Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Grass, Carl August von [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0029
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
DER ADEL IN BADEN.

15

Familie (1869) Stimmfähigkeit und Wählbarkeit zur
ersten Kammer verleihen: Die Grundherrschaft Alt-

dorf, Amts Ettenheim mit Schloss, zum Theil erworben
1772 von denen von Gail und 1783 von denen von
Endringen, sowie von Alexander Freiherr von Auffen-
berg, dann daselbst die Grundherrschaft Orschweier
1791 von denen von Brandenstein erlangt. Die Grund-
herrschaft Au, Landamts Freiburg, von denen von Ba-
den ererbt, dann Antheil an Rohrburg, Amts Offen-
burg, 1771 von einem Grafen von Weilnau ererbt,
an Sölden, Landamts Freiburg und an Liel, Amts
Müllheim. Das ehemalige Kloster Ettenheimmünster
und Sauerberg, ebenfalls im Besitz der Familie, haben
keine grundherrliche Qualität.

1. Stammwappen: Yon B. und G. gespalten,

rechts ein g. Löwe, links ein ^ Balken, oben und
unten mit 6 straligem ^ Stern beseitet.

Kleinod: Gekrönter Helm mit einem wachsen-

den g. gekleideten Türken mit b. Band um die Hüften
und b. Turban mit g. Knopf. Der Turban ist mit
s. Halbmond belegt und der Knopf mit s. Feder be-
steckt. Die Linke ist in die Seite gestemmt, in der
Rechten aber hält der Türke eine b., s. eingefasste
Fahne mit s. Halbmond, an s. Fahnenstange, darauf
der g. Halbmond.

Decken: rechts g. u. b., links ^ u. g.

Freiherrliches Wappen: Yon B. und G.

geviert. I u. IY der g. Löwe. II u. III der 4)1 Bal-
ken mit den Sternen beseitet.

Kleinod: 2 gekrönte Helme I der Löwe wach-
send (einwärts). II der ijT Stern zwischen 2 g. Hör-
nern mit dem ;j:): Balken belegt.

Decken: Rechts b. g., links g-

Die Freiherrn v. T. gen. von Baden, führen als
Mittelschild einen von s. und ^ in 4 Reihen ge-
schachten Schild und zwischen den beiden Helmen
das Baden’sche Kleinod, gekrönt mit einem offenen
s. Flug, beiderseits belegt mit einem, wie das Schild
geschachten Balken.

Decken: s.

Ulm, Frhris. (Taf. 11.)

Schwäbischer Uradel, der Anfangs den Namen
Erbishofen geführt hat und in verschiedenen wohl be-
güterten Linien blühte, die zur unmittelbaren deutschen
Reichsritterschaft gehörten. Im Bisthum Konstanz
bekleideten die v. ü. das Erbküchenmeisteramt. In
den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde der Reichs-
vicekanzler Johann Ludwig, welcher unter den Kaisern
Rudolf II., Mathias und Ferdinand II. diente und zwar
am 20. Oktbr. 1613 und 20. Februar 1622 mit der Er-
laubnis, die Wappen der f Familien v. Marbach und
v. Ellerbach dem Ulmischen beizufügen. Ein Mittel-
schild mit dem Reichsadler (vide unten) wurde bei
der Standeserhöhung ebenfalls verliehen.

Yon den jetzt noch bestehenden Linien zu Erbach
und Werenwag in Wilrtemberg, kommt hier nur die
letztere in Betracht, da sie im Grossherzogthum (1843)
das Dorf Heimbach, Amts Emmendingen und das Hof-
gut Kallenberg, nebst Burgruine, Amts Stockach, be-
sitzt und dadurch zu den stimmfähigen und wählbaren
Grundherrn gehört (1869).

1. Stammwappen: Durch einen s. sechsmal
eckig verschobenen Querbalken von B. und R. getheilt.

Kleinod: Hals und Kopf eines wie das Schild

hezeichneten Greifen.

Decken: Rechts b. s„ links r. s.

2, Yermehrtes Wappen: Geviert, das Stamm-
wappen als Mittelschild. 1 u. IV getheilt, oben in
G. ein einwärtsschreitender r. Löwe, unten von b. und s.
in 3 Reihen geschacht (Marbach). II u. III von g. u.
gr. geviert (Ellerbach).

