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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0041
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DER ADEL IN BADEN.

27

•weitere Name zur Gracht und dessen Enkel Jo-
hann Adolf, kurköln. Geh.-Rath, Landhofmeister etc.
wurde von Kaiser Ferdinand II. am 21. Januar 1637
mit »zur Gracht« in den Reichsfreiherrnstand er-
hoben. Johann Adolfs Sohn Franz Joseph, kurköln.
Gesandter aber wurde bei der Kaiserwahl am 27, Au-
gust 1742 (nach andern schon am 17. Mai 1731) Reichs-
graf und ist Stifter der hier in Betracht kommenden
Linie. Das Wappen derer von Elmpt wurde dem
Stammwappen beigefügt, weil die Wolff kurze Zeit
die Besitzungen einer Linie derer von Elmpt besassen.

Besitzungen (1843) im Grossherzogthum: die Grund-
herrschaft Flehingen;, Amts Bretten, welche nach f
derer von Flehingen 1638 vom Kurfürsten Maxi-
milian von Baiern denen W.-M. verliehen wurde. Zu
den wählbaren und stimmfähigen Grundherrn gehört
die Familie (1869) nicht.

Stammwappen: Von B. und S. getheilt, oben
ein s. 8 lätziger Turnierkragen, unten ein schreitender
-ff oder naturfarbener Wolf.

Kleinod: Gekrönter Helm mit Kopf und Hals

des Wolfes, oder den Wolf wachsend.

Decken: b. s.

Vermehrtes Wappen: Geviert. I und IV

Stammwappen. II und III in G. eine r. Lilie, auf je-
dem ihrer beiden gekrümmten Blätter sitzt rechts ge-
kehrt ein gr. Papagei mit g. Halsband. (Elmpt).

Kleinod: 2 gekrönte Helme. I zum Stammwap-
pen, der Wolf wachsend. II zwischen 2 g. Hörnern
die r. Lilie mit den gr. Papageien.

Decken: Rechts b. s., links r. g.

Wnrmser v. Vendenheim, Grafen. (Taf. 18.)

Uradel aus dem Eisass, der sich auch in Schwa-
ben ausbreitete. Bernhard W. 1308. Johann Jakob
W. v. V. lebte noch 1712 als Kanzler der Universität
zu Strassburg. Der k. k österreichische Feldmarschall-
Lieutenant v. W. wurde 1778 in den Grafenstand er-
hoben.

Grundherrliche Besitzungen (1843) in Baden: Das
Dorf Meisenheim, Amts Lahr. 1869 gehören die
Grafen nicht mehr zu den Grundherrn und soll die
Familie am 8. September 1844 mit Christian zu Wien
f sein.

Wappen: Von und Gl. getheilt, oben 2 s.
Halbmonde neben einander, die Hörner nach Oben.

Kleinod: Gekrönter Helm, daraus eine oben

unten g. gekleidete und gekrönte Jungfrau hervor-
wächst. Auf der Brust liegen die beiden Halbmonde,
statt Arme 2 g. Hörner.

Decken: ££. g.

Vermehrtes Wappen: Von und B. geviert
mit dem Stammwappen als Mittelschild. I und IV ein
s. Schwert mit g. Griff, die Spitze nach oben links
gewendet. II und III ein g. Adler.

Kleinode: 3 gekrönte Helme. I das Schwert

wie in Feld I und TV. II zum Stammwappen. III der
obere Theil einer s. Lanze, unter dem Eisen s. Trod-
deln.

Decken: I ±f g. II rechts ^ g. links b. g.

in. b. g.

Yrsch, Grafen. (Taf. 18.)

