DER ADEL IN BADEN, ereiherrn.
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Johann Eitel N. hatte das adelige Gut Eisen-
hnrg erworben > and wurde in den rittermässigen Adel-
stand für Reich and Erblande erhoben mit dem Prädikat
v. Eisenburg, Bestätigung des seinen Yorältern von dem
Kaiser MaxII. d. d. Innsbruck 27. Febr. 1563 verliehe-
nen Wappens und Besserung desselben mit jenem des f
Geschlechts v. Eisenburg, auch Berechtigung zu Lehen,
Prag den 3. April 1606. Unter gleichem Datum erhielt
derselbe auch Befreiung von auswärtigen Gerichten.
Markus Tobias Neubronner J. U. Dr., Stadt-
rath und Abgesandter der Stadt Ulm, erlangte den ritter-
mässigen Adelstand für Reich und Erblande, dann Wap-
penbesserung und Berechtigung zu Lehen, Wien den
11. December 1669, sodann Wien den 19. Novbr. 1692,
als Ammann und ältesterRathsconsulent der Stadt Ulm,
ein Zeugniss der Reichshofkanzlei, dass der Eintritt sei-
nes Sohnes in die Kaufleutezunft zu Ulm, seinem er-
worbenen Adel im geringsten nicht abträglich sei. Einem
Nachkommen des Markus Tobias, wirklicher Oberrich-
ter der Herrschaft Pflug über Wain, wurde endlich
noch, Wien den 2. August 1714, das Ehrenwort „von“
bosonders verliehen und Bewilligung ertheilt, sich nach
seinen Gütern zu nennen.
Stammwappen I. (1560): in R. auf s. u. g. per-
spektivisch geschachtem Boden im Schildesfuss, ein lau-
fender Brunnen mit 2 Röhren und sechseckigem Wasser-
kasten von braungrauer Farbe.
Kleinod: r. s. Wulst mit links abflatterndem r. u. s.
Band, ein wachsender r. Löwe.
Decken: r. s.
Stammwappen II. (1563) in G. ein grausteinerner
Ziehbrunnen mit 2 aufgerichteten Säulen und dazwischen
befindlichem Rad, über welches zu beiden Seiten Ketten
mit Wassereimern abhangen.
Kleinod: wachsender, gekrönter g. Löwe.
Decken: £•
(Vermehrtes Wappen (1606): von R. u. B. ge-
viert. I. u. IV. der Röhrbrunnen auf g. u. s. perspekti-
visch gestücktem Boden. Auf der Säule sitzt ein g. ge-
krönter s. Löwe. II. u. III. auf ij: aufgemauertem s.
Schildesfuss, eine s. dreigezinnte Burg mit zwei dergleichen
Thürmen an den Ecken, g. Thor und 3 g. Schiessscharten
(2. 1) an jedem Thurme (Eisenburg), über den Burgzinnen
ein g. Hufeisen, die Biegung nach unten.
Kleinod: gekrönt, der wachsende gekrönte r. Löwe,
zwischen den Vorderpranken das g. Hufeisen mit der
Stellung nach oben, dazwischen 3 Pfauenfedern. (Huf-
eisen und Pfauenfedern gehören zum Kleinod Eisen-
burg).
Anderes Wappen (vor 1669): in R. auf s. u. g.
perspektivisch geschachtem Boden im Schildesfuss, der
laufende Brunnen mit 2 g. Röhren und sechseckigem
Wasserkasten von grauer Farbe. Auf der Brunnensäule
sitzt ein g. gekrönter s. Löwe.
Kleinod: r. s. Wulst mit links abflatterndem r. u.
s. Band u. wachsend ein gekrönter r. Löwe.
Decken: r. s.
Wappenbesserungl 669: wie das vorbeschriebene.
Kleinod: gekrönt, der wachsende r. Löwe hält in
der linken Vorderpranke einen gr. Palmzweig.
Decken: r. s.
Weitere Wappenvarianten finden sich noch anderwärts
in Zeichnung und Beschreibung, es wurde aber vorgezogen
hier nur die diplommässigen Formen abzubilden.
(Minist. Akten. Badisches Lexic. S. 814. v. Wechm.
S. 18. 29. 31. 50. 53 etc. Hof- und Staatshandbücher.
Heyer v. Rosenf. etc.)
