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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0038
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DER ADEL IN BADEN.

Schmitz-Auerbach, Frhru. (Taf. 16).

Westphälische Familie, aus welcher der pfälzische
Regierungsrath Ludwig Honor am 27. Juni 1792 vom
Reichsverweser Kurfürst Karl Theodor ein Bestätig-
ungsdiplom über den dem Geschlechte früher zuge-
standenen Adel erhalten hat. Sein Sohn Franz Adam
war grossherzoglich badischer Staatsrath und Hof-
richter und f am 16. Juli 1814. Seine Nachkommen,
die meist im Ausland leben, besitzen (1843) die fol-
genden ritterschaftlichen Güter, welche früher der
rheinischen Ritterschaft einverleibt waren: Antheile

an den Orten Michelbach und Schwanheim, Amts
Neckargmünd. Der Freiherrnstand ist anerkannt.

Wappen: Geviert. I u. IY von S. und R. ge-

spalten , vorn ein b. Angelhaken, hinten ledig. II u.
III von G. und 4t gespalten, darin ein Doppeladler
mit verwechselten Farben.

Kleinod: 2 gekrönte Helme. I Kopf und Hals
eines von S. und R. gespaltenen Bracken. II ein Pfauen-
spiegel, belegt mit 2 in’s Kreuz gelegte s. Pfeile, die
Spitzen nach oben.

Decken: I r. s. II 44 £>■

Sparre - Cronenberg (Kroneberg), Grafen.

(Taf. 16.)

Ursprünglich schwedisches Adelsgeschlecht, nicht
zu verwechseln mit den Grafen Sparr in der Mark
Brandenburg (siehe Preussischer Adel). Die Gebrüder
Lars Erichson geb. 1590, Peter geb. 1592 und Carl
geb. 1594, letzterer Statthalter von Ostgothland, wur-
den am 6. März 1647 für sich und ihre Nachkommen
in den Freiherrnstand des Königreichs Schweden er-
hoben und als Freiherrn Sparre von Cronenberg mit
Wappenveränderung und dem Wahlspruch pro rege,
lege et grege, immatrikulirt. Von Carls Nachkommen
kam Erich Carlson, geb. 1700, Kammerherr und Adjutant
des Königs Stanislaus von Polen, welcher das Herzog-
thum Lothringen und Baar erhalten hatte, nach Lo-
thringen , erwarb Güter daselbst und trat in französi-
sche Dienste. Yon seinen Söhnen wanderte Henning
aus und vermählte sich 1799 mit Caroline Friederike
Freiin von Bettendorf-Wedesheim, welche ihm in Baden
die Rittergüter Altwiesloch und Baierthal zubrachte.
Seit 1831 führt die Familie den Beinamen: genannt
von Bettendorf. — Die Grafenwürde kam 1797 an
die in Schweden zurückgebliebene Linie, vererbte sich
aber seit 1812, nach deren f, an die deutschen Bluts-
verwandten. In Baden wurde erst weit später diese
Würde anerkannt.

Grundherrliche Besitzungen (1843): Altwiesloch und
Baierthal, Amts Wiesloch.

Stammwappen: In R. ein g. Sparren, dessen

Spitze bis zum oberen Schildesrand aufsteigt.

Kleinod: geschlossener r. Flug mit dem g. Spar-
ren belegt.

Decken: r. g.

Vermehrtes Wappen: Geviert mit b. Mittel-

schild, darin der g. Sparrn. I in R. ein s. Ring (Bet-
tendorf). II in B. ein aufspringender s. Hirsch. III in
B. 3 s. Rosen 2. 1. IV in G. zwei in’s Andreaskreuz
gelegte gr. Palmzweige.

Kleinod: 3 gekrönte Helme. I. 1 s. zwischen

2 r. Straussfedern. II die gekreuzten Palmzweige.
III. eine s. zwischen 2 b. Straussfedern. Wenn I zu
Bettendorf gehören soll, dann nicht ganz richtig.

Decken: 1 r. s. 11 gr. g. 111 b. s.

Das gräfliche Taschenbuch giebt folgendes Wap-
pen: Yon S. und B. geviert mit r. Mittelschild, darin
der g. Sparren (Stammwappen). 1 und IV 2 gr. in’s
Andreaskreuz gelegte Palmzweige. 11 u. 111 d. s. Hirsch.
Den Schild bedeckt die Grafenkrone.