Ungarisches Adelsgeschlecht, welches sich im 16.
Jahrhundert nach Baiern, später aber in die Pfalz
und nach Baden wendete und ansehnliche Güter er-
warb. Johann Friedrich v. Y. Oberösterreich, und kur-
pfälzischer Geh.-Rath. Oberst-Kanzler etc. erhielt am
2. Januar 1690 den alten Reichs-Panner- und Freiherrn-
stand für Reich und Erblande und Johann Nepomuk,
t 19. Juni 1811, k. bair. wirkl. Geh.-Rath, wohlverdient
um die Landeskultur, brachte am 15. Januar 1792 vom

Reichsverweser Karl Theodor v. d. Pfalz die Reichs-
grafenwürde an sein Geschlecht.

Grundherrliche Besitzungen (1843) in Baden sind:
Die Orte Obergimpern, Untergimpern und ein
Theil des Hofes Wagenbach, im Amt Neckar-
bischofsheim. 1869 fehlen die Grafen im officiellen
Grundherrn - Verzeichniss.

Stammwappen: (?) in Gr. ein bis zur Mitte

aufsteigender g. Sparren, darüber ein s. Stern.

Kleinod und Decken: (?).

Vermehrtes Wappen: Von B. und S. ge-

viert mit gekröntem gr. Mittelschild, darin das Stamm-
wappen. I und IV ein g. Stern. II und III ein b.
gekleideter Ungar mit b. Mütze und g. Gürtel, des-
sen Enden abflattern, die Arme ausgestreckt, in
der rechten Hand einen Hammer, in der linken
einen r. Stern haltend. Die Mütze wird auch an-
gegeben,

Kleinod: 3 gekrönte Helme. I offener Flug, da-
zwischen der g. Stern, rechts b. s., links g. £j; ge-
theilt. II der deutsche Reichsadler. III der Ungar
wachsend.

Decken: Ueberall b. g.

Schildhalter: 2 g. gekrönte doppelschweifige

Löwen.

Zandt, Freiherren. (Taf. 18.)

Oberpfälzischer Uradel, längere Zeit auch bei Düs-
seldorf angesessen, scheint verschieden von den Z. v.
Merl. Frühe kommt in Baiern der Name Zandtner
v. Hohenzant vor, später wandten sich Familienglie-
der in’s Badische, woselbst 1590 Martin v. Z. als ba-
den-durlach’scher Kanzler vorkommt. Seit der zwei-
ten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhielten d. v. Z. An-
theil am Ort Epfenbach im Amt Neckarbischofs-
heim und zählten (1843) zu den Grundherrn des Gross-
herzogthums, sie fehlen aber 1869 im officiellen Ver-
zeichniss.

Der Freiherrnstand ist anerkannt.

1) Wappen: Von B. über S. mit 2 s. Spitzen

getheilt.

Kleinod: 2 von B. und S. wie das Schild ge-

theilte Hörner.

Decken: b. s.

Richtiger und den älteren Angaben entsprechend
sind folgende Wappenformen:

2) Von ^ über S. mit 3 s. Spitzen, die bis zum
Schildeshaupt aufsteigen, getheilt.

Kleinod: Zwei wie das Schild von ijj; und S.

getheilte Hörner.

Decken: ££. s.

3) Von S. über ;££ mit 4 bis zum Schildeshaupt
äufsteigenden Spitzen getheilt.

Kleinod: Zwei wie das Schild von S. und ge-
theilte Hörner.

Decken: s.

Zorn von Bulach , Freiherren. (Taf. 18.)

Uradel aus dem Niedereisass, der bereits
1209 vorkommt, zu den ausgebreitetsten Geschlech-
tern im Eisass gehörte und sich in viele Linien
theilte. Hierher gehört nur die Linie Bulach wegen
Antheils an der Grundherrschaft Krotzingen im
Amt Staufen (1843), welche Antonie Freifrau Z. v.
B., geb. Gräfin Andlaw-Bellingen an das Haus
gebracht hatte, dann wegen Gütern zu Durbach im
Amt Offenburg.

Der Freiherrnstand ist anerkannt.

W appen: Von R. und G, getheilt, oben ein s.
sechsstrahliger auch achtstrahliger Stern.

Kleinod: Ein Schwert, von dem nur der g.
 
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