahme in die Rhein. R.-Ritterschaft, Cantons Mittel-
rhein. Die Familie blüht noch.

Beschreibung der Wappen siehe bei der Abtheilung:
Nassauischer Adel.

> Nach dem Diplom war das Wappen ein blauer ScVu
darin 3 goldene Querströme, überhöht, balkenweis an
Hauptstelle, von einer goldenen Kugel zwischen 2 ftS
strahligen goldenen Sternen.

Auf dem ungekr. Helme ein silberner Hirschrumf
Hiervon weicht die Darstellung bei Siebmacher Su J
ment III Tab. 8 Nr. 6 (sub Schmidtberg) ab,'
das Feld roth, Kugel, Ströme und Sterne (letztere si
strahlig) silbern angiebt und den Helm krönt.

Uebrigens gehörte die Familie zur deutschen unmit.
telbaren Reichsritterschaft des Cantons Kocher.

Schott von Braunfels. (Taf. 34).

Johann Schott von Braunfels (Sohn des Thomas Scliolt
dessen Vater Humbert Schott, gräfl. Solms-Braunfels’schtt
Rath u. dessen Grossvater Matthias Schott aus Bram
bei Wetzlar stammte), Archer des gardes des ]
zogs Carl II. v. Lothringen, erhielt von diesem am
August 1570 ein Adelsdiplom.

Wappen: im blauen Schilde ein schreitendes silber-
nes Windspiel, überhöht von einer grossen goldenen Schelle. Pf**
an deren abwärtsgekehrtem Ringe, vermittelst eines ah ' r
hängenden silbernen Bandes, das rothe Halsband des Hro
des befestigt ist. Edelkrone.

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von Ueberherrn.

Diese f Familie, über deren Wappen Näheres
erscheint nur in Person des N. Richard, Leibarztes
Ludwigs XIV von Frankreich, welcher von dem Gute
berherrn bei Saarlouis, worauf er ein Schloss haute,
Titel eines Baron de Ueberherrn (wann?) erhielt.
Sohn war Major im französischen Geniecorps, einig
1792 und starb Anfang dieses Jahrhunderts, auf seine'
Neffen die Herren d’Augnie zu Trier, den (nicht verkauf-
ten) Rest seiner Besitzungen zu Ueberherrn (dessen Schlosi
1792 zerstört worden war) vererbend.

von Rumling. (Taf. 34).

Als Adelserwerber dieses Geschlechts darf wohl J.M.
von Rumling, verm. mit Elis. Cunig. Musiel de Bissingen,
angesehen werden, deren Sohn Christoph mit Elisabeth
Freiin v. Linden vermählt war. Von deren 3 Söhnen
setzten Johann Peter, Kurtrier. Oberst und Comm. von
Trier und Peter Ernst v. R. den Stamm fort.

Des Ersteren Sohn war August v. R., Kurtrier. Major,
des Letzteren Sohn Johann Franz v. R., verm. mit Elis.
Musiel v. Bissingen. Mit dem obengenannten Johann Peter
v. Rumling scheint Johann Peter v. R. identisch zu sein,
welcher a. 1770 Kurtrierischer Generalmajor, Oberst über
ein Rgt. zu Fuss und Gouverneur von Ehrenbreitstein war.

Wappen: im blauen Schilde ein von 3 silbernen
Rosen begleiteter silberner Sparren. Edelkrone.

von Schmid(t)berg. (Taf. 34).

Herzog Carl II. von Lothringen nobilitirte d. d. 14.
April 1580 den Adam Schmidtberg, Lothr. Gerichtsschrei-
ber zu Sirk. Von ihm stammen die 1611 und 1612
erscheinenden:

1., Adam v. S. zu Weissenburg i. Eisass 1611.

2., Georg v, S. zu Sirk 1612, verm. am 3. Juli ejd.
mit Anna Britt. v. d. Veltz, Wittwe des Wilhelm Nochern,
Richter und Schöffen zu Vianden.

3., Anna, + am 25. Jan. 1611.

von Weiss. (Taf. 34).

Nicolaus W., lothring. General-Prokurator im deutsche!
Bellisthum Lothringen, wurde vom Herzog Carl II. toi
Lothringen am 6. Februar 1601 nobilitirt.

Wappen: silberner Löwe im von Gold über
getheilten Schilde.

von (de) Wendel. (Taf. 34).

Johann Christian Wendel, aus Coblenz, Lieut. d. Cav.
des Herzogs Carl IV. v. Lothringen und seiner Genwl
Clara Sansfeld aus Luxemburg hinterliess einen boM
welcher als Besitzer von Hayange bei Metz vom Herzfl
Leopold von Lothringen d. d. 17. Februar 1727 den A
stand erhielt. _ ... J

Noch gegenwärtig besitzt die sehr reiche Famm^
grossen Eisen- und Glaswerke zu Hayange und
Stiering bei Forbach.

Wappen (nach d. Diplom): In Roth 3 goh _
Dreipass mit den Stielen übereinander gelegte, mit

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Bande zusammen gebundene Schmiedehämmer, dieäa^-
- - 6 - - ' ' stürzte) nach |f

ingolder

Edelkrone.

die Spitzen auswärts, der mittlere (gestürzte) .
kehrend; im Schildesfuss liegt noch ein goldener

mit 3 Knöpfen versehen. jüuciü.xuiic. i

Gegenwärtig führt die Familie statt des kta g
Kanonenrohr, die Hämmer blau-bestielt, ohne Banat*
der Schild silber-bordirt.
 
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