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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0063
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DER ADEL IN BADEN, freiheern.

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Eichthal. (Taf. 30.)

Der k. bair. Hofbankier Aaron Elias Seligmann,
Gründer des gleichnamigen Bankhauses in München,
wurde vom König Max Josef I. von Baiern,, Mün-
chen den 22. September 1814 mit „von Eichthal“ und
Verleihung des Wappens der erloschenen adeligen Familie
von Thalmann zu Augsburg, in den Freiherrnstand
erhoben, (vide bair. Adel) und seinem Sohn David (Hof-
agent) ertheilte der Grossherzog am 23. Januar 1815,
Justiz-Ministerial-Ausfertigung der Urkunde vom 24. Fe-
bruar 1815, die Erlaubniss sich des Freiherrntitels auch
im Grossherzogthum Baden bedienen zu dürfen.
Er war 1834 noch Bürgermeister zu St. Blasien, wo-
selbst seine Familie seit 1805, die Eäume der dortigen
Abtei, nach ihrer Auflösung, erworben und eine bedeutende
Fabrik angelegt hatte.

Wappen: in B. neben einander stehend, sich aus
dem Schildesfuss erhebend und bis zur Schildesmitte auf-
steigend, zwei s. Felsen, die aus 6 Stücken bestehen
(1. 2. 3.); über jeder der beiden Spitzen im Schildeshaupt
ein g. Stern.

Kleinod: gekrönt, offner s. Adlerflug, beiderseits
mit b. Balken, der mit je einem g. Stern belegt ist.

Decken: b. s.

(Minist. Akten. Badisches Lexic. S. 959 etc.)

Ellrichshausen. (Taf. 30.)

Fränkischer Uradel, ehedem auf gleichnamigem
Schlosse angesessen. Sigfrid von Eiringshausen
Bischof zu Augsburg erw. 1286 f 1288. Andere Mitglie-
der des Geschlechtes haben als Capitulare und Domherrn
zu Würzburg, Augsburg, Feuchtwangen etc. auf-
geschworen und seine Hauptbesitzungen lagen im Reichs-
rittercanton Odenwald. Von den vielen Linien, die sich
im Laufe der Jahrhunderte bildeten gehört nur die zu
Maisenhälden hierher, da der Freiherr Friedrich
Ernst Carl Julius geb. 1792 seit 1831 grossherzogl.
badischer Kammerherr, Geh. Rath und Director des land-
wirtschaftlichen Vereins war. (Weiteres siehe würtem-
berger Adel.)

Der Freiherrnstand ist überall anerkannt.

Wappen: von R. u. S. fünfmal schräg rechts ge-
teilt. Auch mit 3 r. rechten Schrägbalken in S.

Kleino d: gekrönter Helm, daraus wachsend ein gleich
dem Schild bezeichneter, g. bewehrter, s. Bock.

Decken* r s

(Hof- u. Staatshandb. v. Wechm. S. 39. 41 etc.)

Ende. (Taf. 30.)

Aus dieser sächsischen, uradlichen Familie, deren
Freiherrnstand Kaiser Karl V. am 31. Oktober 1530
bestätigte und aus welcher Christian Vollrath vom
Kaiser Josef I. am 10. Mai 1705 noch besonders ein
Reichsfreiherrndiplom erhielt, war der Freiherr Karl
Wilhelm Adolf aus kurhannöverischen Diensten nach
Baden gekommen, wurde Kammerherr, 1812 Ceremonien-
meister, 1813 Oberschenk, 1816 Intendant der grossher-
zogl. Schlösser, 1826 Oberceremonienmeister und 1830
pensionirt.

Wappen: in G. ein natürlicher oder 4t zusammen-
brechender, verendender, Wolf.

Kleinod: gekrönt, der Wolf stehend, öfter sitzend.

Decken: 4}; g.

(Hof- u. Staatshandbuch, v. Wechm. S. 23 etc.
Stammbuch I. S. 334 etc.)

Etzdorff. (Taf. 30.)

Das Stammgut Etzdorff dieser uradeligen Familie
liegt in Thüringen im Amte Eisenberg. Von hier
verbreitete sie sich u. a. nach Baiern und Würtem-
berg und erlangte unter dem 17. Juli 1684 den Frei-
herrn-, unter dem 19. August 1790 aber, in einer Linie,

Bd. II. Abth. 6.

den Grafenstand. Aus der ersten Linie diente Karl
Wilhelm Frhr. v. E. im badischen Militär, war seit 1806
Kammerherr und kommt noch 1841 als Major a. D. vor.
Er starb als badischer General a. D. —

Wappen: in S. auf gr. Dreiberg ein springender
zehnendiger r. Hirsch.

