Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0086
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72

DEE ADEL IN BADEN, fbeiherrn.

20. Februar 1872 vom Fürsten Johann II. von
Liechtenstein in den Freiherrnstand erhoben. — Der-
selbe hat Nachkommen.

Wappen: schräg rechts von E. u. G. getheilt, oben
zwei mit dem Eücken gegen einander gekehrte s. Salme
mit g. Flossen, unten 3 Eosen (2. 1.), die obere rechte r.,
die linke s., die untere b.

Kleinod: gekrönt, an g. Stielen 3 Eosen b. r. s.

D e cken: r. g.

(Heyer v. Eosenfeld etc.)

Roll. (Taf. 43.)

Die Freiherrn von Eoll gehören dem Uradel in
der Schweiz an, woselbst ihr gleichnamiger Stammsitz
im Canton Bern liegt und verzweigten sich nach
Schwaben und den Eheinlanden und besassen bis
1791, das zur Eeichsritterschaft gehörende Ort Wiex im
Amte Stockach, welches jetzt den Freiherrn von
Stotzingen (s. d. A.) zusteht.

Emanuel E. war 1596 Landammann zu Uri, Jo-
hann Nepomuck Frhr. v. E. aber Domherr zu Con-
stanz, wurde 1803 von Baden mit übernommen und f

16. August 1832. Sebald E. auf Eollau erlangte
Wien den 26. März 1656, den rittermässigen Adelstand
für Eeich und Erblande mit dem Prädikate auf E., Be-
stätigung und Besserung seines Stammwappens, Lehens-
besitzfähigkeit, Bewilligung im Eeiche, oder den Erblan-
den, adelige Güter zu besitzen und sich danach zu
nennen, Verleihung des kaiserl. Schutzes, Schirmes und
der Salva guardia. Johann Ludwig und seine Vet-
tern Johann Friedrich und Ursus Friedrich, aus
der Schweiz, aber Wien den 18. März 1698 den Eeichs-
freiherrnstand mit „Wohlgeboren“ u. Wappenvermehrung.

Stamm wappen: in E. ein fl sechsspeichiges Ead.

Kleinod: gekrönt, ein wachsender g. Löwe das fl
Ead zwischen den Vorderpranken haltend.

Decken: b. g.

Vermehrtes Wappen (1656): von li. u. E. geviert
mit g. Mittelschild, darin das fl: Ead. I. u. IV. ein-
wärts ein g. Löwe. II. u. III. ein s. Balken, darüber
eine s. Kugel.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. die s. Kugel
zwischen offenem r., mit einem s. Balken verbundenen,
Flug. II. wachsend der g. Löwe mit dem fl Ead.

Decken: b. g.

Freiherrl. Wappen (1698): geviert. I. u. IV. in
B. über spitzem s. Felsen im Schildesfuss, ein siebenspei-
chiges g. Ead. II. u. III. von S. u. E. getheilt, oben
wachsend ein fl Löwe.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. sechs s. Strauss-
federn (3. 3.). II. g. eingefasstes, rundes b. Schirmbrett,
besteckt mit 7 Pfauenfedern,

Decken, I. rechts b. g., links r. s. II. rechts r. s.,
links b. g.

Varianten: 1) Wappen, welches der Domherr zu

Osnabrück, Karl Josef Freih. v. E. führte:

Gespalten u. zweimal getheilt mit r. Mittelschild,
darin ein rechter von S. u. B. getheilter Schrägbalken.

I. u. IV. in B. ein öspeichiges g. Ead. II. u. V. in E.
rechts springend ein g. Löwe. III. u. VI. von S, u. G.
getheilt, unten eine s. Kugel.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. g. Löwe wach-
send mit g. fünfspeichigem Ead zwischen den Vorder-
pranken. II. wachsend r. gekleideter, armloser Manns-
rumpf, auf der Brust der rechte s. b. getheilte Querbal-
ken, s. Haar u. Bart u. b. s. Binde um den Kopf mit links
abflatterndem b. u. s. Band.

Decken: rechts b. g., links r. s.