Wahlspruch: pro rege, lege et grege.

Weitere Wappen-Varianten aus Tyroff, Preussi-
schem Adel.

Stammwappen: in B. ein meist geschweifter
g. Sparren bis zum Schildesrande aufsteigend.

Kleinod: b. g. Wulst mit einem Pfauenspiegel
zwischen zwei b. Fähnlein an g. Lanzen mit dem g.
Sparren belegt.

Vermehrtes Wappen: Geviert von S. und G.
mit dem eben beschriebenen Stammwappen als Mittel-
schild. 1 und IV ein rechtsspringender natürlicher
Hirsch. 11 und 111 zwei gekreuzte gr. Palmzweige.

Kleinod: gekrönt, sonst wie beim Stammwap-

pen, vor dem Pfauenspiegel steht indessen auf seinen
g. Griff ein blosses Schwert.

Decken: rechts b. g., links gr. g.

Welches dieser Wappen die Grafen in Baden jetzt
führen, war nicht zu ermitteln. Das Letztere, obschon
es die Wappenzeichen der Grafen Sparre enthält, soll
einer von Westfalen s. Z. geadelten Familie: Wange-
mann, Sparre von Wangenstein, jetzt noch in den
Rheinlanden vorkommend, angehören.

Zuverlässige Berichtigungen wären sehr erwünscht.

Spiring, Spiering,) Spieringk, Frhru. (Taf. 16).

Uradel aus dem clevischen von den Dynasten von
Heusden abstammend. Stammvater ist Walter v. H.
vermält mit Anna v. der Leeke 1193—1216. — Erb-
marschalle zu Cleve 1650. Der nachherige Pfalzneu-
burg’sche Geheime Rath ;Oberkammerherr und Gou-
verneur zu Düsseldorf etc. brachte unter dem 23. März
1623 vom Kaiser Ferdinand II. den Reichsfreiherrnstand
an die Familie.

Grundherrliche Besitzungen: Antheil an Unter-

alphen Amts Waldshut und Wieladingen Amts Säckin-
gen, durch Verschwägerungen mit denen v. Enzberg
erlangt. Scheinen die Güter nicht mehr zu besitzen.

Wappen: 1 Von 44 und S. getheilt, oben ein

g. 6 speigiges Rad (Dynasten von Heusden) unten (2. 1.)
3 r. Bienenkörbe (zuweilen auch 44 angegeben) mit
3 44 Reifen.

Kleinod: g. Rad zwischen einem offenen 44 Flug,
(Heusden).

Decken: Rechts 44 S-i liuks 44 s>

ln älteren Siegeln erscheinen unten statt der
Bienenkörbe 3 (2. 1.) r. Bienenhäuser oben mit einer
auf der Seite aber mit 3 Reihen 44 Oeffnungen (jedes-
mal 3); an der Seite des Bienenhauses befindet sich
an jeder Reihe Oeffnungen, eine 44 Stange, (wohl
Flugbrettchen).

Stetten, Frhrn. (Taf. 16).

Fränkischer Uradel im vormaligen Reichsritter-
canton Odenwald angesessen, hiess ehedem von Bar-
tenau, bis Walter von B. 1160 Schloss und Dorf
Kocherstetten (Stetten am Kocher) erwarb und sich
von Stetten nannte. Das Geschlecht theilte sich
schon frühe in verschiedene Linien und heute noch
ist dasselbe in Würtemberg und Baden begütert und
bedienstet und zerfällt in das äussere, innere und
Buchenbacher Haus. Mitglieder des letzteren finden
sich im Grossherzogthum und gehören zur dassigen
Ritterschaft. Der Freiherrnstand ist anerkannt.

Grundherrliche Besitzungen (1843): Antheile an
den Orten Sachsenfiur, Ober- und Unterschüpf und
Uiffingen im Amt Boxberg.

Wappen: ln G. 3 r. rechtsgewendete gestielte

Beile 2. 1.

Kleinod: Eine r. gekleidete, wachsende Jung-
frau mit bis zum Ellenbogen aufgeschürzten Aermeln
und blosem Hals, in jeder Hand ein r. Beil, die Schei-
den auswärts gekehrt, haltend.

Decken: r. g.

Die Jungfrau auf dem Helme erscheint auch mit
s. Mieder und r. Kopfbinde.
 
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