Neurath. (Taf. 39.)
Hessische Familie, aus welcher der als Jurist be-
kannte Reichskammergerichts - Assessor Johann Frie-
drich Albrecht Constantin von dem Kaiser Leo-
pold H. am 6. Februar 1791 den erblichen Reichsadel-
Bd. II. Abth. 6.
stand erhielt. Derselbe kam in badische Dienste als Hof-
richter nach Rastatt, wurde 1807 Geheimerrath und
Präsident des Hofgerichts daselbst und f am 30. Oktbr.
1816. Den würtembergischen Freiherrnstand erwarb sein
Sohn Constantin Justus Franz am 3. März 1851.
Mitglieder der Familie kommen in Baden nicht mehr
vor, dieselbe ist aber in Würtemberg, Baiern und
in der Schweiz begütert.
Wappen:. Durch einen s. Balken von B. u. Gr. ge-
theilt. Oben ein sechsstrahliger g. Stern, unten ein ;s.
achtspeichiges Rad.
Kleinod: gekrönt, ein wachsender ij: Adler, dessen
rechter Flügel b. und mit g. Stern belegt ist.
Decken: rechts b. g. links gr. s.
(v. Wechm. S. 38. 40. Freiherrn-Taschen-
buch 1865 etc.)
Ollzy. (Taf. 39.)
Französisches Geschlecht aus dem alten Hause de la
Motte, kommt Olyzy und Olisy, meist mit dem Bei-
namen de Planques, geschrieben vor, wurde 1740 reichs-
frei (vermöge seiner Besitzungen), in einem Zweige auch
gräflich und hat sich mit den Freiherrn Röder von
Diersburg verschwägert.
Freiherr Franz Dominic badischer Obrist f am
5. Januar 1838 zu Käferthal, er war zu Ettenheim
angesessen und hatte Nackommen.
Wappen: geviert. I. u. IV. in B. ein rechter, schrä-
ger, s. Querbalken beseitet, links oben, mit s. Stern.
II. u. III. aus r., gemauerter, Mauer ein wachsender
b. Löwe.
Kleinod: der wachsende b. Löwe.
Decken: b. s.
(Minister. Akten. Badisches Lexic. S. 84. v. Wechm. S.6.)
Otterstedt, (Taf. 39.)
Alte stiftsmässige Familie aus der Mark Branden-
burg, als deren Stammsitz gewöhnlich Otterstädt,
im fürstl. schwarzburg’schen Amte Sondershausen, an-
gesehen wird. In Preussen noch begütert. Am 13. Mai
1844 und am 8. Oktober 1858 erhielten mehrere Herrn
aus dem Geschlechte, unter denen sich auch Karl v. O.
zu Hof Seelach befindet, von der Krone Preussen die
Erlaubniss zur Führung des Freiherrntitels für ihre Person.
Im Grossherzogthum besass bis vor Kurzem der
Frhr. Karl das Hofgut Seelach bei Baden-Baden.
Wappen: in S. auf gr. Boden ein gr. belaubter
Baum mit natürlichem Stamm, darauf sitzend und sich
ansehend zwei g. bewehrte, Amseln.
Kleinod: gekrönt mit Baum und Amseln.
Decken: s.
Anderes Wappen (nach Siegelabdrücken): der Baum
auf gr. Boden, ganz gr., die Amseln sitzen im Laube.
Kleinod: der gr. Baum mit den darin sitzenden
Amseln.
Decken: gr. s.
(Badisches Lexicon S. 1018. Gritzner, Matrikel
S. 125 etc.)
Öw, Aw. (Taf. 39.)
Diese freiherrliche Familie gehört dem Uradel Schwa-
bens an, kommt bereits in Urkunden des 13. Jahrhunderts
vor und blüht in der Gegenwart hauptsächlich in Baiern
und Würtemberg und zwar in den Linien zu Fell-
dorf und Wachendorf. Nur die Letztere gehört hier-
her. Der gemeinschaftliche Ahnherr beider Linien ist
Josef Clemens, Direktor der Ritterschaft im Kanton
Neckar-Schwarzwald, ein Sohn des kurbairischen
Oberjägermeisters Franz Karl, welcher am 6. Septbr.