2) Von B. u. E. geviert, mit r. Mittelschild, darin
ein s. rechter Schrägbalken. 1. u IV. s. Balken, oben
g. mit 4speichigem g. Ead. unten eine s. Kugel. II. u.
III. ein rechts gewendeter r. Löwe.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. der g. Löwe
wachsend mit dem g. Ead. II. Armloser r. gekleideter
Mannesrumpf mit rechtem s. Schrägbalken über der Brust,
g. Haar u. r. s. Kopfbinde, mit links abflatterndem r. u.
s. Band.

Decken: I. b. g. II. r. s.

3) Von B. u. E. geviert. I. u. II. rechts gewendet
ein g. Löwe. II. u. III. s. Querbalken, oben ein 4spei-
chiges g. Ead, unten ein s. Herz.

Kleinod: gekrönter Helm, wachsend der g. Löwe
mit dem 4speichigen Ead.

Decken: rechts b. g., links r. s.

(Badisches Lexic. 1147. v. Wechm. S. 60. Heyer
v. Eosenf. etc.)

Rothschild. (Taf. 43.)

Mayer Amschel Eothschild geb. 1743, Be-
gründer des weltberühmten Bankhauses, sowie seine Brü-
der: Salomon Mayer, Karl u. Jacob zu Frank-
furt a/M., sind am 25. Mai 1817 in den österreichischen
Adelstand erhoben worden u. erhielten Wien den 29. Sep-
tember 1822 die österreichische Freiherrnwürde und zwar
jeder der Brüder ein besonderes, auf seinen Namen lau-
tendes Diplom. In vielen Staaten reich begütert, besitzt
die Familie auch zu Hemsbach, Amts Wein heim ein
Schloss mit schönen Anlagen.

Wappen (1817): von G. u. B. geviert. I. u. IV.
an den Spalt angelehnt ein halber fl Adler. II. u. III.
nackter, natürl. Arm mit 4 hölzernen, s. bespitzten und
befiederten Pfeilen in der Faust, an den Aussenrand an-
gelehnt.

Kleinod: gekrönt mit wachsendem fl Adler.

Decken: rechts fl g., links b. s.

Freiherrl. Wappen (1822): von G. u. B. geviert
mit r. Mittelschild, darin ein s. Eundschild mit Nabe.
I. fl Adler. I. u. 131. nackter Arm, wie im Stamm-
wappen, indessen mit fünf Pfeilen. IV. natürlicher (r.)
Löwe.

Kleinode: drei gekrönte Helme. I. g. Stern zwi-
schen zwei Hörnern, rechts fl g., links g. fl. II. ste-
hend ein fl Adler. III. 3 Straussfedern b. s. b.

Decken I. r. s. II. fl g. III. b. s.

Schildhalter: rechts g. Löwe, links s. Einhorn.

Wahlspruch: concordia, integritas, industria.

(Badisches Lexic. S. 542. Heyer v. Eosenf. etc.)

Rüplin von Kiiükon (Rüpplin).

(Taf. 43.)

Auch Eypplin von Käffikhon. Uradel aus der
Schweiz und zwar aus dem Kanton Thurgau, der
vordem Jonner gt. Eüplin geheissen hat. Der Bei-
name ist seit 1414 in der Familie, weil in diesem Jahre
der Abt von St. Gallen derselben Pfeffikon u. Iffi-
kon (wohl unrichtig Käfikon) zu Lehen gegeben hatte.
Später verzweigte sich das Geschlecht nach Oester-
reich und Schwaben und war hier reichsritterschaft-
lich im Kanton Neckarschwarzwald begütert, erwarb auch
in der Person des Josef Ignatz E. v. K., Geheimerath
des Fürsten zu St. Gallen und regierender Landvogt der
Grafschaft Toggenburg. sowie sein Bruder Karl An-
ton, fürstl. einsiedel’scher'Geheimerath u. Obervogt zu
Gachnang den Freiherrnstand mit Titel „Wohlgeboren“
u. Wappenvermehrung für Eeich u. Erblande, Wien den
27. Juni 1722.

Alsdann hat auch der Pabst Urban VIII. durch
Breve, Eom den 9. August 1624 den Joachim Joner
alias Eyplin aus Constanz für sich, sowie die männ-
lichen, legitimen u. natürlichen Nachkommen, mit
g. Kette, Schwert u. Sporen als Eitter u. römische Ade-
lige in die Adelsmatrikel für Eom aufgenommen.
 
Annotationen