Kleinode: 3 Helme. I gekrönt, der r. Löwe, am

Rücken mit 3 Pfauenfedern besteckt, wachsend, (Mar-
bach). II zum Stammwappen. III zwei von g. u. gr.
gevierte Hörner (Ellerbach).

Decken: I r. g. II. rechts b. s., links r. s. III

gr- g-

Eine r. Fahne mit g. Scheibe nahe an der Lanze,
steckt gewöhnlich an der rechten Schildes-Seite.

3. Freiherrliches Wappen: Geviert mit g.

Mittelschild, in welchem der £j: Reichsadler, der auf
der Brust ein r. Schildchen mit s. Balken trägt. In
demselben steht oben in r. der Buchstabe R, in s. M.
und unten in r. F , die Anfangsbuchstaben der 3 Kaiser
Rudolf, Mathias und Ferdinand. I u. IY Stammwap-
pen. II Ellerbach. UI Marbach.

Kleinode: 3 gekrönte Helme wie bei 2 be-

schrieben.

Decken: desgl.

An jeder Seite des Schildes eine herabhängende
Fahne, die rechte wie Feld III, die Linke von G. und
Gr. getheilt.

4. Yermehrtes Wappen, wohl unter Kaiser
Mathias geführt. Getheilt, oben in G. der Reichsadler
auf dessen r. Herzschild mit s. Balken, in letzterem
der Buchstabe SI. steht; unten: Stammwappen.

Kleinode: wie bei 3 beschrieben, ebenso die

Decken. Der wachsende r. Löwe indessen ohne Pfauen-
federn am Rücken. Die Fahnen an der Seite wie
bei 3.

Venningen, Frlirn. (Taf. 11.)

Rheinischer Uradel, der zur rheinischen und
schwäbischen, deutschen reichsunmittelbaren Ritter-
schaft gehörte und in vielen geistlichen und weltlichen
Stiftern aufgeschworen vorkommt. Sigfried, Bischof
zu Speier erw. 1456 j- 1459. Johann Bischof zu Basel
erw. 1458 f 1478.

Der Freiherrnstand ist überall anerkannt.

Grundherrliche Besitzungen (1843) im Grossherzog-
thum: Neidenstein, Burg etc. schon im 13. Jahrhundert
im Besitz der Familie. Escbelbronn seit 1759. Zuzen-
hausen, dessen Kirche 1424 die v. Y. erbauten, Amts
Hoffenheim zu Siusheim. Eichtersheim mit Schloss,
durch eine Erbtochter aus dem Hause derer Land-
schad von Steinach im 16. Jahrh. erworben, Amts
Wiesloch; sodann die Orte Düren, Grombach, Rohrbach
und Weiler am Steinberg, Amts Hoffenheim zu Sins-
heim und Spechbach, Amts Neckargemünd.

Die Freiherrn gehören (1869) zu den stimmfähigen
und wählbaren Grundherrn.

Wappen: In S. 2 in’s Kreuz gelegte r. Lilien-

stäbe.

Kleinod: meist gekrönt, ein s. Bischofshut (zu-
weilen r. eingefasst), vorn belegt mit den r. Lilien-
stäben und oben jede Spitze besteckt mit einem Busch
~j~j~ Hahnenfedern.

Decken: r. s.

Walclltirch, Grafen. (Taf. 11.)

Früher Waldkilch, Waldkirch auf Schöllenberg,
stammen aus der Schweiz und waren im Kanton
Zürich begütert. Mitglieder des alten Geschlechts
kämpften 1386 und 1389 in den Schlachten bei Sem-
pach und Näffels. Moritz wohnte 1415 dem Concil
zu Costnitz bei und Conrad, Bürgermeister zu Schaff-
hausen, erhielt vom Kaiser Friedrich III. 1487 einen
Wappenbestätigungsbrief.

Johann Theodor Maria, kurfürstl. bairischer Ge-
heimrath und Oberjägermeister wurde für sich und
seine Nachkommen am 24. Juli 1790, im Reichsvikariat,
vom Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz in den
Reichsgrafenstand erhoben.

Besitzungen im Grossherzogthum sind (1843): Die
Orte Binau, Amts Neudenau zu Mosbach, Gross- und
 
Annotationen