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Johann Eitel N. hatte das adelige Gut Eisen-
hnrg erworben > and wurde in den rittermässigen Adel-
stand für Reich and Erblande erhoben mit dem Prädikat
v. Eisenburg, Bestätigung des seinen Yorältern von dem
Kaiser MaxII. d. d. Innsbruck 27. Febr. 1563 verliehe-
nen Wappens und Besserung desselben mit jenem des f
Geschlechts v. Eisenburg, auch Berechtigung zu Lehen,
Prag den 3. April 1606. Unter gleichem Datum erhielt
derselbe auch Befreiung von auswärtigen Gerichten.
Markus Tobias Neubronner J. U. Dr., Stadt-
rath und Abgesandter der Stadt Ulm, erlangte den ritter-
mässigen Adelstand für Reich und Erblande, dann Wap-
penbesserung und Berechtigung zu Lehen, Wien den
11. December 1669, sodann Wien den 19. Novbr. 1692,
als Ammann und ältesterRathsconsulent der Stadt Ulm,
ein Zeugniss der Reichshofkanzlei, dass der Eintritt sei-
nes Sohnes in die Kaufleutezunft zu Ulm, seinem er-
worbenen Adel im geringsten nicht abträglich sei. Einem
Nachkommen des Markus Tobias, wirklicher Oberrich-
ter der Herrschaft Pflug über Wain, wurde endlich
noch, Wien den 2. August 1714, das Ehrenwort „von“
bosonders verliehen und Bewilligung ertheilt, sich nach
seinen Gütern zu nennen.
Stammwappen I. (1560): in R. auf s. u. g. per-
spektivisch geschachtem Boden im Schildesfuss, ein lau-
fender Brunnen mit 2 Röhren und sechseckigem Wasser-
kasten von braungrauer Farbe.
Kleinod: r. s. Wulst mit links abflatterndem r. u. s.
Band, ein wachsender r. Löwe.
Decken: r. s.
Stammwappen II. (1563) in G. ein grausteinerner
Ziehbrunnen mit 2 aufgerichteten Säulen und dazwischen
befindlichem Rad, über welches zu beiden Seiten Ketten
mit Wassereimern abhangen.
Kleinod: wachsender, gekrönter g. Löwe.
Decken: £•
(Vermehrtes Wappen (1606): von R. u. B. ge-
viert. I. u. IV. der Röhrbrunnen auf g. u. s. perspekti-
visch gestücktem Boden. Auf der Säule sitzt ein g. ge-
krönter s. Löwe. II. u. III. auf ij: aufgemauertem s.
Schildesfuss, eine s. dreigezinnte Burg mit zwei dergleichen
Thürmen an den Ecken, g. Thor und 3 g. Schiessscharten
(2. 1) an jedem Thurme (Eisenburg), über den Burgzinnen
ein g. Hufeisen, die Biegung nach unten.
Kleinod: gekrönt, der wachsende gekrönte r. Löwe,
zwischen den Vorderpranken das g. Hufeisen mit der
Stellung nach oben, dazwischen 3 Pfauenfedern. (Huf-
eisen und Pfauenfedern gehören zum Kleinod Eisen-
burg).
Anderes Wappen (vor 1669): in R. auf s. u. g.
perspektivisch geschachtem Boden im Schildesfuss, der
laufende Brunnen mit 2 g. Röhren und sechseckigem
Wasserkasten von grauer Farbe. Auf der Brunnensäule
sitzt ein g. gekrönter s. Löwe.
Kleinod: r. s. Wulst mit links abflatterndem r. u.
s. Band u. wachsend ein gekrönter r. Löwe.
Decken: r. s.
Wappenbesserungl 669: wie das vorbeschriebene.
Kleinod: gekrönt, der wachsende r. Löwe hält in
der linken Vorderpranke einen gr. Palmzweig.
Decken: r. s.
Weitere Wappenvarianten finden sich noch anderwärts
in Zeichnung und Beschreibung, es wurde aber vorgezogen
hier nur die diplommässigen Formen abzubilden.
(Minist. Akten. Badisches Lexic. S. 814. v. Wechm.
S. 18. 29. 31. 50. 53 etc. Hof- und Staatshandbücher.
Heyer v. Rosenf. etc.)