Kleinod: gekrönt mit s. 4t’ tt s., s. 4t getheiltem
Streitkolbenknopf (Schimpfkolben).

Decken: r. s.

(Badisches Lexicon S. 366. Hof- u. Staatshandbuch,
v. Wechm. S. 27. Handb. d. gräfl. Häuser etc.)

Eyb. (Taf. 30.)

Fränkischer Uradel, Erbkämmerer des Fürstenthums
Ansbach und Erbschenken des Bisthums Eichstätt,
immatrikulirtbei den Reichrittercantonen Altmühl
und Odenwald. Er zerfiel in die Hauptlinien der
Pfauen v. E. und der Pilgrame v. E., von denen die
Letzteren im Magistrat von Nürnberg sassen, aber
schon Ausgangs des 14. Jahrhunders f. Die erstere blüht
noch. Gabriel Bischof zu Eichstätt erw. 1496f1535.
Martin Bischof zu Bamberg erw. 1579 f 1580.
Johann Martin Bischof zu Eichstätt erw. 1685
f 1708. Weiteres siehe würtembergischer und bairischer
Adel in diesem Werke.

Ludwig Heinrich Wilhelm Frhr. v. E. aus der
Dörzbacher Linie, seit 1800 Kammerherr und Major im
grossherzogl. Leib Infanterie - Regimente f 19. Mai 1823.
Frühere Besitzungen in Baden: Zehngefälle zu Seckach
Bez.-Amts Adelsheim und Gülten zu Klepsau Amts
Boxberg, sie sind indessen jetzt abgelöst. Der Reichs-
freiherrnstand ist am 23. August 1694 ertheilt.

Stammwappen: in S. 3 r. Pilgermuscheln (2. 1.).

Kleinod: Kopf u. Hals eines natürlichen Pfauen
mit g. Halsband (gewöhnlich zwischen s. Flug).

Decken: r. s.

Vermehrtes Wappen: zweimal gespalten und
einmal getheilt (6 Felder). I. in R. mit von S. u. R.
gestückter Einfassung, ein einwärts gewendeter, gekrönter
4t Löwe, in den Vorderpranken einen g. Scepter haltend.
II. Stammwappen. III. in B. ein g. Becher mit g. Deckel.
Vorn auf r. ovaler Fläche ein g. Krummstab, wegen des
Erbschenkenamtes. IV. in B. ein s. Balken mit 2 r.
Pfählen belegt. V, in S. zwei übereinanderschreitende 4t
Löwen. VI. in R. ein s. Balken.

Kleinode: drei gekrönte Helme. I. Kopf u. Hals
eines links gewendeten von r. b. s. getheilten Vogels mit
s. Hufeisen im Schnabel zwischen 2 s. Hörnern, die bei-
derseits mit gr. 3 Kleestengeln besetzt sind. II. stehend
der 4t Reichsadler mit s. Schildlein auf der Brust, darin
der n Buchstabe J. Namenszug des Kaisers Josef III.
zum Stammwappen der Pfau mit s. Flügeln.

Decken: überall r. s.

(v. Wechm. S. 27. Freiherrl. Taschenb. 1860. S. 194.
Cast. Adelsb. f. Würtemberg etc.)

Fehleisen.

Russische Familie, aus welcher Constantin v. F.
grossherzogl. badenscher Generalkonsul zu Petersburg,
in den Hof- und Staatshandbüchern als Freiherr aufge-
führt wird. Ob ein Freiherrn-Diplom vorhanden und wel-
ches Wappen dem Geschlechte zusteht, konnte nicht er-
mittelt werden.

(Hof- u. Staatshandbücher.)

Fechenbaeh zu Sommerau. (Taf. 30.)

Eine den ehemaligen Cantonen Odenwald und
Rhön-Werra der unmittelbaren deutschen Reichsritter-
schaft immatrikulirte uradliche Famile, welche mit denen
von Adelsheim stammverwandt sein soll. Sie blüht in
Baiern und zerfällt in die Linien zu Laudenbach und
Sommerau und aus der letzteren brachte die Freifrau

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