Neurath. (Taf. 39.)
Hessische Familie, aus welcher der als Jurist be-
kannte Reichskammergerichts - Assessor Johann Frie-
drich Albrecht Constantin von dem Kaiser Leo-
pold H. am 6. Februar 1791 den erblichen Reichsadel-
Bd. II. Abth. 6.
stand erhielt. Derselbe kam in badische Dienste als Hof-
richter nach Rastatt, wurde 1807 Geheimerrath und
Präsident des Hofgerichts daselbst und f am 30. Oktbr.
1816. Den würtembergischen Freiherrnstand erwarb sein
Sohn Constantin Justus Franz am 3. März 1851.
Mitglieder der Familie kommen in Baden nicht mehr
vor, dieselbe ist aber in Würtemberg, Baiern und
in der Schweiz begütert.
Wappen:. Durch einen s. Balken von B. u. Gr. ge-
theilt. Oben ein sechsstrahliger g. Stern, unten ein ;s.
achtspeichiges Rad.
Kleinod: gekrönt, ein wachsender ij: Adler, dessen
rechter Flügel b. und mit g. Stern belegt ist.
Decken: rechts b. g. links gr. s.
(v. Wechm. S. 38. 40. Freiherrn-Taschen-
buch 1865 etc.)
Ollzy. (Taf. 39.)
Französisches Geschlecht aus dem alten Hause de la
Motte, kommt Olyzy und Olisy, meist mit dem Bei-
namen de Planques, geschrieben vor, wurde 1740 reichs-
frei (vermöge seiner Besitzungen), in einem Zweige auch
gräflich und hat sich mit den Freiherrn Röder von
Diersburg verschwägert.
Freiherr Franz Dominic badischer Obrist f am
5. Januar 1838 zu Käferthal, er war zu Ettenheim
angesessen und hatte Nackommen.
Wappen: geviert. I. u. IV. in B. ein rechter, schrä-
ger, s. Querbalken beseitet, links oben, mit s. Stern.
II. u. III. aus r., gemauerter, Mauer ein wachsender
b. Löwe.
Kleinod: der wachsende b. Löwe.
Decken: b. s.
(Minister. Akten. Badisches Lexic. S. 84. v. Wechm. S.6.)
Otterstedt, (Taf. 39.)
Alte stiftsmässige Familie aus der Mark Branden-
burg, als deren Stammsitz gewöhnlich Otterstädt,
im fürstl. schwarzburg’schen Amte Sondershausen, an-
gesehen wird. In Preussen noch begütert. Am 13. Mai
1844 und am 8. Oktober 1858 erhielten mehrere Herrn
aus dem Geschlechte, unter denen sich auch Karl v. O.
zu Hof Seelach befindet, von der Krone Preussen die
Erlaubniss zur Führung des Freiherrntitels für ihre Person.
Im Grossherzogthum besass bis vor Kurzem der
Frhr. Karl das Hofgut Seelach bei Baden-Baden.
Wappen: in S. auf gr. Boden ein gr. belaubter
Baum mit natürlichem Stamm, darauf sitzend und sich
ansehend zwei g. bewehrte, Amseln.
Kleinod: gekrönt mit Baum und Amseln.
Decken: s.
Anderes Wappen (nach Siegelabdrücken): der Baum
auf gr. Boden, ganz gr., die Amseln sitzen im Laube.
Kleinod: der gr. Baum mit den darin sitzenden
Amseln.
Decken: gr. s.
(Badisches Lexicon S. 1018. Gritzner, Matrikel
S. 125 etc.)
Öw, Aw. (Taf. 39.)
Diese freiherrliche Familie gehört dem Uradel Schwa-
bens an, kommt bereits in Urkunden des 13. Jahrhunderts
vor und blüht in der Gegenwart hauptsächlich in Baiern
und Würtemberg und zwar in den Linien zu Fell-
dorf und Wachendorf. Nur die Letztere gehört hier-
her. Der gemeinschaftliche Ahnherr beider Linien ist
Josef Clemens, Direktor der Ritterschaft im Kanton
Neckar-Schwarzwald, ein Sohn des kurbairischen
Oberjägermeisters Franz Karl, welcher am 6. Septbr.
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